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Kastilien León - Toledo - Madrid

  

Kastilien und León, auch Alt-Kastilien genannt – Spaniens größte autonome Region mit ca. 94.000 km² – ist die Region der stolzen Städte, das Land der Burgen – was der Name wörtlich übersetzt bedeutet. Unzählige Burgen, Paläste, Klosteranlagen und Kirchen zeugen von dieser reichen Vergangenheit. Sie war das Zentrum der Macht, hier wurde im 16. Jh. Weltgeschichte geschrieben, als Spanien zu dem Weltreich wurde, in dem die Sonne nicht unterging.

Auf dieser Reise tauchen Sie ein in das authentische Spanien, das Herz und die Essenz dieser stolzen Kultur. Bewundern Sie die lebendige Metropole Madrid mit ihren reizvollen Gebäuden der Altstadt, bummeln Sie durch den Retiro-Park und besichtigen Sie die wichtigsten Museen des Landes. Besuchen Sie die Stadt der 3 Kulturen Toledo, deren muslimisch geprägte Architektur und reizvolle Lage auf einem Hügel schon El Greco beeindruckten.

Ihre Reise im Detail

1. Tag: Ankunft Madrid

Madrid ist Spaniens lebhafte Hauptstadt, eine Metropole mit über 3 Millionen Einwohner, die von Philipp II. wegen ihrer zentralen Lage im Zentrum Spaniens zu seiner Hauptstadt erkoren wurde, obwohl sie im 16. Jh. nicht mehr als 3.000 Einwohner zählte. Madrid wurde zur Weltstadt und ist heute ein Muss für Kunst- und Museumsliebhaber. Mit ihren von Bäumen umgebenen Alleen ist Madrid eine sehr grüne Stadt. In den verschiedenen Altstadtvierteln, mit ihren Plätzen und Straßencafés, kann man eine fast dörfliche Atmosphäre schnuppern, weswegen die einheimische Bevölkerung oft von Madrid im Plural spricht – Madrid hat offiziell nie einen Stadttitel erhalten. Die beiden Hauptachsen Madrids – der Paseo del Prado, der in den Paseo de la Castellana übergeht und die Calle Alcalá, die in die Gran Vía mündet, sind gesäumt von prächtigen Gebäuden. Sehenswert ist sicherlich der Ende des 19. Jh. erbaute Atocha-Bahnhof mit seiner besonderen Wartehalle: Viele dort eingesetzte Pflanzen und ein Teich, in dem sich Schildkröten tummeln, laden zum Verweilen ein. Das neue Rathaus, das Anfang des 20. Jh. am Kybele-Platz erbaut wurde, war ursprünglich das alte Postgebäude; es erinnert an einen Kathedralbau, weswegen es ganz liebevoll als „Nuestra Señora de Correos – Unsere Liebe Frau von der Post“ bezeichnet wird. Fährt man die Castellana weiter Richtung Norden, kommt man an dem für Fußballfans wichtigstem Besichtigungspunkt Madrids vorbei, dem Bernabeu-Stadium, in dem Real Madrid spielt. Für Fußballliebhaber ist die Besichtigung ein Muss. Weiter im Norden befindet sich das moderne Madrid mit seinen Wolkenkratzern und Türmen – das neue Wirtschaftszentrum Madrids. Die Gran Via, die Anfang des 20. Jh. als letzte große städtebauliche Veränderung durchgeführt wurde, führt zum Spanischen Platz mit dem berühmten Cervantes-Denkmal, das hier als eine Huldigung an den Autor des Don Quijote aufgestellt wurde. Ganz in der Nähe befindet sich der Königliche Palast, der mehr als 2.000 Zimmer besitzt – noch heute wird er von der Königsfamilie für offizielle Anlässe benützt. Ihm gegenüber wurde die Almudena, die Kathedrale Madrids, gebaut, deren moderne Bilderausstattung einen reizvollen Kontrast mit dem Gebäude bildet. Auf keinen Fall verpassen darf man die Plaza Mayor, den Hauptplatz der Stadt, der von Arkaden umgeben wird. In einem der vielen Bars und Restaurants kann man das quirlige Treiben dieses Platzes auf sich wirken lassen. Auch die Puerta del Sol mit ihrem Null-Kilometerstein, von dem die Kilometerzählungen der wichtigsten Straßen Spaniens ausgehen, ist ein Muss bei der Besichtigung. Hier befindet sich auch die Skulptur des Bären, der sich zu den Früchten eines Erdbeerbaumes reckt – das berühmte Stadtwappen Madrids. Für Kunstliebhaber ist der Besuch des Prado-Museums ein absolutes Highlight. Das Prado-Museum gehört zu den wichtigsten Pinakotheken der Welt. Hier befinden sich viele berühmte Werke der spanischen Maler Velázquez, Goya, Zurbarán, Ribera und Murillo. Weitere Genies wie Tizian, El Greco, Dürer und Hieronymus Bosch sind ebenfalls vertreten. Die Kunstsammlung Thyssen-Bornemisza, die hochkarätige Gemälde vom Mittelalter bis zur Pop-Art zeigt, ist eine der wertvollsten Privatsammlungen der Welt. Wer moderne Kunst liebt, kann das Reina Sofía-Museum aufsuchen, in dem bedeutende Schöpfungen moderner spanischer Maler wie Dalí, Miró und Juan Gris unter anderem ausgestellt sind. Das wichtigste Gemälde ist sicherlich Picassos „Guernica“.

