Ländliches Andalusien
Die autonome Region Andalusien zeichnet sich vor allem durch ihre prachtvolle, exotische Architektur aus, die von einer fast 800-jährigen Herrschaft des Islams geprägt und einzigartig in Europa ist. Aber auch ihre Küstenstädte und Bergdörfer strahlen einen ganz besonderen Reiz aus. Auch findet man hier eine wunderschöne Natur, die trotz ihrer Kargheit beeindruckend ist.
Bewundern Sie die großen Sehenswürdigkeiten der Städte, die Alhambra Granadas und die Moschee-Kathedrale Córdobas. Staunen Sie über die Größe der Kathedrale von Sevilla und die christliche Königsresidenz „Reales Alcázares“ aus dem 14. Jh.
Flanieren Sie durch Carmona und lassen Sie sich von deren Reiz verzaubern. Aber auch Andalusiens Bergdörfer und das traumhaft gelegene Ronda besitzen einen ganz besonderen Charme. Besichtigen Sie eine der Sherry-Kathedralen in Jerez de la Frontera und bummeln Sie durch die geschichtsträchtige Hafenstadt Cádiz, von der schon Kolumbus zu seinen Fahrten in die Neue Welt aufbrach.
Ihre Reise im Detail
1. Tag: Ankunft Málaga - Montes de Málaga
Nach Sevilla ist Málaga mit ca. 550 000 Einwohner die zweitgrößte Stadt Andalusiens. Der Flughafen ist das internationale Eingangstor der Provinz und mit mehr als 19,8 Millionen Passagieren im Jahr auch einer der wichtigsten Flughäfen Spaniens.
Málaga hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren extrem verändert. Während man die Stadt früher als Durchgangsstation angesehen hat, ist sie heute auch für Übernachter interessant. Umfassende Sanierungen des Stadtkerns, der Strandpromenade und des Hafens, ein umfangreiches kulturelles Angebot und nicht zuletzt das milde Klima machen Málaga zu einer attraktiven Metropole.
Die Stadt hat eine interessante Geschichte, die man heute noch an vielen Orten entdecken kann. Im 8. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern als Handelsniederlassung gegründet und unter den Römern ausgebaut erlangte Málaga im Anschluss unter den Mauren als Hafen- und Handelsstadt großen Einfluss.
Wir verbringen unsere erste Nacht im Naturpark Montes de Málaga. Dieser Park ist leicht zugänglich und liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt Málaga. Er gilt als grüne Lunge der Umgebung, dessen Besucher in seinen Erholungsgebieten einen perfekten Platz zur Entspannung finden.
Das Gebiet lädt auch zum Wandern ein. Auf dem Wanderweg Picapedreros können Sie z.B. in der Regenzeit wunderschöne Wasserfälle bestaunen. Auf dem Wanderweg Torrijos entdeckt der Besucher neben der Kühle des Baches und seiner Waldgalerie auch Reste von Kulturen und Gebäuden, die vom Weinanbau der Vergangenheit dieser Ländereien zeugen.
Die Anziehungskraft dieses Naturparks liegt auch in den schönen Panoramablicken auf die Hauptstadt der Costa del Sol und sogar auf andere Gebirgszüge der Provinz bietet. Ein guter Ort, um sie zu beobachten, ist der Aussichtspunkt El Cochino, wo man mit Hilfe eines Fernglases den eleganten Flug von Raubvögeln wie Zwergadler und Kurzzehenadler bewundern kann.
2. Tag: Wanderung im Naturpark Montes de Málaga – Pitres
Der Naturpark Montes de Málaga liegt nur 5 km von der Stadt Málaga entfernt und erstreckt sich über eine Fläche von fast 5.000 ha. In der Nähe der Niederung des Flusses Guadalmedina gelegen zeichnet er sich durch ein zerklüftetes Gebirgsmasssiv aus. Hier wachsen unter anderem Aleppokiefern und kleine Wäldchen mit Stein- und Korkeichen. Raubvögel wie Adler und Milane finden hier ihren Lebensraum, ebenso wie das geschützte Chamäleon. Auch Wildschweine und Wildkatzen, Wiesel, Iltis und Marder sind in diesem Habitat anzutreffen.
