Abenteuer Iberische Halbinsel
Spanien und Portugal sind zwei faszinierende Länder auf der Iberischen Halbinsel, die mit ihrer reichen Geschichte, atemberaubenden Landschaften und pulsierenden Kulturen Besucher aus aller Welt anziehen.
Spanien ist ein Land der Vielfalt, das für seine interessanten Städte, pulsierendes Nachtleben, köstliche Küche und beeindruckende Architektur bekannt ist. Von der kulturellen Pracht Barcelonas und Madrids über die atemberaubenden Strände der Costa del Sol bis hin zu den majestätischen Pyrenäen bietet Spanien für jeden Geschmack etwas. Die bekannten Festivals wie die Tomatina in Buñol oder die Feria de Abril in Sevilla sind ein Muss für jeden, der die lebendige Kultur Spaniens erleben möchte.
Portugal besticht durch seine zauberhafte Schönheit, von den gepflasterten Straßen von Lissabon bis zu den charmanten Küstenstädten wie Porto und Faro. Die reiche Geschichte des Landes ist in den historischen Denkmälern, Schlössern und Klöstern spürbar. Die idyllischen Weinberge des Douro-Tals und die atemberaubenden Strände der Algarve machen Portugal zu einem Paradies für Naturliebhaber.
Beide Länder bieten eine kulinarische Reise mit einzigartigen Speisen und Getränken, die die lokale Kultur widerspiegeln. Die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen macht den Besuch in Spanien und Portugal zu einer unvergesslichen Erfahrung. Von den historischen Stätten bis zu den malerischen Landschaften sind Spanien und Portugal ein Muss für Reisende, die die Vielfalt und Schönheit Südeuropas entdecken möchten.
Eure Reise im Detail
1. Tag: Ankunft am Campingplatz in Masnou und Begrüßung
2 Übernachtungen am Campingplatz in Masnou.
2. Tag: Barcelona
Transfer nach Barcelona (ca. 22 km) und Besichtigung dieser wunderschönen Stadt. Barcelona ist die Hauptstadt Kataloniens und wird auch als „Stadt der Wunder“ bezeichnet.
Ihr besichtigt den berühmten Park Güell, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die Stadt gewinnt und wo man zum ersten Mal mit den weichen, runden und bunten architektonischen Linienführungen Antoní Gaudís konfrontiert wird. Weiter geht es zur Sagrada Familia, sicherlich das Hauptwerk des berühmten Künstlers des spanischen Jugendstils „Modernisme“. Spaziergang durch die Altstadt Barcelonas – das Barri Gòtic – mit ihren engen, verwinkelten Gassen.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Es fällt schwer, sich zwischen den vielen Sehenswürdigkeiten zu entscheiden. Ihr habt die Möglichkeit, Euch die gotische Kathedrale aus dem 14. Jh. anzusehen. Lasst Euch von der Kirche Santa María del Mar begeistern, die durch den Historischen Roman „Die Kathedrale des Meers“ von Ildefonso Falcone berühmt geworden ist. Wer Gaudí-Fan ist, sollte sich die Casa Batlló anschauen. Bummelt über die berühmten Ramblas und besucht die Markthalle Boqueria. Für Kunstliebhaber ist das Picasso-Museum, die Fundació Joan Miró oder das Museu d’Art de Catalunya mit seinen vielen romanischen Kirchenfresken genau das Richtige.
Oder lasst einfach nur die Seele baumeln und geniesst das Ambiente der Stadt in einer der vielen Bars an der Plaça Reial in der Altstadt oder am Strand.
3. Tag: Montserrat – Tarragona - Camping Eukalyptus
Fahrt zur Benediktinerabtei Montserrat (ca. 65 km) und Besichtigung dieser wunderschönen Klosteranlage, die eines der bedeutendsten spanischen Wallfahrtsziele ist. Sie liegt auf einem einzigartig geformten Felsen auf einer Höhe von 720 m. Noch heute leben in diesem Kloster Mönche. Der Kult um diese Marienfigur begann im 9. Jh., als Hirtenjungen diese Skulptur in einer Höhle fanden – wenn auch die heutige romanische, dunkle Marienstatue „Nuestra Señora de Montserrat“ aus dem 12. Jh. stammt; im Volksmund wird sie liebevoll als La Moreneta – Die Dunkle – bezeichnet. Sie ist die Schutzpatronin Kataloniens.