2. Tag: Madrid - El Escorial - Madrid

Der heutige Tag ist der monumentalen klösterlichen Königsresidenz und Palaststadt San Lorenzo de El Escorial gewidmet, die Philipp II. im 16. Jh. am Hang der Sierra de Guadarrama auf 1055 m Höhe erbauen ließ. Sie war das politische Machtzentrum Philipps II., der hier zurückgezogen 14 Jahre lang lebte und sein Weltreich regierte; sie verband Kirche und Kloster, königliche Grablege, Verwaltungs- und Wohnpalast. Die Klosteranlage ist UNESCO-Weltkulturerbe, wurde in Granit erbaut, und ist einer der größten Renaissancebauten der Welt. Diese Anlage, von vielen Spaniern als das achte Weltwunder bezeichnet, ist ein wuchtiges und unnahbares Monument der Gegenreformation. Neben dem Pantheon der spanischen Habsburger und Bourbonen kann man die Klosterkirche, die Bibliothek, eine hervorragende Gemäldesammlung und die asketisch und schlichten Gemächer Philipps II. besichtigen. Wieder zurück in Madrid bleibt noch Zeit, um im wunderschönen Park El Buen Retiro zu flanieren, der die grüne Lunge Madrids bildet. Dieser Park besitzt die stattliche Größe von 143 ha, in dem viele Brunnen und kleine Teiche, ebenso wie ein künstlich angelegter See zum Verweilen einladen.