Der fast lückenlose Baumbestand und die wunderbaren Ausblicke auf das Meer laden zum Wandern ein. Auf der 1,5-stündigen Wanderung „El Cerrado“ (2,9 km – mittelschwer) sieht man die typische Fauna und der beeindruckende Blick vom Aussichtspunkt Mirador del Cochino lassen Anstrengungen vergessen.
Weiter geht es in die Alpujarras, die südlichen Ausläufer der Sierra Nevada, nach Pitres, das wir nach etwa 2,5 Stunden erreichen.
3. Tag: Wanderung in den Alpujarras und Besuch der Bergdörfer in der Poqueira-Schlucht
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Bergdörfer der Alpujarras.
Am Vormittag steht eine 4-stündige Wanderung in der Taha de Pitres (8 km – leicht) an. Auf dieser Tour kommt man durch die ursprünglichen Orte Pitres, Mecina, Mecinilla, Fondales, Ferreirola und Atalbéitar mit ihrer typischen Architektur und hat immer wieder Ausblicke auf den für die Alpujarras so charakteristischen Terassenanbau.
Am Nachmittag stehen die Bergdörfer der Poqueira-Schlucht auf dem Programm. Die Gemeinden der Poqueira-Schlucht – Pampaneira, Bubión und Capileira – sind sicherlich mit die Malerischsten.
Pampaneira hat sich auf verschiedene Kunsthandwerke spezialisiert. In einer Schokoladen-Manufaktur kann man bei der Herstellung von Schokolode zusehen; des Weiteren gibt es Geschäfte, in denen heute noch Lederprodukte oder die sogenannten „Jarapas“ (Flickerlteppiche) fabriziert werden.
Bubión und Capileira sind zwei weitere bekannte Dörfer in den Alpujarras, die sich durch verwinkelte Gassen und die typische Alpujarra-Architektur auszeichnen: ihre Häuser bestehen aus Flachdächern, die mit Launa-Erde bedeckt sind. Bewundern Sie die sogenannten Tinaos (Durchgänge), die ganz typisch für diese Orte sind.
In Capileira kann man das Volkskundemuseum Pedro Antonio de Alarcón besuchen, in dem typische Gegenstände aus der Gegend gezeigt werden.
4. Tag: Wanderung Los Cahorros – Monachil
Auf unserem Weg nach Monachil, das wir nach etwa 1,5 Stunden erreichen, machen wir einen kleinen Abstecher zu der beeindruckenden Schlucht Los Cahorros. Hier unternehmen wir eine 4-stündige Wanderung (9,5 km – leicht), die ein Muss für jeden Naturfreund ist. Hier findet man sicherlich eine der schönsten und faszinierendsten Landschaften Andalusiens. Auf dem Weg kommt man über mehrere Hängebrücken, es geht vorbei an kleinen Wasserfällen und natürlichen Schwimmbecken und immer wieder erreicht man Punkte mit unglaublichen Ausblicken.
5. Tag: Baeza – Úbeda – Sabiote – Montoro
Durch endlose Olivenhaine, die das Landschaftsbild Andalusiens prägen, geht es in die Provinz Jaén. In einem Museum in Puente del Obispo erfährt man viel über die Geschichte des Olivenanbaus.
In dieser Gegend befinden sich auch zwei Kleinode, die 2003 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden – die Zwillingsstädte Baeza und Úbeda. Beide wurden bereits 1975 anlässlich des internationalen Jahres der Denkmalpflege vom Europarat zu „Musterstädten“ erklärt.