Weiter geht es nach Tarragona (ca. 115 km). Stadtrundgang durch diese äusserst interessante Stadt römischen Ursprungs. Die Schönheit Tarragonas und ihre ausserordentliche Lage sollen schon Jupiter zum Schwärmen veranlasst haben. Spuren der Römer findet man hier überall, sei es das Theater, das Amphitheater, der Circus oder das Forum Romanum. Wegen ihrer Bedeutung wurde das gesamte archäologische Ensemble von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Besichtigung des Amphitheaters, das zu römischer Zeit eine Kapazität von 15.000 Zuschauern erreichte.
Fahrt zum Campingplatz im Ebro-Delta (ca. 90 km).
2 Übernachtungen
4. Tag: Radtour im Delta del Ebro
Der Naturpark des Ebrodeltas ist mit einer Fläche von 320 km2 das größte Feuchtgebiet in Katalonien und eines der wichtigsten Feuchtgebiete im westlichen Mittelmeerraum. Das Gleichgewicht zwischen geschütztem Naturgebiet und der Ausbeutung durch den Menschen war nicht einfach, die biologische Bedeutung steht im Gegensatz zu der sehr starken Besiedlung der Fläche und der außergewöhnlichen landwirtschaftlichen Produktion. Um dieses wichtige Feuchtgebiet zu schützen, wurde das Gebiet 1983 in einen geschützten Naturpark umgewandelt. Die Hauptmerkmale dieses Naturraums sind die große Vielfalt an Landschaften, in denen alle Arten von Flora und Fauna zu finden sind. Es handelt sich um eine Ebene, die aus Sand und Lehm besteht, die sich an der Mündung des Flusses abgelagert haben.
5. Tag: Albufera (Bootstour) mit Paella - Campingplatz in Valencia
Heute werdet Ihr ein weiteres wichtiges Naturgebiet der Gegend entdecken, den Naturpark Albufera (ca. 225 km). Er ist benannt nach einer Lagune, die im Zentrum des Gebiets liegt, und umfasst darüber hinaus das ihn umgebende ausgedehnte Marschland und einen Pinienwald. Die Lagune ist vom Meer durch einen schmalen sandigen Küstenstreifen mit Dünen getrennt, der durch den Kiefernwald stabilisiert wird. Albufera ist ein Durchzugsgebiet für viele Zugvogelarten.
Der Albufera-See ist der größte See Spaniens. Er besitzt eine Fläche von etwa 3.000 ha und eine durchschnittliche Tiefe von 1 Meter. Das Wasser des Sees stammt hauptsächlich aus den beiden Flüssen Júcar und Turia, wird aber auch von Süßwasserquellen gespeist. Obwohl das Wasser des Sees hauptsächlich süß ist enthält es auch einen geringen Salzanteil. Die Lagune ist ein Natursystem von großem ökologischen Wert. Sie beherbergt unzählige Arten von Fischen, Pflanzen, Vögeln, Säugetieren und Reptilien. Das Wasser des Sees speist auch alle Reisfelder, die die Lagune umgeben.
Eine Bootsfahrt ist die beste Möglichkeit, die Vogelwelt aus nächster Nähe zu beobachten und sich in dieser wunderbaren Natur zu entspannen. Und danach könnt Ihr das berühmteste Gericht Valencias probieren: die köstliche Paella.
Weiterfahrt zum Campingplatz in Valencia.
2 Übernachtungen
6. Tag: Valencia
Heute besichtigt Ihr die wundervolle Stadt Valencia. Ihr schlendert durch die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen zum Jugenstilbahnhof Estación del Norte und zur Markthalle Mercado de Colón. Ihr besichtigt die Kathedrale mit ihrem berühmten Glockenturm El Miguelete. Hier findet nach wie vor eine der ältesten europäischen Rechtseinrichtungen statt, die im 10. Jh. ins Leben gerufen wurde – das Wassergericht. Jeden Donnerstag werden vom Wassergericht vor einem der Kathedralsportale die Probleme der Landwirte in Bezug auf die Bewässerung geregelt. Bewundert die Seidenbörse, eines der schönsten gotischen Bauwerke Spaniens, die 1996 von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Lasst Euch von dieser Stadt des Lichts verzaubern und geniesst in einer der vielen Bars die berühmte Erdmandelmilch (Horchata) oder das besonders schmackhafte und prickelnde “Agua de Valencia”, ein Cocktail aus spanischem Sekt, Orangensaft und Wodka oder Gin.
7. Tag: Elche Palmenwald - Granada
Der heutige Tag führt Euch in die autonome Region Andalusien. Euer Ziel ist Granada (ca. 505 km).