3. Tag: Madrid - Burgos

Burgos liegt 250 km von Madrid entfernt in einer hügeligen Landschaft im Schatten des kantabrischen Scheidegebirges am Fluss Alranzón. Sie liegt auf knapp 900 m Höhe und hat etwa 176.000 Einwohner. Die Stadt wurde in christlicher Zeit zur Hauptstadt des Königreiches Kastilien-León ebenso wie zu einer wichtigen Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Sie besitzt eine große Fülle an Kunst- und Kulturdenkmälern. Bevor man Burgos erreicht, muss man einen kleinen Abstecher zum ehemaligen Kartäuserkloster Santa María de Miraflores einlegen. Das im 15. Jh., im spätgotischen Stil entstandene Kloster ist Grablege von Juan II. aus dem Trastámara-Geschlecht und dessen Gattin Isabel von Portugal, den Eltern der Katholischen Königin Isabel. Ein besonderes Schmuckstück ist die Altarwand der Kirche im Ostteil des Chores, ein Schmuckstück aus der letzten Schaffensperiode von Gil de Siloé. Weiter geht es nach Burgos. Der Eingang in die Altstadt führt durch den Arco de Santa María – dieses alte Stadttor war Teil der ehemaligen Befestigungsanlage. Dahinter befindet sich die Plaza del Rey San Fernando, auf dem sich die grösste Attraktion der Stadt befindet – die Kathedrale Santa María. Wegen ihrer Bedeutung und Kunstschätze wurde sie von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Diese prächtige gotische Kathedrale wird von vielen als die schönste Kathedrale Spaniens angesehen. Diese gewaltige Kirche mit ihren zwei über 80 Meter hohen Türmen stammt aus dem 13. Jh. Ins Innere der Kirche gelang man durch ein Meisterstück der spanischen Gotik, die Puerta del Sarmental mit der Darstellung des jüngsten Gerichts. Beeindruckend sind der Hochaltar und auch die Capilla del Condestable, in der die Feldherren Kastiliens bestattet sind. Unter der 54 m hohen Kuppel des Vierungsturmes befindet sich das Grab des spanischen Nationalhelden El Cid. Rodrigo Díaz de Vivar, El Cid genannt, wurde 1043 in der Nähe von Burgos geboren. Während der christlichen Rückeroberungszeit diente er unterschiedlichen Herrschern, einmal kämpfte er auf christlicher, dann wieder auf maurischer Seite. Die große Plaza Mayor, der Marktplatz des alten Stadtzentrums, wird von historischen Gebäuden umgeben und ist gut geeignet, um eine kleine Erfrischung zu sich zu nehmen. Ein weiteres wichtiges Gebäude ist die sogenannte Casa del Cordón, benannt nach der als Gürtel benutzten Schnur der Franziskaner, die das Wappen über dem Portal einrahmt; sie ist auch als Palacio de los Condestables de Castilla bekannt – hier wurde Kolumbus nach seiner Rückkehr 1497 von den Katholischen Königen Fernando und Isabel empfangen. Nach einem Aufstieg auf den Burgberg wird man mit einem wunderschönen Blick auf die Stadt belohnt. Hier kann man die Ruinen der alten Festungsanlage besichtigen, die eventuell aus dem 9. Jh. stammen und den Anstoß für den Bau der Stadt gab.

4. Tag: Burgos - Valladolid - Salamanca

Bevor wir Burgos verlassen führt der Weg zur Abtei des Zisterzienserordens Santa María de Las Huelgas Reales, das vor den Toren der Stadt Burgos liegt. Dieses Nonnenkloster entstand im 12. Jh. Die Klostergründung geht auf den kastilischen König Alfons VIII. und seiner Gattin Eleonore Plantagenet zurück, die dem Kloster viele Güter vermachten, wie zum Beispiel das ganz in der Nähe gelegene Hospital del Rey, ein Pilgerspital auf dem Jakobsweg, in dem heute die Universität von Burgos untergebracht ist. Die Abtei wurde zum Pantheon der kastilischen Könige, deren Sarkophage sich in der Kirche befinden. Besonders sehenswert auch der romanische und der gotische Kreuzgang mit seiner schönen Mudéjar-Decke. Der Kapitelsaal ist ein gutes Beispiel für den Übergang der Romanik zur Gotik. Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit erreicht man Valladolid. Die Stadt, die heute etwa 300.000 Einwohner zählt, war im 15. Jh. schon einmal Hauptstadt Kastiliens und ist heute Hauptstadt der autonomen Region Kastilien-León. Sie liegt auf 700 m Höhe am Fluss Pisuerga. Hier starb Kolumbus 1506. Die Stadt besitzt viele kleine, verwinkelte Gassen mit Geschäften, in denen traditionelle Erzeugnisse der Region angeboten werden. Die Plaza Mayor ist der zentrale Platz der Altstadt. Nach einem Brand im 16. Jh. wurde sie in rechteckiger Form angelegt und diente als Vorbild für weitere Platzanlagen spanischer Städte, wie Madrid oder auch Salamanca. Die Kathedrale Valladolids wurde im 16. Jh. von Juan de Herrera entworfen, doch fiel dieses Projekt bedeutend kleiner aus als geplant. Im 16. Jh. war die Blütezeit Valladolids vorbei, weswegen es an finanziellen Mitteln fehlte. Es ist noch der romanische Turm mit einem prächtigen Altarbild von Juan de Juni im Stil des Manierismus erhalten. Im Diözesanmuseum ist eine Monstranz hervorzuheben, die von Juan de Arfe 1590 angefertigt wurde. Der Kathedrale gegenüber befindet sich eine der ältesten Universitäten Spaniens. Die Studenten bringen viel Leben in die Stadt. Ihre schöne Barockfassade zeigt Figuren von Wissenschaftlern und Königen, ebenso wie zahlreiche akademische Symbole und Allegorien. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Casa Museo de Cervantes, ein Haus, in dem der spanische Dichter Miguel de Cervantes Saavedra, der Autor von „Don Quijote“, zwischen 1603 und 1606 lebte. Im Norden der Altstadt befindet sich die Kirche San Pablo, die einst zu einem Dominikanerkloster gehörte, mit ihrer wunderschönen Fassade im isabellinischen Stil, die wie ein in Stein gehauenes Retabel wirkt. Ein weiteres Meisterwerk der Gotik ist das theologische Kollegium von San Gregorio, das sich neben dem Kloster San Pablo befindet. Auch diese Fassade mit zahlreichen Reliefs und Ornamenten ist ein Muss auf dem Spaziergang durch Valladolid. Im Mittelpunkt der Fassade ragt ein Granatapfelbaum empor, eine Anspielung auf die Eroberung Granadas. Hier wurde ein Skulpturenmuseum eingerichtet, dessen Sammlung als „Prado der Skulptur“ bezeichnet wurde. Nach etwas 1,5 h erreicht man die alte Universitätsstadt Salamanca.