Die kleinere der beiden Renaissancestädte ist Baeza. Diese Stadt war die erste im heutigen Andalusien, die rückerobert wurde (1227), weswegen hier mehrere Kunststile zu finden sind. Obwohl Baeza nur 16.000 Einwohner aufweist, verfügt sie über einen wunderschön geschlossenen Altstadtkern. Auf einem Rundgang kann man verschiedene bemerkenswerte Gebäude bewundern, wie zum Beispiel am Platz der Löwen – der Plaza de los Leones – das ehemalige Schlachthaus „Antigua Carnicería“ ebenso wie das ehemalige Apellationsgericht „Audiencia Civila y Escribanías“. Die Hauptkirche Santa María war die erste Kathedrale der Provinz Jaén nach der christlichen Rückeroberung und weist verschiedene Besonderheiten auf. Auch der Adelspalast de los Marqueses de Jabalquinto mit seiner besonderen Quaderfassade ist ein Muss. Gegenüber befindet sich die kleine Kirche Santa Cruz, die noch Spuren der Romanik aufweist, eine Besonderheit in Andalusien.
Ganz in der Nähe befindet sich Úbeda – eine Kleinstadt mit knapp 35.000 Einwohnern. Hier kann man am Hauptplatz Plaza Vázquez de Molina die Kirche El Salvador bewundern, die Francisco de los Cobos – Staatssekretär von Karl V. – für sich und seine Frau als Grabkirche bauen ließ. Diese Renaissancekirche zeichnet sich durch eine große Symbolik aus. Des Weiteren befinden sich hier am Platz verschiedene Adelspaläste, wie der Palacio de las Cadenas oder der Palacio del Deán Ortega, die heute als Rathaus und Parador dienen. Auch die Kirche Santa Maria de los Reales Alcázares ist sehenswert, die über einer ehemaligen Moschee errichtet wurde.
Nach 10 km erreicht man den Ort Sabiote, der mit seinen 4.000 Einwohnern die kleinste der drei Renaissance-Städte ist. Der ganze Ort ist hervorragend erhalten und gepflegt. Besonders sehenswert ist die Burganlage aus dem 13. Jh., die drei Jahrhunderte später in einen Renaissancepalast umgewandelt wurde. Auf einem Spaziergang durch die Stadt entdeckt man viele schöne Adelspaläste, Brunnenanlagen und Stadttore, ebenso wie das malerische, mittelalterliche Stadtviertel mit seinen verwinkelten Gassen.
6. Tag: Granada – Úbeda – Baeza
Bei der Fahrt in die Provinz Jaén durchquert man unzählige Haine mit Olivenbäumen, die das Landschaftsbild Andalusiens prägen. In dieser Provinz befinden sich zwei Kleinode, die 2003 auf die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen wurden – die Zwillingsstädte Úbeda und Baeza. Beide wurden bereits 1975 anlässlich des internationalen Jahres der Denkmalpflege vom Europarat zu „Musterstädten“ erklärt.
Úbeda ist eine Kleinstadt mit knapp 35.000 Einwohnern. Hier kann man am Hauptplatz Plaza Vázquez de Molina die Kirche El Salvador bewundern, die Francisco de los Cobos – Staatssekretär von Karl V. – für sich und seine Frau als Grabkirche bauen ließ. Diese Renaissancekirche zeichnet sich durch eine große Symbolik aus. Des Weiteren befinden sich hier am Platz verschiedene Adelspaläste, wie der Palacio de las Cadenas oder der Palacio del Deán Ortega, die heute als Rathaus und Parador dienen. Auch die Kirche Santa Maria de los Reales Alcázares ist sehenswert, die über einer ehemaligen Moschee errichtet wurde.
Ganz in der Nähe befindet sich die kleinere der beiden Renaissancestädte – Baeza. Diese Stadt war die Erste im heutigen Andalusien, die rückerobert wurde (1227), weswegen hier mehrere Kunststile zu finden sind. Obwohl Baeza nur 16.000 Einwohner aufweist verfügt sie über einen wunderschön geschlossenen Altstadtkern. Auf einem Rundgang kann man verschiedene bemerkenswerte Gebäude bewundern, wie zum Beispiel am Platz der Löwen – der Plaza de los Leones – das ehemalige Schlachthaus „Antigua Carnicería“ ebenso wie das ehemalige Apellationsgericht „Audiencia Civil y Escribanías“. Die Hauptkirche Santa María war die erste Kathedrale der Provinz Jaén nach der christlichen Rückeroberung und weist verschiedene Besonderheiten auf. Auch der Adelspalast de los Marqueses de Jabalquinto mit seiner besonderen Quaderfassade ist ein Muss. Gegenüber befindet sich die kleine Kirche Santa Cruz, die noch Spuren der Romanik aufweist, eine Besonderheit in Andalusien.