Zuerst aber erreicht Ihr die kleine Stadt Elche mit ihrem berühmten Palmenhain, der im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Palmen sind aus Elche nicht mehr wegzudenken. Der Palmeral ist ein wunderschönes Tal mit mehr als 200.000 Palmen, das sich so weit erstreckt, wie das Auge reicht. Es handelt sich hierbei um den größten Palmenpark Europas. Er entstand als landwirtschaftliches System, das von den Arabern im 8. Jh. eingeführt wurde.
Nach dieser kleinen Erholungspause geht es weiter Richtung Granada. Bevor Ihr aber diese lebhafte Stadt erreicht, habt Ihr noch die Möglichkeit, Euch die Kleinstadt Guadix anzusehen. Guadix liegt an der Nordseite der Sierra Nevada, in einer Senke, die von spektakulären Klippen aus tonhaltiger Erde umgeben ist. Die Stadt besteht aus dicht gedrängten Häusern, überragt von der bedeutenden Kathedrale und der stolzen Alcazaba, einer alten muslimischen Festung, hinter der sich die Stadt ausbreitet und in die beeindruckende Landschaft der Badlands übergeht. Besonders sehenswert in Guadix ist das Stadtviertel der Höhlenwohnungen „Barrio de las Cuevas“. Die mehr als 2.000 bewohnten Höhlen bieten alle Annehmlichkeiten eines modernen Hauses und ihre natürlichen Vorzüge sind eine konstante Temperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius und die Ruhe und Stille, die durch die natürliche Isolierung des Lehms gewährleistet wird. Von Menschenhand in die Lehmhügel gegraben stellen sie eine andere Lebensform dar und bilden mit ihren weißen Schornsteinen ein einzigartiges Landschaftsbild. Dieser Lebensraum entstand nach der christlichen Rückeroberung durch die Katholischen Könige und war Zufluchtsort für Minderheiten, die nicht in das Leben der Stadt integriert waren. Je nach Bedarf wurden verschiedene Räume in den Hügel gegraben, die mit „Einbauschränken“ ausgestattet sind. Im Inneren werden Türe durch Vorhänge ersetzt, um die Belüftung zu erleichtern. Zwischen der Tür, dem Fenster und dem Schornstein entsteht ein Luftzug, der dafür sorgt, dass die Höhle jederzeit belüftet ist. Der Rauchabzug aus der Küche erfolgt durch eine vertikale Durchbohrung des Hügels mit Schornsteinen, die auf den Hügeln angebracht, mit Mörtel gemauert und anschließend getüncht werden. Aus diesem Grund haben die Hügel diese einzigartigen Schornsteine, die der Landschaft ein besonderes Aussehen verleihen.
Weiter geht es nach Granada (ca. 55 km).
3 Übernachtungen in Granada.
8. Tag: Alhambra
Die Universitätsstadt Granada, am Fuße der Sierra Nevada gelegen, ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Von den ca. 250.000 Einwohnern sind ungefähr 55.000 Studenten, die auch das Ambiente der Stadt prägen. Granada ist eine relativ junge Stadt; sie wurde im 5. Jh. v. Chr. von den Iberern gegründet. Nach dem Verfall des Römischen Reiches und einer kurzen Periode der Westgoten kamen im Jahre 711 die Mauren. Keine andere Stadt Spaniens war so lange von den Mauren beherrscht wie Granada. Fast 800 Jahre sollte die Vorherrschaft der Mauren anhalten. Darum wundert es auch nicht, dass man hier noch heute viele maurische Spuren findet. Nicht nur die Alhambra oder der Albaicín sind Zeichen der langen Herrschaft der Mauren. Fast überall in den Straßen sieht man den Einfluss der afrikanischen Vorfahren. In Granada wurde die Rückeroberung der „Katholischen Könige“ abgeschlossen. 1492 zog das spanische Königspaar durch das Stadttor ein. Die sterblichen Überreste des Paares befinden sich in der Capilla Real.
Besonders sehenswert in Granada ist die Alhambra, bis heute eines der bedeutendsten und beeindruckendsten Bauwerke Spaniens (die Besichtigungszeit richtet sich nach der vorgegebenen Uhrzeit der Eintrittskarten der Alhambra). Lasst Euch verzaubern von dieser maurischen Palaststadt, die wie aus einem Märchen von 1001 Nacht entnommen erscheint. Bestaunt die feinen Details der Wandverzierungen und schlendert durch die Gartenanlage und Sommerresidenz der maurischen Herrscher Generalife mit ihren beeindruckenden Ausblicken auf die Stadt Granada.
