Bilbao - Extremadura - Toledo
Unsere Reise von Bilbao in die Extremadura und Toledo verspricht eine faszinierende Entdeckung der Vielfalt Spaniens. Beginnend in Bilbao erlebt Ihr die futuristische Architektur des Guggenheim-Museums und die lebhafte Atmosphäre der Altstadt. Auf dem Weg in die Extremadura taucht Ihr in eine Region ein, die mit mittelalterlichen Städten wie Cáceres und Trujillo beeindruckt, ihre Geschichte durch imponierende Festungen und Paläste offenbart und kulinarische Köstlichkeiten wie den Pata Negra Schinken bietet. Toledo, die „Stadt der drei Kulturen“, begeistert mit seiner einzigartigen Mischung aus christlicher, muslimischer und jüdischer Geschichte, sichtbar in der Architektur von Kirchen, Synagogen und Moscheen.
Diese Reise bedeutet nicht nur Landschaftswechsel, sondern auch eine kulinarische und kulturelle Reise durch die reiche Geschichte Spaniens, die Dich mit unvergesslichen Eindrücken bereichert.
Eure Reise im Detail
1. Tag: Ankunft Bilbao
Je nach Ankunftszeit Möglichkeit einer kleinen Stadtrundfahrt und / oder Zeit für erste Besichtigungen.
Die Universitätsstadt Bilbao liegt an der Mündung des Nervión. Schon unter den Römern wurde in den nahegelegenen Bergwerken Erze abgebaut und der schiffbare Nervión als Transportader benützt. Im 19. Jh. wurden die ersten Hochöfen angelegt, Eisenhütten und Schiffswerften gegründet, was Bilbao zu einer wichtigen Stadt der baskischen Wirtschaft machte.
Die Stadt verfügt über einen schönen Altstadtkern, in dem ursprünglich Schmiede und Seeleute lebten. Hier findet Ihr die gotische Kathedrale Santiago aus dem 14. Jh. und die berühmten „Siete Calles“ mit ihren sieben parallel verlaufenden Straßen. Hier ist der geeignete Ort, um in einer der vielen Bars die berühmten „Pintxos“ zu probieren.
2 Übernachtungen in Bilbao
2. Tag: Bilbao - Bermeo
Bilbao ist sicherlich die Stadt Spaniens, die sich in den letzten 30 Jahren am meisten verändert hat. Der Wandel von einer hässlichen, grauen und schmutzigen Industrie- und Hochofenstadt zu einer attraktiven Museums- und Tourismusmetropole ist voll gelungen. Im Zuge der Verschönerung der Stadt begann eine Exkursion in eine für Bilbao Neue Welt – die moderne Architektur; sie sollte der Stadt ein neues Image und Ansehen verleihen. Dafür wurden viele bekannte Architekten und Ingenieure nach Bilbao gerufen. Begonnen hatte dieses Unterfangen in den 90er Jahren mit dem faszinierenden Guggenheim-Museum von Frank O. Gehry, das 1997 eingeweiht und ein Magnet für Touristen wurde. Dieses Gebäude aus Titan, Glas und Kalkstein wird nicht zu Unrecht als das erste Gebäude des 21. Jh. bezeichnet. Bewacht wird das Museum von „Puppy“, einer Hunde-Skulptur, die vom Kitschart-Künstler Jeff Koons geschaffen wurde und über und über mit Pflanzen bedeckt ist. Ihr besucht dieses beeindruckende Museum mit seiner Ausstellung.