7. Tag: Wanderung im Naturpark Sierra de Cardeña y Montoro
Der Naturpark Sierra de Cardeña y Montoro wird auch als die Serengeti Spaniens bezeichnet. Er erstreckt sich über eine Fläche von 38.449 ha und zeichnet sich durch sanfte, abgerundete Hügel aus. Hier trifft man auf die größte Vielfalt der iberischen Fauna, da in ihm verschiedene Ökosysteme wie Dehesas, Mittelmeergebirge und Kiefernwälder zu finden sind. Hier sind der vom Aussterben bedrohte Pardelluchs, Wölfe, Füchse, Rehe, Wildschweine, Rebhühner, Kaninchen und Otter zu Hause. Der Naturpark ist auch Habitat vieler Raubvögel, wie Geier und Adler.
Auf dem Rundweg Carrizo y del Reloj (11,5 km – 3,5 h – mittelschwer) lernt man den Naturraum der Dehesas kennen und gewinnt immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die Sierra Madrona. Die Landschaft ist geprägt von Steineichen, deren Eicheln die Nahrungsquelle der iberischen Schweine ist.
8. Tag: Córdoba - Carmona
Nach etwa zwei Stunden erreicht man Córdoba. Mit ca. 320 000 Einwohnern ist Córdoba die viertgrößte Stadt Andalusiens. Dank ihrer strategischen Lage hat Córdoba in Andalusien schon immer eine wichtige Rolle gespielt.
Einer der wichtigsten Gründe ist die Lage im Becken des Guadalquivir, der in der Vergangenheit bis zum Atlantischen Ozean beschiffbar war.
Jener kam einer heutigen Schnellstraße nahe und war Zugangsweg für viele Völker. Die erste nennenswerte Siedlung in der Region wurde von den Phöniziern gegründet. Bereits 206 v. Chr. von den Römern besetzt, wurde Córdoba 169 v. Chr. zur Stadt erhoben und zum wichtigsten Ort Südspaniens. Hauptsehenswürdigkeit ist die atemberaubende “Moschee-Kathedrale“ mit ihrer einzigartigen Architektur. In unmittelbarer Nähe der Mezquita finden wir den alten jüdischen Stadtteil mit seiner Synagoge aus dem Jahre 1314.
Bereits seit dem 3. Jahrhundert siedelten jüdische Familien in Córdoba. Ab dem 10. Jahrhundert, zu Zeiten des Kalifen Al-Hakam II., nahmen sie eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt ein. Das jüdische Viertel lag in direkter Nachbarschaft zum Machtzentrum der arabischen Herrscher, was von der bedeutenden Rolle im Verwaltungs- und Handelswesen zeugt.
Nur zwei Minuten entfernt treffen wir auf den Alcázar de los Reyes Cristianos. Nennenswert sind die schönen Gärten und die archäologischen Fundstücke, unter denen ein römischer Sarkophag hervorzuheben ist.
Einen Steinwurf weiter kommen wir zum Puente Romano. Die Brücke war über 2000 Jahre die einzige in Córdoba. Auf der Südseite der Brücke stoßen wir auf die Torre de la Calahorra. Dieser Bau aus islamischer Zeit diente als Festung zur Verteidigung Córdobas. Heute befindet sich dort eines der interessantesten Museen der Stadt.