Am Abend habt Ihr die Möglichkeit, einige der vielen Bars der Stadt aufzusuchen, die für das körperliche Wohl sorgen: hier findet man die berühmten Tapas und eine Auswahl an granadinischen Rotweinen.
9. Tag: Granada
Heute habt Ihr die Gelegenheit, Euch die Stadt Granada anzusehen, die am Fusse des Alhambrahügels Sabika liegt. Seht die Grablege der Katholischen Könige Capilla Real und bummelt durch das malerische, maurische Altstadtviertel Albaicín – gegenüber der Alhambra gelegen – das wunderschöne Aussichten auf die Stadt und das umliegende Land bietet. Insbesondere der Blick auf die Sierra Nevada ist atemberaubend.
Am Nachmittag habt Ihr die Möglichkeit, Euch auf eigene Faust die Kathedrale von Granada anzusehen, die als Grabkirche für alle spanischen Könige gebaut wurde. Auch das Stadtviertel Sacromonte, das alte Zigeunerviertel, das sich neben dem Albaicín befindet, ist sehenswert, hier findet Ihr eine Vielzahl an Höhlenwohnungen.
Am Abend Möglichkeit zu einer exklusiven Flamencoaufführung in einer Höhle mit Tapas.
10. Tag: Antequera - Dolmengräber – Wanderung im Torcal
Der heutige Tag führt Euch nach Antequera (ca. 100 km). Hier findet Ihr die berühmten Dolmengräber, die Cueva de Menga, die Cueva de Viera und El Romeral, die das schönste Beispiel der Megalithkultur Andalusiens und um die 4.000 Jahre alt sind. Wegen ihrer Bedeutung und ihres ausserordentlich guten Erhaltungszustands wurden sie 2016 von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Sie sind auf einen markanten, 880 m hohen Felsen ausgerichtet, die Peña de los Enamorados (Felsen der Veliebten), der an einen liegenden Kopf erinnert und schon zu damaliger Zeit eine wichtige Bedeutung gehabt haben muss.
Die Stadt Antequera lädt zum Spazierengehen ein. Jede ihrer Strassen bestätigt dies. Bummelt durch die Stadt und bewundert die grossen zivilen aber auch kirchlichen Bauwerke. Besonders interessant ist die spätgotische Kirche Santa Maria la Mayor oder die Stiftskirche San Sebastián mit ihrem beeindruckenden Glockenturm, beide aus dem 16. Jh. Aus maurischer Zeit stammt die Alcazaba, die auf einem Hügel liegt und von der aus man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung hat.
Weiter geht es zum Naturpark El Torcal. Das ca. 1.200 Hektar große Naturschutzgebiet befindet sich 15 Kilometer von Antequera entfernt. Es handelt sich hierbei um eine der eindrucksvollsten Karstlandschaften Europas und verdankt seinen Namen den Dolinen oder Torcas, kuriose kreisförmige Steinformationen. Diese außergewöhnlichen Karstbildungen machen das Gebirge zu einem der spektakulärsten Landschaftsgebiete Andalusiens, in dem kleine Wanderwege angelegt sind. Diese steingewordene Märchenlandschaft mit ihren bizarr geformten Felsen, die von Regen und Wind geschaffen wurden, lässt den Betrachter mit etwas Phantasie Riesen, Pilze, Steinwesen und Tiere erkennen. In dieser Gegend befand sich in der Jurazeit, vor Millionen von Jahren, das sogenannte Thetys-Meer. Durch die Ablagerungen von Sedimenten bildeten sich verschiedene Kalkschichten, die im Tertiär, durch die Kollision der afrikanischen und europäischen Platte angehoben wurden, wodurch die Gebirgskette des Torcals entstand. So ist es nicht verwunderlich, auf einer Höhe von etwa 1.200 m, steingewordene Ammoniten zu finden.
1 Übernachtung bei Antequera.
11. Tag: Ronda - Dos Hermanas
Heute geht es nach Ronda (ca. 100 km), eines der sicherlich malerischsten „Weissen Dörfer“ der Serranía de Ronda und eines der schönsten Orte Andalusiens überhaupt. Er ist vor allem bekannt für seine spektakuläre Lage. Bummelt durch die Alstadt mit ihren verwinkelten Gassen und besucht die ehemalige Hauptmoschee und heutige Kirche Santa María la Mayor. Hier sind noch ein Minarett und eine Gebetsnische erhalten. Der Höhepunkt ist aber ohne Zweifel die Stierkampfarena. Diese gilt als Heimat des modernen Stierkampfes zu Fuss; sie zählt zu den ältesten Arenen Spaniens.