Nur eine halbe Stunde von Bilbao entfernt – am Kantabrischen Meer – liegt die kleine Fischerstadt Bermeo. Verschiedene Herren der Vizkaya und kastilische Könige vergaben Sonderrechte an dieses Städtchen. Eine Fischergemeinde, die ab dem 16. Jh. die grösste und beste Fischereiflotte der spanischen Halbinsel besass. Die Fischerei war schon immer die Hauptaktivität dieses Ortes und sein Hafen seine grösste Einnahmequelle. Selbst heute noch besitzt Bermeo eine bedeutende Hochseeflotte und die Fischdosenherstellung ist zu einem wichtigen Nebenprodukt geworden. Auch der Tourismus nimmt mehr und mehr zu, besitzt Bermeo doch mit seinen malerischen, vielfarbigen Häusern in der Altstadt, mit seinen reizvollen Gassen, Plätzen und seinem alten Hafen eine grosse Anziehungskraft auf Touristen. Schlendert durch diese pintoreske Stadt und bewundert ihre mittelalterlichen Gebäude, wie den Turm Torre Ercilla aus dem 15. Jh., in dem heute das Fischereimuseum untergebracht ist. Er war einer der 30 Türme, die Bermeo im Mittelalter verteidigten. Auch die Kirche Iglesia Santa Eufemia, die sich am alten Hafen befindet, ist sehenswert; es handelt sich hierbei um die ältese und wichtigste Kirche der Stadt, kamen doch die Könige des Mittelalters hierher, um in dieser Kirche ihren Eid zu schwören.
Rückfahrt nach Bilbao.
3. Tag: Santillana del Mar - Altamira - Cangas de Onís
Euer erstes Ziel heute ist die malerische Kleinstadt Santillana del Mar, die Ihr nach etwa 1,5 h erreicht. Santillana del Mar besitzt einen wundervoll geschlossenen mittelalterlichen Stadtkern. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein, man sieht keine Neubauten – die gesamte Kleinstadt steht unter Denkmalschutz aufgrund ihrer vielen, historischen Baudenkmäler. Auf einem Spaziergang kommt man an der wunderschönen romanischen Stiftskirche Colegiata Santa Juliana aus dem 12. Jh. vorbei, die sicherlich die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist, ebenwo wie das wichtigste romanische Denkmal Kantabriens; nach ihr wurde dieser Ort benannt. Besonders sehenswert ist der Kreuzgang mit den beeindruckenden romanischen Kapitellen. Aber auch viele Paläste und Villen zieren diese Stadt, die Euch begeistern wird.
Ganz in der Nähe befindet sich die Altamira-Höhle mit ihren weltberühmten Höhlenmalereien und Ritzzeichnungen, die um die 15.000 Jahre alt sind; sie wird als „Sixtinische Kapelle“ der Steinzeit bezeichnet. Die Höhle wurde von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die originale Höhle ist heute geschlossen, da der grosse Besucherstrom den Höhlenmalereien geschadet hatte; man fertigte jedoch eine exakte Kopie an, die zu besichtigen ist, ebenwo wie das Museum, das sehr aufschlussreich die Zeit und die Herstellung der Malereien erklärt.
Weiter geht es nach Cangas de Onís, das nur etwa 100 km entfernt liegt. Das geschichtsträchtige Städtchen Cangas de Onís war ein wichtiger Widerstandsort gegen die muslimische Besetzung. Hier liess sich Don Pelayo nieder und 722 besiegte er hier, in der Schlacht von Covadonga, die Moslems. Damit begann die christliche Rückeroberung, die 770 Jahre dauern sollte und mit der Einnahme Granadas 1492 abgeschlossen wurde.
Sehenswert ist die romanische Brücke, die über den Fluss Sella führt. Sie ersetzt einen baufällig gewordenen römischen Flussübergang. Unter ihr hängt eine Kopie des Siegeskreuzes Pelayos. Die Kirche Santa Cruz, die ursprünglich aus dem 8. Jh. stammte, war eventuell die erste Kirche, die in Asturien erbaut wurde. Sie wurde über einem römischen Tempel errichtet und dieser wiederum über einem prähistorischen Grab – in ihrer Krypta befindet sich ein Dolmen. Nach ihrer Zerstörung im Spanischen Bürgerkrieg wurde sie wieder aufgebaut. Bei einem Bummel durch die Stadt seht Ihr die Kirche Santa María mit ihrem aussergewöhnlichen Glockenstuhl. In der Gartenanlage vor der Kirche steht ein Denkmal Don Pelayos.