5. Tag: Salamanca

Salamanca ist sicherlich eine der schönsten Städte Spaniens. Die ganz in Kalkstein erbaute Altstadt ist eine Augenweide und wurde deswegen auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Mit knapp 145.000 Einwohner ist sie überschaubar und alle Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichbar. Sie liegt auf fast 800 m Höhe am Fluss Tormes, über den die alte römische Brücke aus dem 1. Jh. n. Chr. führt, die der einzige noch erhaltene architektonische Bau aus dem römischen Salmantica ist. Auch aus der westgotischen und maurischen Zeit ist nichts mehr erhalten. Erst ab dem 11. Jh. wurde die Stadt nach der christlichen Eroberung wiederbevölkert. Salmanca besitzt eine alte Universitätstradition, befindet sich hier doch eine der ältesten Universitäten Europas – neben Bologna, Paris und Oxford. Sie wurde im 13. Jh. gegründet und ist heute noch in Betrieb. Hier studierten große kastilische Schriftsteller wie Miguel de Cervantes und Lope de Vega. Besonders sehenswert ist die Fassade im Plastereskenstil der alten Universität, die unter anderem mit den Büsten der Katholischen Könige Isabel und Fernando und dem Wappen Karls V. verziert ist, da sie bedeutende Mäzene der Universität waren. Die ganze Fassade ist mit einem Skulpturenmeer versehen, in dem natürlich – als obligatorische Aufgabe – der Frosch gesucht werden muss. Nicht verpassen dar man die alten Hörsäle, den Festsaal (Paraninfo) und die alte Bibliothek mit ihren wertvollen Inkunabeln aus dem 15. Jh., Manuskripten und Büchern aus dem 16.-18. Jh. Im Universitätsmuseum, das sich im Gebäude der Escuela Menores befindet, das nur ein paar Schritte entfernt ist, ist der Himmel von Salamanca mit seinen astrologischen und antik-mythologischen Elementen ein besonderer Höhepunkt. Weitere Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt sind die alte Kathedrale aus dem 12. und die neue Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert. Die alte Kathedrale, im romanischen Stil erbaut, mit ihrem wunderschönen Hauptretabel aus dem 14. Jh., das Szenen aus dem Leben Jesus und Maria zeigt. Auch die Kuppel in Form einer Muschel ist eine Besonderheit. Die neue Kathedrale wurde im spätgotischen Stil gebaut, nachem die Alte zu klein geworden war. Vor allem die Fassade erregt großes Aufsehen durch ihre überreiche Dekoration. Abgesehen von biblischen Szenen findet man hier einen Reichtum an floraler und figürlicher Ornamentik der Zeit. Bei genauerem Hinblicken fallen Streiche der Restauratoren auf – wer findet zuerst den Astronauten? Im Inneren sind vor allem der Chor, der hintere Abschluss des Chores – der sogenannte Trascoro – und die Capilla Dorada sehenwert. Die Casa de las Conchas, das sogenannte Muschelhaus, mit ihrem wunderschönen Innenhof, ist ein Meisterwerk der Zivilarchitektur. Der Auftraggeber des Hauses war ein Mitglied des Santiago-Ordens, weswegen die Hausfassade mit Muscheln dekoriert wurde. Den Tag ausklingen lassen sollte man auf der prachtvollen Plaza Mayor, die für viele Spanier als die schönste Platzanlage Spaniens gilt. Dieser Platz aus dem 18. Jh. wird auf allen vier Seiten von Arkaden umgeben und ist heute Treffpunkt für Jung und Alt.