Weiter geht nach Dos Hermanas (ca. 120 km), einem Vorort der Stadt Sevilla.
2 Übernachtungen bei Sevilla.
12. Tag: Sevilla
Heute geht es nach Sevilla (ca. 15 km). Sevilla ist die Hauptstadt Andalusiens und mit ca. 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens. Spätestens nach Kolumbus’ Landung in Amerika ist Sevilla aufgeblüht. Als Hauptumschlagplatz für den Seehandel mit der Neuen Welt und mit dem Tabakmonopol kam der Reichtum in die Stadt. In Sevilla war auch das spanische Verwaltungszentrum für amerikanische Angelegenheiten angesiedelt. Das alles erklärt die vielen alten Adelspaläste, die man überall bewundern kann. An Sehenswürdigkeiten mangelt es auf keinen Fall. Ein Muss ist die Kathedrale Sevillas aus dem 14. Jh., die die grösste gotische Kathedrale der Welt ist. Von der Giralda aus genießt man einen phantastischen Rundblick über die Stadt. Der angrenzende Alcázar ist das am besten erhaltene Beispiel für die Mudéjar-Architektur in Andalusien. Er ist noch heute königliche Residenz und besitzt wunderschöne Gartenanlagen. 1987 wurde der Alcázar zusammen mit der Kathedrale von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Bummelt durch die Altstadt Sevillas, das Barrio Santa Cruz. Neben dem Alcázar gelegen, weist das ehemalige Judenviertel eine Vielzahl an Palästen, Herrschaftshäusern und romantischen Plätzen auf.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Empfehlenswert ist der in unmittelbarer Nähe gelegene Park Parque Maria Luisa. Der Park wurde erst 1914 dem Publikum zugänglich gemacht. Die „grüne Lunge“ von Sevilla erstreckt sich über 34 Hektar und hat mit der Plaza de España, der inmitten des Parks liegt, den schönsten Platz der Stadt.
13. Tag: Jeeptour im Coto Doñana - El Rocío – Ayamonte - Tavira (Portugal)
Heute heißt es zeitig aufstehen, um zum Informationszentrum El Acebuche (ca. 100 km) bei El Rocío zu fahren. Hier habt Ihr die Möglichkeit auf Jeeps umzusteigen, um den Nationalpark Coto Doñana mit seinen verschiedenen Ökosystemen, wie Marschland, Pinienwald und Dünen zu erkunden (ca. 3-4 h). 1969 erhielt der Coto Doñana die höchste Schutzstufe mit der Auszeichnung zum Nationalpark wegen seines grossen ökologischen Wertes. Er bildet das Habitat so emblematischer Tiere, wie des iberischen Pardelluchses und des Kaiseradlers, die beide vom Aussterben bedroht sind. Auch ist das Sumpfgebiet Durchzugs-, Brut- und Überwinterungsgebiet für Tausende von europäischen und afrikanischen Vögeln.
Nur knapp 20 km entfernt liegt der wichtigste Wallfahrtsort Andalusien, El Rocío. El Rocío ist ein kleines Dorf mit weißen Häusern, die alle die Einsiedelei der Jungfrau del Rocío umgeben, zu der jede Woche Tausende von Gläubigen kommen, um sie zu verehren.
Während der Wallfahrt, die zu Pfingsten stattfindet, besuchen mehr als eine Million Menschen dieses Dorf.
Der Ort Ayamonte (ca. 115 km) bildet die Grenze zu Portugal. Er liegt an der Mündung des Guadiana, der hier in den Atlantik fließt. Schlendert durch diese kleine bunte Ortschaft mit ihren Plätzen, die mit Palmen und fliesenverzierten Bänken geschmückt sind. Genießt das Ambiente an der Flusspromenade und spürt die besondere Lage der Kleinstadt, die wegen ihrer Grenzsituation von je her heiß umkämpft war.
Nun geht es weiter nach Portugal . Bis Tavira sind es nur noch ca. 40 km.
Abendessen in einem typischen Restaurant.
2 Übernachtungen in Tavira.
14. Tag: Tavira
Tavira gilt als der heisseste Fleck der Algarve. Wie in einem Dornröschenschlaf liegt die Stadt am Río Gilão. Im 16. Jh. wurde Tavira ein wichtiger Hafen für den Kolonialhandel, wurde doch ein Grossteil der Waren aus den portugiesischen Kolonien hier eingeführt. Im 17. Jh. lebte die Stadt vom Handel mit Wein, Salz, getrockneten Früchten und Fisch. Nach einer schweren Pestepedemie und Versandung des Flusses in der Mitte des 17. Jh. verlor Tavira seine Bedeutung. Auch das Meerbeben von 1755, das die Unterstadt von Lissabon zerstörte, verwüstete einen Grossteil der Stadt.