2 Übernachtungen in Cangas de Onís
4. Tag: Heiligtum Covadonga – Picos de Europa
Euer erster Besichtigungspunkt heute ist das Heiligtum Covadonga, der wichtigsten Wallfahrtort Asturiens, der sich in den Picos de Europa befindet. Eine schmale Strasse führt zu der Höhle, in der das Heiligtum errichtet wurde. Sie diente Pelayo und seinen Gefolgsleuten als Schutz, als er von den Arabern verfolgt wurde. In dieser Höhle erschien ihm die Jungfrau Maria und zeigte ihm das Kreuz als Siegeszeichen. Auf dieses Ereignis geht der Name des Ortes zurück – Covadonga: Cova dominica bedeutet „Höhle der Herrin“. Die Strasse führt weiter zu einer Terrasse, wo im 19. Jh. die Kirche Santa María la Real de Covadonga gebaut wurde – eine Basilika mit zwei Türmen im neoromanischen Stil.
Der Nationalpark Picos de Europa mit seinen fast 65.000 Hektar ist ein wunderschönes Naturgebiet. Vom Mirador de la Reina – dem Aussichtspunkt der Königin – hat man eine grossartige Sicht auf die Bergwelt. In 1.150 m Höhe erreicht man den See Lago Enol, der laut Legende aus einer Träne der Jungfrau Maria entstand. Nach 2 km endet die Strasse am Lago Ercina, um den sich viele Kühe tummeln.
Von hier aus starten zahlreiche Wanderwege. Möglichkeit zu einer kleinen Wanderung.
5. Tag: Oviedo
Der heutige Tag führt Euch in die Stadt Oviedo, die Ihr nach etwa 1 h erreicht. Die ganze Altstadt Oviedos ist Fußgängerzone; auf einem Spaziergang durch den alten Ortskern trifft man auf zahlreiche Kirchen und Sehenswürdigkeiten der Stadt, die zur Besichtigung einladen. Seht die Kathedrale San Salvador, die seit jeher ein Ziel für Pilger war. Hier begann der Jakobsweg zur Zeit des frommen Königs Alfons II., des Keuschen, daher das Sprichwort: „Wer nach Santiago und nicht zum Heiland geht, besucht den Diener und nicht den Herrn“. Die wichtigsten Kirchen allerdings befinden sich vor den Toren der Stadt und sind der Inbegriff der asturianischen Präromanik und vor allem wegen ihrer ausserordentlichen Wandreliefs und -malereien sehenswert: Bewundert Santa María del Naranco und San Miguel de Lillo. Auch die Kirche San Julián de los Prados ist empfehlenswert: alle drei Gebäude wurden von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
1 Übernachtung in Oviedo
6. Tag: León
Euer heutiges Ziel ist León, das Ihr nach knapp 2 h erreicht. Die Stadt war und ist eine wichtige Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. León ist bekannt für seine gotische Kathedrale Santa María de Regla aus dem 13. Jh; ihre beeindruckende Fassade ebenso wie ihre prächtigen Glasfenster aus dem Mittelalter, die als die schönsten Spaniens gelten, lassen den Betrachter sprachlos werden.
Auch die Stiftskirche San Isidoro, mit dem Pantheon der Könige von León, darf man nicht verpassen: sie ist ein Meisterwerk romanischer Baukunst und wird – wegen ihrer beeindruckenden, farbenpächtigen Deckenmalereien – als „Sixtinische Kapelle der Romanik“ bezeichnet. Bei Eurem Spaziergang durch León kommt Ihr an dem von Gaudí entworfenem Handelshaus Casa de Botines vorbei, ein Frühwerk des Künstlers. Ihr werft einen Blick auf den Palacio de los Guzmanes, den bedeutendste Profanbau Leóns, der im 16. Jh. von der Kaufmannsfamilie Guzmán in Auftrag gegeben wurde. Das Kloster San Marcos, dessen Ursprung im 12. Jh. liegt, wurde ursprünglich als Pilgerhospital gebaut; im 16. Jh. wurde es wegen seines schlechten Zustandes abgerissen und im Renaissancestil neu errichtet. Seit 1964 wird es als Parador benützt.