6. Tag: Ávila - Segovia

Nur eine Stunde von Salamanca entfernt, am Fluss Adaja, liegt die kleine Stadt Ávila, die mit ihren knapp 60.000 Einwohnern einen großen Kontrast zu Salamanca bildet – nicht nur wegen ihrer Größe, sondern vor allem wegen ihrer Gebäude aus Granitstein. Ist in Salamanca alles leicht und beschwingt, so findet man hier die ganze Strenge Kastiliens. Ávila liegt auf einer Höhe von 1.135 Metern, womit sie zur höchstgelegenen Provinzhauptstadt Spaniens wird. Auch diese Stadt wurde von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die bekannteste Persönlichkeit der Stadt ist sicherlich die Heilige Teresa, die als die größte Mystikerin des Mittelalters gilt und deren Spuren man überall in der Stadt finden kann. Fährt man auf die Stadt zu, so nimmt einem zuerst der über zwei Kilometer lange, geschlossene Mauerring (11.-14. Jh.) mit seinen 88 Türmen und 9 Eingangstoren den Atem. Man sollte einen Stopp an den sogenannten „Cuatro Postes“ einlegen, einem Aussichtspunkt, von dem man einen besonders schönen Blick auf die Stadt hat. Die Altstadt im Inneren des Mauerringes charakterisiert sich durch verwinkelte Gassen und wird geprägt von romanischen Kirchen und gotischen Stadtpalästen. Die Kathedrale El Salvador, die einst ein Teil der Stadtbefestigung war, wurde im 12. Jh als romanische Kirche begonnen – ihre halbrunde romanische Apsis wurde in den Stadtmauerring hineingebaut; dann aber setzte sich die Gotik durch, wodurch sie als die älteste gotische Kathedrale Spaniens gilt. Eine Hauptsehenswürdigkeit der Kathedrale ist der Hochaltar mit seinen Szenen aus der Heilsgeschichte. Hinter dem Altarbereich befindet sich ein Meisterwerk der Alabasterkunst – das Grabmal des Kardinals Alonso de Madrigal, der wegen seiner dunklen Hautfarbe „El Tostado“ genannt wurde. Die romanische Basilika San Vicente gehört zu den Höhepunkten der spanischen Romanik. Der Bau ist dem Heiligen Vinzenz geweiht, ein Diakon aus Huesca, der als Märtyrer in der Römerzeit hingerichtet wurde. An der Stelle seiner Enthauptung befindet sich die Krypta; der Sarkophag, auf dem das Leben und Märtyrertum dieses Heiligen eindrucksvoll dargestellt ist, wurde neben dem Altar aufgestellt. In der überaus reich verzierten Fassade wird unter anderem die Geschichte des armen Lazarus und dem reichen Prasser erzählt. Die Apostel scheinen lebhafte Gespräche zu führen. Die Bildhauerarbeiten gehören trotz ihres schlechten Erhaltungszustandes zu den Meisterwerken der romanischen Skulpturen Spaniens. Außerhalb der Stadtmauer befindet sich das Kloster Santo Tomás aus dem 15. Jh. , in dem der einzige Sohn der Katholischen Könige, Prinz Juan, bestattet ist. Sein Grabmal wurde in Alabaster gefertigt und zeichnet sich durch einen großen Realismus aus.