Bummelt durch diese malerische Stadt mit ihren Jugendstil-Häusern des reichen Bürgertums, die in der Nähe der Uferpromenade liegen. Ein wunderschönes Beispiel der Zivilarchitektur ist der Palácio da Galeria, der im Renaissance-Stil erbaut wurde. Sehenswert die Reste der maurischen Burg, die im 13. Jh. unter den Christen verstärkt wurde. Zwischen den Mauern befindet sich heute ein Garten; von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt und die Flussmündung. Ganz in der Nähe steht die Kirche Igreja Santa Maria do Casteilo, die über den Fundamenten der Hauptmoschee errichtet wurde. Original sind noch das gotische Portal und die manuelinische Kapelle Capela dos Passos. In ihrem Inneren beeindruckt die Azulejo-Verkleidung und das im Chor liegende Grab für sieben christliche Ritter, die trotz eines Waffenstillstandes von den Mauren hinterrücks ermordet wurden.
15. Tag: Olhão - Naturpark Ria Formosa mit Bootstour - Lagos / Salema
Heute geht die Fahrt an der Algarve entlang Richtung Lagos oder alternativ nach Salema. Unterwegs könnt Ihr einen Stopp in der kleinen Ortschaft Olhão (ca. 30 km) einlegen. Der heutige Ort wurde im 17. Jh. durch Fischer gegründet. Die Fischerei, hierbei vor allem der Thunfischfang und -export, und auch die Konservenfabriken waren bis ins 20. Jh. eine wichtige Industrie für diese Kleinstadt. Im alten Fischerviertel findet man noch enge verwinkelte Gassen, Sackgassen mit weiß gekalkten niedrigen Häusern, deren dekadenter Charme einen besonderen Reiz ausstrahlt. Auch kann man hier noch die typischen, mit bunten Kacheln versehenen Häuser bewundern. Beachtenswert sind die lustig verzierten Schornsteine, klein oder gross, geschlossen oder durchbrochen, mit individuellen Verzierungen. Wer Lust auf Kultur hat sollte die Festung aus dem 17. Jh. und / oder die barocke Kirche Igreja Nossa Senhora do Rosário besichtigen, die von Fischern in 17-jähriger Bauzeit aus eigenen finanziellen Mitteln errichtet und 1869 eingeweiht wurde. Der gesamte Altstadtbereich wurde unter Denkmalschutz gestellt. Versäumt nicht, die Markthalle zu besichtigen, die eine wunderbare Auswahl an Fischen und Meeresfrüchten bietet.
Weiter geht es zum Naturpark Ria Formosa (ca. 20 km), der etwa eine Fläche von 18.000 ha umfasst. Er wurde 1987 als Naturpark erklärt und besitzt ein sehr fragiles Ökosystem. Wegen seiner vielfältigen Landschaft und einzigartigen Lage gehört er zu den sieben Naturwundern Portugals. Es handelt sich hierbei um ein Feuchtgebiet, das für Flora und Fauna einen wichtigen Lebensraum bildet, der durch ökologische Nischen wie Barriereinseln, Marschland, Watt, Sandbänke, Dünen, Salinen und Süßwasserseen gebildet wird. Es ist eines der wichtigsten portugiesischen Gebiete für Wasservögel ebenso wie ein unentbehrlicher Rastplatz der Zugvögel auf ihrer Reise nach Afrika. Auch das Chamäleon und das Seepferdchen sind hier zu finden, letzteres in einer der größten Populationen der Welt. Unternehmt eine Bootstour und bestaunt dieses wunderschöne Naturgebiet.
3 Übernachtungen in Lagos.
16. Tag: Lagos
Die kleine Hafenstadt Lagos mit ihren 3.500 Einwohnern wurde bereits von Phönizier und Griechen wegen des großen Fischreichtums besiedelt; die Karthager bauten zusätzlich Wein und Oliven an. Zur Zeit Heinrich des Seefahrers wurde die Hafenstadt Ausgangspunkt vieler Afrikaexpeditionen. Lagos wurde zu einem wichtigen Zentrum des Schiffbaus – hier wurde der neue Schiffstypus des Nao entwickelt, der überaus wendig und schnell war. Vor der Küste fanden viele Seeschlachten statt. Nach dem Meerbeben von 1755 verwüstete eine riesige Flutwelle von 11 Metern Höhe die Stadt. Lagos wurde neu aufgebaut und heute zeugen noch die Stadtmauer, die Festungsanlage und der Rest des Gouverneurspalastes von der ehemaligen Bedeutung der Stadt.