Die alte Römerstadt Carmona liegt 110 km von Córdoba entfernt. Hier findet man eine wichtige Nekropole, die viele begehbare Gräber aufzeigt. Aber auch die Altstadt, die von einer Stadtmauer eingeschlossen wird, ist sehenswert. Die Puerta de Sevilla, die durch ihre Größe besticht, war der Zugang von der Westseite, die die Schwachstelle der Stadt war. Sie wurde mit einer großen Befestigungsanlage versehen, die im Laufe der Jahrhunderte verändert wurde. Auf einem Bummel durch die malerischen Gassen kommt man an verschiedenen Plätzen und Kirchen vorbei. Die Hauptkirche in der Altstadt Santa María zeigt noch Spuren der Moschee, über die sie erbaut wurde und als Besonderheit einen westgotischen liturgischen Kalender, der in eine Säule eingraviert wurde. Vorbei an verschiedenen Adelspalästen erreicht man den oberen Teil der Altstadt mit dem sogenannten Alcázar de Don Pedro, der heute den Parador beherbergt. Auch auf das Stadttor der Ostseite – die Puerta de Córdoba – sollte man einen Blick werfen.
9. Tag: Sevilla
Nur eine halbe Stunde von Carmona entfernt befindet sich die Hauptstadt Andalusiens – Sevilla. Sie ist mit ca. 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens. Spätestens nach Kolumbus’ Landung in Amerika ist Sevilla aufgeblüht. Als Hauptumschlagplatz für den Seehandel mit der Neuen Welt und mit dem Tabakmonopol kam der Reichtum in die Stadt. In Sevilla war auch das spanische Verwaltungszentrum für amerikanische Angelegenheiten angesiedelt. Das alles erklärt die vielen alten Adelspaläste, die man überall bewundern kann.
An Sehenswürdigkeiten mangelt es auf keinen Fall. Den Anfang macht die Kathedrale. Sie ist nicht nur die größte Spaniens und die drittgrößte der Welt, sondern auch eines der schönsten Gotteshäuser überhaupt. Die Bauarbeiten dauerten von 1401 bis 1519. Von der Giralda aus genießt man einen herrlichen Panoramablick über die Stadt.
Der angrenzende Alcázar wurde ab 1362 erbaut und ist das am besten erhaltene Beispiel für die Mudéjar-Architektur unter den Christen. Über die Jahre hinweg wurde der Bau immer weitergeführt. So finden wir heute den Renaissancestil neben barocken Einflüssen. 1987 wurde der Alcázar zusammen mit der Kathedrale von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
10. Tag: Caminito del Rey – Archidona
Nach etwa zwei Stunden erreicht man Ardales, wo sich der Einstieg des berühmten Caminitos del Rey befindet.
Die Schlucht Desfiladero de los Gaitanes wurde durch den Guadalhorce gebildet und im Laufe der Jahrtausende ausgewaschen. Die Gesellschaft Sociedad Hidroeléctrica del Chorro war Besitzerin der Wasserfälle des Gaitanjeo und des Chorros; sie wollte hier einen Wasserkanal anlegen, um Strom zu gewinnen: Dafür wurde dieser Weg gebaut, um in dem sehr unwegsamen Gelände das Baumaterial transportieren und die Anlage instandhalten zu können. Eingeweiht wurde der Kanal durch Alfons XIII. 1921, woher der Name der Wanderroute stammt. Dieser Pfad wurde tagtäglich von Kindern als Schulweg benützt und von Männern, um zu ihrer Arbeitsstätte zu gelangen – sogar nachts war er beleuchtet.
Durch Witterung und fehlende Instandhaltung verfiel der Weg, viele Betonplatten fehlten und eine Wanderung wurde zum Risiko; in dieser Zeit wurde der Pfad von der Presse als der gefährlichste Weg der Welt bezeichnet. Zwischen 1999 und 2000 starben vier Menschen, weswegen er geschlossen wurde. Lange Zeit war der Zutritt verboten; seit 2015 ist er wieder dem Publikum zugängig gemacht worden.
Es handelt sich um einen etwa ein Meter breiten Wanderweg (8 km – 3,5 h – leicht), der in 100 Meter Höhe an Steilwänden entlang führt und sich durch seine beeindruckende Natur auszeichnet. Hier findet man eine der schönsten Landschaften der Gebirgswelt von Málaga.