7. Tag: Segovia

Die Stadt Segovia mit ihrer stolzen Altstadt liegt auf einer etwa 1000 m hohen Felsenzunge liegt. Die Stadt, die ca. 50.000 Einwohner zählt, wird von den Flüssen Eresma und Clamores eingeschlossen, die am Fuß des Alcázars zusammenfließen. Auch diese Stadt wurde auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Das Wahrzeichen der Stadt, ein römisches Aquädukt zeigt sich am Beginn der Altstadt und stammt aus dem 1./ 2. Jh. Das zweigeschossige Aquädukt aus Granitquadern ist etwa 28 m hoch, 728 m lang und versorgte die Stadt bis 1974 mit Wasser. Die Altstadt zeichnet sich durch etwa zwanzig romanische Kirchen und zahlreiche Adelspaläste aus. Beginnt man den Spaziergang durch die Stadt am Aquädukt, sollte man die außergewöhnliche Fassade der Casa de los Picos betrachten, ein Adelspalast aus dem Ende des 15. Jh., dessen ungewöhnliche, mit kleinen Diamanten-Quadern versehene Fassade von Juan Guas entworfen wurde. Die Kathedrale, die letzte Spaniens im gotischen Stil, wurde im Zentrum der Altstadt erbaut und stammt aus dem 16. Jh. Sie zeichnet sich durch ihre schlichte Dekoration und reine Architektur aus, weswegen sie als „Dame der Kathedralen“ Spaniens bezeichnet wird. Ihr Inneres ist lichtdurchflutet; es sollten vor allem die wertvollen Glasfenster erwähnt werden, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zeigen. Im Chorbereich befindet ein wunderschönes Gestühl aus dem 15. Jahrhundert. Der Kreuzgang ist ein Meisterwerk von Juan Guas und sollte auf keinen Fall versäumt werden. Der märchenhafte Alcázar der Stadt – eine Mischung aus Ritterburg und Zauberschloss – thront malerisch am Ende einer Felsenzunge. Seine Türme erinnern an Hexenhüte, was der Residenz der Herrscher des Trastámara-Geschlechts den Namen „Neuschwanstein“ Spaniens einbrachte. Im Saal der Könige findet man einen Wandfries mit Miniaturen der Herrscher Asturiens, Leóns und Kastiliens. In der Schlosskapelle kann man eine wunderschöne Artesonado-Holzdecke bestaunen. Etwas außerhalb der Altstadt gelegen, aber trotzdem eine Besichtigung wert, findet man die zwölfeckige Kirche Vera Cruz, die zu Beginn des 13. Jh. gebaut wurde. Diese kleine Kirche wird mit dem Templerorden in Verbindung gebracht und zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Architektur aus. Nach mehreren Restaurierungen stieß man auf romanische Fresken.