Sehenswert sind die Stadtmauern (14.-16. Jh.), die barocke Kirche Igreja do Santo António, in deren Inneren man eine gewölbte Holzdecke mit Trompe d’oeil-Malerei bewundern kann, ebenso wie die mit Azulejos verkleideten Wände. Durch das Stadttor Porta de São Gonçalo beim ehemaligen Gouverneurspalast Castelo dos Governadores erreicht man über eine Holzbrücke die Befestigungsanlage Ponta da Bandeira, die seit dem 17. Jh. die Aufgabe hatte, den Hafen zu verteidigen.
In der Nähe der Fußgängerbrücke liegt die Fischhalle von 1924, die es wert ist, besichtigt zu werden. Ihr reichhaltiges Angebot wird Euch begeistern.
Parallel zum Fluss Bensafrim verläuft die Entdeckungsalle Avendia dos Descobrimentos. Viele Gassen des historischen Stadtkerns führen zu dieser palmengeschmückten Promenade.
17. Tag: Delfinbeobachtung
Heute steht ein Naturereignis ganz besonderer Art auf dem Programm, eine Bootstour mit Delfinbeobachtung. Genießt ein einzigartiges Abenteuer mit einem zertifizierten Meeresbiologen. Es erwartet Euch eine aufregende Foto-Wildtiersafari auf dem Atlantischen Ozean, die zu einer bleibenden Erinnerung und zu einem unvergessliches Erlebnis für Euch werden wird.
17.Tag: Alcácer do Sal – Setúbal - Lissabon
Auf der Fahrt nach Lissabon solltet Ihr es nicht versäumen, Euch die Kleinstadt Alcácer do Sal anzuschauen (ca. 220 km), die malerisch am Sado-Fluss liegt. Schon die Römer betrieben hier eine aktive Fischverarbeitung und auch die Salzgewinnung war eine weitere wichtige Tätigkeit, so wichtig, dass sogar das Wort Salz in den Stadtnamen aufgenommen wurde. Gekrönt wird die Stadt durch eine maurische Burganlage, auch dieser Bau schlug sich im Stadtnamen nieder, bedeutet doch Al-Kasr „die Burg“. Der Sado-Fluss war zu maurischer Zeit für ihre Schiffstypen schiffbar. So wurde die Burg errichtet, um den Hafen, der im Fluss-Delta liegt, zu schützen. Neben der Aussicht, die man von der Burganlage gewinnt, ist auch das romanische Kirchlein Santa Maria do Castelo sehenswert. Etwas weiter unterhalb befindet sich die Kirche São Tiago, die über und über mit Azulejobildern verziert ist, die die Geschichte der Stadt erzählen.
Weiter geht es nach Setúbal (ca. 60 km). Auch diese Stadt lebte bereits in römischer Zeit von der Fischverarbeitung. Im Mittelalter wurde sie ein wichtiger Salzhandelsplatz, und noch heute wird auf beiden Uferseiten des Sados Salz gewonnen. Sétubal entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Hafen, von dem auch viele der portugiesischen Entdeckungsreisen ausgingen, welche der Stadt grossen Reichtum einbrachten. Entdeckt diesen Ort, der bereits ab dem 16. Jh. zu einem auserwählten Ort des Lissaboner Adels wurde, der hier seine Herrenhäuser und Stadtpaläste bauen liess. Das schwere Meerbeben 1755 richtete grossen Schaden an und viele Häuser wurden zerstört. Noch erhalten ist die Burganlage São Filipe, die im 16. Jh. zum Schutz des Hafens errichtet wurde – ein Pentagon mit Kuppeltürmen. Es handelt sich um eines der malerischsten Beispiele der Festungsbaukunst in Portugal. In ihrem Inneren wurde eine Pousada eingerichtet. Das Kloster Convent de Jesus von 1492 gilt als das erste Bauwerk Portugals, das im manuelinischen Stil dekoriert wurde. Bei diesem Konvent handelt es sich um eine der wenigen dreischiffigen gewölbten Hallenkirchen der Iberischen Halbinsel. Das Kloster überstand wie durch ein Wunder das schwere Meerbeben von 1755. Auf dem Hauptplatz der Stadt Praça do Bocage lohnt die Besichtigung der São Juliao Kirche mit ihrem manuelinisch verzierten Portal aus der Zeit vor dem Meerbeben. Im Inneren der wiederaufgebauten Kirche findet man Azulejobilder zum Thema „Leben der Fischer“.