1 Übernachtung in León
7. Tag: Salamanca - Monfragüe
200 km von León entfernt befindet sich die wunderschöne Stadt Salamanca. Salamanca ist sicherlich eine der faszinierendsten Städte Spaniens. Die ganz in Kalkstein erbaute Altstadt ist eine Augenweide und wurde deswegen auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Salamanca besizt eine alte Universitätstradition, befindet sich hier doch eine der ältesten Universitäten Europas, neben Bologna, Paris und Oxford. Sie wurde im 13. Jh. gegründet und ist heute noch in Betrieb. Besonders sehenswert ist die Fassade der Alten Universität im Plastereskenstil. Die ganze Fassade ist mit einem Skulpturenmeer versehen, in dem natürlich – als obligatorische Aufgabe – der Frosch gesucht werden muss. Nicht verpassen darf man die alten Hörsäle, den Festsaal und die alte Bibliothek mit ihren wertvollen Inkunabeln, Manuskripten und Büchern. Im Universitätsmuseum, das sich im Gebäude der Escuelas Menores befindet, das nur ein paar Schritte entfernt ist, ist der Himmel von Salamanca mit seinen astrologischen und antik-mythologischen Elementen ein besonderer Höhepunkt. Besucht die alte Kathedrale aus dem 12. Jh. und bewundert die Fassade der neue Kathedrale mit ihrer überreichen Dekoration. Bei genauerem Hinblicken fallen Streiche der Restauratoren auf – wer findet zuerst den Astronauten? Die Casa de las Conchas, das sogennante Muschelhaus, mit ihrem wunderschönen Innenhof, ist ein Meisterwerk der Zivilarchitektur. Auf Eurem Spaziergang durch die Altstadt seht Ihr auch die prachtvolle Plaza Mayor, die für viele Spanier als die schönste Platzanlage Spaniens gilt. Dieser Platz aus dem 18. Jh. wird auf allen vier Seiten von Arkaden umgeben und ist heute Treffpunkt für Jung und Alt.
Weiter geht es zum Nationalpark Monfragüe, der in der relativ unbekannten autonomen Region Extremadura liegt. Sie ist eines der am wenigstens besiedelten Gebiete Spaniens. Mit knapp 42.000 km2 ist sie ungefähr so gross wie die Schweiz. Sie ist sicherlich eine der ursprünglichsten Regionen Spaniens, mit einem grossen Anteil an unberührter Natur, in der viele Greifvögel zu finden sind. Diese Region ist nach wie vor sehr von Land- und Weidewirtschaft geprägt – sie ist eines der grossen Anbaugebiete für Olivenbäume und in den Steineichenhainen ernähren sich die Iberischen Schweine von den Eicheln, die dem bekannten luftgetrockneten Schinken Jamón Ibérico seinen besonderen Geschmack verleihen. Eine weitere wichtige Einnahmequelle für diese Region ist der Kork, der in den vielen Korkeichenwäldern, die es hier gibt, gewonnen wird. Aus dieser Region stammen viele Eroberer der Neuen Welt, wie Cortés oder Pizarro, weswegen die Extremadura den „Titel“ Land der Eroberer trägt.
Monfragüe war das erste Schutzgebiet der Extremadura. Seit seiner Ausweisung als Nationalpark 2007 hat sich Monfragüe bis heute zu einem wahren Vogelschutzgebiet entwickelt. Hier haben so seltene Vogelarten wie Schwarzstörche, Schmutzgeier oder auch der sehr seltenen Kaiseradler ein wichtiges Habitat gefunden.