8. Tag: Segovia - Toledo

Heute verlassen wir die autonome Region Kastilien-León und fahren Richtung Kastilien-La Mancha. Diese Region wird auch Neukastilien genannt und ist das am wenigsten besiedelte Gebiet Spaniens mit nicht einmal zwei Millionen Einwohnern. Seine karge Landschaft ist geprägt durch Landwirtschaft. Hier stammt der berühmte Manchego-Käse her, der als wichtiges Nebenprodukt der vielen Schafherden, die hier weideten, hergestellt wurde. Die Hochebene ist vor allem bekannt durch Miguel de Cervantes Romanfigur des „Ritter von der traurigen Gestalt“ – Don Quijote, der hier als fahrender Ritter seine Abenteuer bestehen musste. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir Toledo, die Hauptstadt von Kastilien-La Mancha. Die wunderschöne, verwinkelte Altstadt liegt auf einer Höhe von 454 m und wird malerisch von einer Schleife des Tajo-Flusses eingeschlossen. Die Stadt Toledo besitzt knapp 84.000 Einwohner und wird als die Stadt der drei Kulturen bezeichnet, da sich hier viele Spuren der drei monotheistischen Religionen finden. Die Annäherung an die Stadt sollte über eine kleine Rundfahrt um die Altstadt beginnen. Dabei überquert man die alte Alcántara-Brücke, die seit der Römerzeit als einzige Brücke über den Tajo führte. Erst im 13. Jh. wurde die Brücke San Martín gebaut, um den Zugang zur Stadt zu erleichtern. Unterhalb des Paradors hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt; den gleichen Blick, den auch El Greco hatte, der von hier aus die Stadt Toledo auf so meisterhafte Weise malte. Auch Toledo seht auf der Liste des Weltkulturerbes: Die UNESCO bezeichnete es als eine Ehre, diese so kulturreiche Stadt auf diese Liste aufnehmen zu dürfen. Durch das wuchtige Bisagra-Tor aus dem 16. Jh., das ein riesiges Wappen Karl V. zeigt, betritt man die Altstadt. Das alte Bisagra-Tor aus dem 9. Jh., durch das Alfons VI. die Stadt nach der christlichen Rückeroberung betrat, geht vollkommen in seinem Schatten unter. Rolltreppen führen auf den Hügel hinauf, um den Besuchern den steilen Weg zu ersparen. Die gotische Kathedrale Toledos, die der Heiligen Maria geweiht ist, ist sicherlich die Hauptsehenswürdigkeit und stammt aus dem 13. Jh. Toledo ist die wichtigste Diözese Spaniens, weswegen hier ursprünglich die größte gotische Kirche der Christenheit gebaut werden sollte, deren Pläne aber nicht verwirklicht wurden. Im Inneren der Kathedrale trifft man auf eine dämmrige Beleuchtung, die durch die wunderschönen Glasfenster aus dem 14.-16. Jh. hervorgerufen wird. Hervorzuheben hierbei ist sicherlich die prachtvolle Rosette. Ein Meisterwerk ist das überwältigende Retabel der Hauptkapelle mit Szenen aus der Heilsgeschichte. Gegenüber der Hauptkapelle befindet sich der Chor der mit Werken aus Holz, Jaspis und Alabaster versehen ist. Hinter dem Altarbereich befindet sich der sogenannte Transparent aus dem 18. Jh.: das Gewölbe wurde durchbrochen, um mit dem Lichteinfall – wie die Inszenierung eines barocken Theaters – die Skulpturen in diesem Bereich zu beleuchten. Auf keinen Fall darf man den Besuch der Sakristei und deren angrenzendem Museum versäumen, die eine Pinakothek ersten Ranges sind. Das Deckenfresko der Sakristei wurde von Luca Giordano gemalt; hier befindet sich auch einer der hervorragenden Apostel-Zyklen El Grecos, ebenso wie seine „Entkleidung ¨Christi“ (Expolio). Auch Goya, Zurbarán, Velázquez, Caravaggio und Van Dyck sind in diesen Räumen zu finden. Sehenswert ist auch die Synagoge Santa María la Blanca aus dem 13. Jh., die nach der Vertreibung der Juden als Kirche benutzt wurde. Sie erinnert von ihrer Architektur her mehr an eine Moschee als eine Synagoge. Auch die kleine ehemalige Moschee Cristo de la Luz aus dem Jahre 999 ist ein Kleinod der Stadt und sollte auf jeden Fall besichtigt werden. Für El Greco-Liebhaber ist die Kirche Santo Tomé mit ihrem schönen Mudéjarturm ein Muss, da sich hier das Hauptwerk El Grecos befindet: Das Begräbnis des Grafen von Orgaz. Ganz in der Nähe, im ehemaligen Judenviertel, befindet sich auch die Casa El Greco, das angebliche Wohnhaus des Malers, was aber eher unglaubwürdig ist. Auch hier sind Bilder El Grecos ausgestellt, unter anderem ein weiterer Apostelzyklus. Sehenswert ist auch das Franziskanerkloster San Juan de los Reyes aus dem 15. Jh., das ursprünglich als Grablege der Katholischen Könige Fernando und Isabel geplant war. In der Kirche sieht man immer wieder die Initialen beider Könige F und Y und deren Symbole – das Ochenjoch (yugo) und das Pfeilbündel (flechas). Der Kreuzgang gilt als einer der schönsten Spaniens und ist mit einer wunderschönen mudéjaren Holzdecke versehen, in der man auch das Wappen der Katholischen Könige findet.

9. Tag: Abreise

Heute heißt es Abschied nehmen nach einer eindrucksvollen Woche von der vielleicht ursprünglichsten Region Spaniens. In etwa einer Stunde erreicht man Madrids Flughafen.

Für wen geeignet

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