Nach 60 km erreicht man die Kleinstadt Archidona mit ihren knapp 9.000 Einwohnern. Das Gebiet wurde schon früh besiedelt, es wurden Funde aus dem Paleolithikum gemacht, die möglicherweise vom Neandertaler stammen. Auch Phönizier, Karthager, Römer und Westgoten siedelten hier, bevor die Stadt im 8. Jh. von den Mauren eingenommen wurde. Erst 1462 gelang es den Christen, die Stadt endgültig zu erobern.
Das Zentrum der Stadt bildet ein achteckiger Platz, der von Häusern aus dem 18. Jh. umgeben wird; hier fanden früher Stierkämpfe statt. Auch die spätgotische Kirche Santa Ana aus dem 16. Jh., die im Laufe der Zeit viele Veränderungen erfuhr, ist mit ihrem wunderschönen Retabel im Churriguerismusstil eine Besichtigung wert.
Von den Mauern der mittelalterlichen Festung aus dem 13. Jh. sind nur wenige Reste erhalten, aber es lohnt sich, den Burgberg zu ersteigen, da sich hier die Ermita de la Gracia befindet, die ursprünglich eine Moschee war und nach der Rückeroberung der Stadt in eine Kirche umgewandelt wurde. Ihre drei Schiffe werden durch römische und westgotische Säulen voneinander getrennt.
11. Tag: Antequera - El Torcal - Domengräber bei Antequera
Nach einer halben Stunde erreicht man das geographische Zentrum Andalusiens – Antequera, eine Stadt mit etwa 41.000 Einwohnern. Besonders sehenswert sind die spätgotische Kirche Santa Maria la Mayor aus dem 16. Jh. mit ihrer strengen Fassade, in der sich spätgotische und Renaissanceelmente verbinden und die Stiftskirche San Sebastián mit ihrem beeindruckenden Glockenturm, ebenfalls aus dem 16. Jh. Aus der islamischen Zeit stammt die Alcazaba, die auf einem Hügel liegt und von wo aus man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung hat.
Etwas außerhalb von Antequera befinden sich drei Dolmengräber, die Cueva de Menga, die Cueva de Viera und El Romeral, die das schönste Beispiel der Megalithkultur Andalusiens und um die 4000 Jahre alt sind. Wegen ihrer Bedeutung und ihres außerordentlich guten Erhaltungszustands wurden sie 2016 von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Sie sind auf einen markanten, 880 m hohen Felsen ausgerichtet, die Peña de los Enamorados (Felsen der Verliebten), der an einen liegenden Kopf erinnert und schon zu damaliger Zeit eine wichtige Bedeutung gehabt haben muss.
Ein weiteres interessantes Ausflugsziel bietet das geschützte Naturgebiet El Torcal. Es erstreckt sich über 1200 Hektar und befindet sich 15 Kilometer von Antequera entfernt. Die außergewöhnlichen Karstformationen machen das Gebirge zu einem der spektakulärsten Landschaftsgebiete Andalusiens mit kleinen Wanderwegen.
12. Tag: Botanischer Garten in Málaga – Málaga – Montes de Málaga
Besichtigung des botanischen Gartens mit seinen mehr als 3200 Pflanzenarten aus aller Welt. Im 19. Jh. kaufte der Geschäftsmann Jorge Loring y Oyarzábal das 55 ha große Gelände und ließ einen englischen Garten mit palastähnlichen Gebäuden, Gewächshäusern, Pavillons, Brunnen und Wasserfällen anlegen. Er ließ tropische und subtropische Pflanzen, ebenso wie einheimische Gewächse, Palmen, Bambus und Wasserpflanzen einsetzen. Auch sehenswert ist die private archäologische Sammlung der Familie: Hier findet man römische Mosaiken und Skulpturen.
Freizeit in Málaga: Lassen Sie sich von der Sonne am Hausstrand Málagas „La Malagueta“ verwöhnen, bummeln Sie durch die Straßen von Málaga oder genießen Sie die Zeit für ein paar Einkäufe oder kulturelle Besuche.
Unsere letzte Nacht verbringen wir wieder in den Montes de Málaga
13. Tag: Abreise
Heute heißt es Abschied nehmen. Eine erlebnisreiche Zeit in diesem wunderschönen Teil Spaniens geht zu Ende.