Möglichkeit zu einer kleinen Wanderung.
2 Übernachtungen in Monfragüe
8. Tag: Plasencia – Monasterio de Yuste – Monfragüe
Euer erstes Ziel heute ist die Stadt Plansencia. Plasencia war die erste Gründung der kastilischen christlichen Ritter in der Extremadura. Hinter der mittelalterlichen Stadtmauer verbergen sich enge Gassen, viele Adelspaläste und Kirchen. Viele der kleinen Strassen führen zum Hauptplatz Plaza Mayor, an dem Strassencafés und Restaurants zum Verweilen einladen. Ganz in der Nähe findet man die beiden Kathedralen der Stadt, die in einem Gebäude zusammengefasst sind. Die alte, nicht vollendete Kathedrale aus dem 13. Jh. wurde im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik errichtet, während die neue Kathedrale mit ihrer prachtvollen Renaissancefassade im 15./16. Jh. entstand.
Weiter geht es nach Cuacos de Yuste. Ganz in der Nähe liegt das Hieronymitenkloster Yuste, die letzte Wohnstätte und Rückzugsgebiet von Kaiser Karl V. Für Karl V. wurde neben diesem Kloster ein schlichtes Wohnhaus mit einem idyllischen Garten gebaut, das man ebenso wie die Klosterkirche mit ihren Kreuzgängen besichtigen sollte.
Rückfahrt nach Monfragüe.
9. Tag: Guadalupe – Trujillo – Cáceres
Heute führt Euch Euer Weg in den malerischen Ort Guadalupe. Guadalupe ist mit seinen knapp 2.000 Einwohnern sicherlich eines der schönsten Dörfer Spaniens und das religiöse Zentrum der Extremadura. Der Ort entstand, als zu Beginn des 14. Jh. ein Schäfer hier eine Marienfigur entdeckte, die vor den Mauren versteckt worden war. Nach ihrer Entdeckung entstand hier im 14. Jh. das ehemalige Hieronymitenkloster Real Monasterio de Nuestra Señora de Guadalupe mit seiner gotisch-mudéjaren Kirche, die heute von Franziskanern betreut wird; das Kloster wurde 1993 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Um das Kloster entstand die kleine Siedlung La Puebla, die sich durch ihre verwinkelten malerischen Gassen auszeichnet.
Guadalupe steht in enger Verbindung mit Amerika, hier wurden die ersten Indios getauft, die Kolumbus aus der Neuen Welt mitbrachte und die Eroberer Amerikas, die aus der Extremadura stammten, verbreiteten dort das Bild der Marienfigur von Guadalupe.
Schlendert durch die engen, malerischen Gassen des Dorfes und geniesst nach der Besichtigung der Kirche und des Klosters den Anblick der beeindruckenden Klosterfassade von einer der vielen Bars und Restaurants, die sich auf dem Hauptplatz Plaza de Santa María de Guadalupe befinden. Von hier aus hat man den schönsten Blick auf die Klosteranlage.
Weiter geht es nach Trujillo. Das bezaubernde Städtchen Trujillo wird als die „Wiege der Eroberer“ bezeichnet. Hier befindet sich das Geburtshaus Francisco Pizarros – des Eroberers von Peru – das Museo Casa Pizarro, das viele Informationen über die Eroberung des Inca-Reiches liefert. Auch Francisco de Orellana, der Entdecker des Amazonas, wurde in Trujillo geboren und brach von hier auf, um in der Neuen Welt sein Glück – und vor allem Reichtum – zu finden. An der Plaza Mayor, dem Hauptplatz, befinden sich die wichtigsten Bauten der Stadt, unter anderem viele Adelspaläste aus dem 16. Jh., wie z.B. der Palacio del Marqués de la Conquista, den Hernando Pizarro, ein Bruder des Eroberers Francisco Pizarro, in Auftrag gegeben hatte. Er war der einzige der Pizarro-Brüder, der nach Trujillo zurückkehrte. Direkt an der Plaza wird Francisco Pizarro gehuldigt, zu dessen Ehren man ein Reiterstandbild aufgestellt hat, das den gesamten Platz beherrscht. Hier am Hauptplatz befindet sich auch die romanisch-gotische Kirche San Martín aus dem 13. Jh. Die Altstadt zeichnet sich durch enge Gassen und romantische Winkel aus; auf dem höchsten Punkt der Stadt steht die Burganlage, die usrprünglich im 9. Jh. unter den Mauren gebaut wurde und im Verlauf der Zeit einige Veränderungen erfahren hat. Auf dem Weg dorthin besichtigt Ihr die spätromanische Kirche Santa María la Mayor aus dem 13. Jh., die auf den Grundmauern der Hauptmoschee errichtet wurde und in deren Inneren man ein reiches Sternengewölbe und einen schönen Hauptaltar bewundern kann.
Weiterfahrt nach Cáceres.
1 Übernachtung in Cáceres
10. Tag: Cáceres – Mérida
Heute besichtigt Ihr die mittelalterliche Stadt Cáceres, die durch eine Stadtmauer eingeschlossen wird. Sie wurde 1986 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Ein Spaziergang durch den hervorragend erhaltenen Stadtkern lässt Euch eintauchen in die Welt des Adels – die strengen, wehrhaften Fassaden ihrer Paläste und stolzen Herrschaftshäusern verleihen der Stadt ein besonderes Ambiente. Im Herzen der Altstadt, an der malerischen Plaza de Santa Maria, besichtigt Ihr die gleichnamige romanisch-gotische Kathedrale aus dem 15./16. Jh. Es ist schwierig eine Auswahl unter den vielen Palästen und Adelshäusern zu treffen. Sehenswert sind – unter anderem – die Fassade des Bischofspalasts mit seinen Medaillons, in denen Ureinwohner Amerikas dargestellt sind, ebenso wie die Torre Espaderos mit ihrer markanten Pechnase und der Palacio Casa de los Toledo-Moctezuma, einst Wohnsitz des Enkels des berühmten Aztekenkönigs. Ein weiteres Highlight ist die am höchsten Punkt der Altstadt gelegene Zisterne, die sich unterhalb des Stadtmuseums befindet, das im Palacio de las Veletas eingerichtet ist.
Vor der imposanten Stadtmauer befindet sich die Plaza Mayor mit vielen Cafés und Restaurants. Der Platz ist Treffpunkt, war Markt- und Festplatz, Austragungsort für Stierkämpfe und Schauplatz für Prozessionen und besondere Feierlichkeiten.
Weiterfahrt nach Mérida.
1 Übernachtung in Mérida
11. Tag: Mérida – Toledo
Nirgends in Spanien wird man sich der römischen Geschichte so bewusst wie in Mérida. Die alte römische Metropole Augusta Emerita gilt als das Rom Spaniens. Immer wieder trifft man auf römische Gebäude und Reste. Bei einer Stadtrundfahrt seht Ihr wichtige Überreste dieser alten Kultur, wie z.B. das sogenannte Wunder-Aquädukt – Acueducto de los Milagros – ebenso wie das Aquädukt San Lorenzo, von dem noch einige wenige Pfeiler erhalten sind, die heute Störchen für ihre Nistplätze dienen. Auf dem Weg zum Aquädukt San Lorenzo kommt Ihr an der Basilica de Santa Eulália vorbei, die zu Ehren der Stadtheiligen Méridas gebaut wurde, die hier 303 unter Diokletian als Märtyrerin verbrannt wurde. Gegenüber des San Lorenzo-Aquädukts befindet sich der Circus Maximus, in dem Pferdewagenrennen durchgeführt wurden. Mit 433 Metern Länge und 120 Metern Breite war er einer der grössten Veranstaltungsorte der Stadt. Er hatte Platz für 30.000 Zuschauer.
Nun wird es Zeit, die Altstadt von Mérida zu erkunden. Über den Guadiana führt eine 792 m lange Brücke mit 60 Bögen, die über 2.000 Jahre alt ist, eine der längsten der römischen Welt; sie war noch bis 1992 in Betrieb. Die sicherlich wichtigsten römischen Überreste sind das beeindruckende Theater und Amphitheater Méridas, letzteres mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern. Im römischen Theater, dessen Scenae Frons besonders gut erhalten ist, werden seit 1993 klassische Aufführungen durchgeführt. Ihr seht die Casa del Mitreo mit ihren wunderschönen Mosaiken.
Nach einer Pause geht es weiter nach Toledo, das etwa 300 km von Mérida entfernt liegt. Toledo befindet sich in der autonomen Region Castilla-La Mancha. Diese Region wird auch Neukastilien genannt und ist das am wenigsten besiedelte Gebiet Spaniens mit nicht einmal 2 Millionen Einwohnern. Seine karge Landschaft ist geprägt durch Landwirtschaft. Hier stammt der berühmte Manchego-Käse her, der als wichtiges Nebenprodukt der vielen Schafherden, die hier weiden, hergestellt wird. Die Hochebene ist vor allem bekannt durch Miguel de Cervantes Romanfigur des „Ritter von der traurigen Gestalt“ – Don Quijote, der hier als fahrender Ritter seine Abenteuer bestehen musste. Die Annäherung der Stadt sollte über eine kleine Rundfahrt um die Altstadt beginnen. Dabei überquert man die alte Alcántara-Brücke, die seit der Römerzeit als einzige Brücke über den Tajo führte. Erst im 13. Jh. wurde die Brücke San Martín gebaut, um den Zugang zur Stadt zu erleichtern. Unterhalb des Paradors hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt; den gleichen Blick, den auch El Greco hatte, der von hier aus die Stadt Toledo auf so meisterhafte Weise malte.
2 Übernachtungen in Toledo
12. Tag: Toledo
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen dieser traumhaften Stadt. Toledo ist die Hauptstadt von Castilla-La Mancha. Toledo seht auf der Liste des Weltkulturerbes: die UNESCO bezeichnete es als eine Ehre, diese so kulturreiche Stadt auf diese Liste aufnehmen zu dürfen.
Die gotische Kathedrale Toledos ist sicherlich die Hauptsehenswürdigkeit. Sie stammt aus dem 13. Jh. Toledo ist die wichtigste Diözese Spaniens, weswegen hier ursprünglich die grösste gotische Kirche der Christenheit gebaut werden sollte, deren Pläne aber nicht verwirklicht wurden. Abgesehen von ihren wunderschönen Glasfenster und dem sogenannten Transparente hinter dem Altarbereich darf man auf keinen Fall den Besuch der Sakristei und das daran angrenzende Museum versäumen, die eine Pinakothek ersten Ranges sind. Hier sind so grossartige Meister wie Luca Giordano, El Greco, Goya, Zurbarán, Velázquez, Caravaggio und Van Dyck ausgestellt. Sehenswert ist auch die Synagoge Santa María la Blanca aus dem 13. Jh., die nach der Vertreibung der Juden als Kirche benutzt wurde. Sie erinnert von ihrer Architektur her mehr an eine Moschee als an eine Synagoge. Für El Greco-Liebhaber ist die Kirche Santo Tomé mit ihrem schönen Mudéjarturm ein Muss, da sich hier das Hauptwerk El Grecos befindet: Das Begräbnis des Grafen von Orgaz.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.
13. Tag: Heimreise
Eine wunderschöne Reise geht ihrem Ende zu. Fahrt zum Madrider Flughafen und Heimflug.