Weiter geht es nach Lissabon (ca. 50 km).
2 Übernachtungen in Lissabon.
18. Tag: Lissabon
Der heutige Tag ist der Hauptstadt Portugals gewidmet. Sie ist die größte Stadt Portugals mit etwa 545.000 Einwohnern und wird zu Recht als eine der schönsten Metropolen Europas bezeichnet.
Bei einer Stadtrundfahrt gewinnt man einen ersten Überblick über diesen prachtvollen Ort. Ihr besucht das Hieronymitenkloster Mosteiro dos Jeronimos aus dem 15. Jh., eines der bemerkenswertesten Sakralbauten der Welt und ein bedeutendes Beispiel der überreich dekorierten Manuelinik – eine portugiesische Variante der Spätgotik; bei einer Besichtigung sieht man den wundervollen Kreuzgang, ebenso wie das Grab Vasco da Gamas und den Kenotaph, der zu Ehren des wichtigsten Dichters Portugals Luís de Camões aufgestellt wurde. Von der Burg São Jorge hat man einen herrlichen Blick von der Aussichtsplattform der Festung über die gesamte Stadt. Besonders sehenswert das sogenannte Spitzbogen-Haus, benannt nach seinen fünf Spitzbögen und einer geschnitzten und mit Arabesken verzierten Tür aus dem 17. Jh. Bei einem Spaziergang durch das charmante bunte Altstadtviertel Alfama mit seinen verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen, wo die Zeit stehen geblieben scheint, gelangt Ihr zur Kathedrale Lissabons. Die Catedral Sé Patriarcal, auch Igreja de Santa Maria Maior genannt, wurde auf dem Platz der früheren Moschee im romanisch-gotischen Stil im 12. Jh. errichtet und ist somit die älteste Kirche der Stadt.
19. Tag: Sintra – Coimbra - Porto
Euer erstes Ziel heute ist Sintra (ca. 30 km), eine Stadt wie aus einem Märchen entnommen. Die Kleinstadt Sintra ist bekannt wegen ihres milden Klimas und der Schönheit ihrer Landschaft – sie ist sicherlich eine der malerischsten Städte Portugals. Bekannt wegen ihrer Paläste wurde Sintra Weltkulturerbe der UNESCO.
Auf einem Gang durch das historische Zentrum besichtigt Ihr den Nationalpalast Palácio Nacional de Sintra. Dieser Palast wurde Anfang des 15. Jh. erbaut und diente bis ins 20. Jh. als Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Der Palast zeigt die Abfolge der verschiedenen portugiesischen Stile über die Jahrhunderte hinweg, hervorzuheben die Entwicklung der Fliesenkunst. Die minimalistische gotische Außenfassade wird von zwei riesigen Schornsteinen dominiert, die wie Türme aus den Küchen ragen, während im Inneren des Palastes dekorative Säle an die erlebnisreiche Geschichte des Palastes erinnern. Der bekannteste dieser Räume ist das Elster-Zimmer (Sala de Pegas), in dem Gemälde mit Elstern den Tratsch und die Intrigen der Hofdamen illustrieren.
Es geht weiter Richtung Norden nach Coimbra (ca. 225 km). Die Universitätsstadt Coimbra liegt am Rio Mondego und besitzt etwa 25.000 Studenten. Am höchsten Punkt der oberen Altstadt befindet sich die Universität mit ihrem 33 Meter hohen Uhrturm – hier stand in römischer Zeit eine Burganlage, die den Übergang über den Fluss Mondego sicherte, später ein maurischer Alcázar und die Schlossanlage des Herzogs von Portucale. Im 16. Jh. wurde hier die alte Universität Coimbras eingerichtet, die die älteste des Landes ist und zu einer der ältesten Europas gehört. Besonders beeindruckend ist die sogenannte Biblioteca Joanina, ein Meisterwerk des Barocks, mit ihren über 200.000 kostbaren Büchern. Bei einem Spaziergang zur unteren Altstadt trifft man unterwegs auf die Studentenwohngemeinschaften, die sogenannten Repúblicas, die für ein reges Leben in diesem Viertel sorgen. Im Anschluss Besichtigung der romanischen Kathedrale Sé Velha (Alte Kathedrale) von Coimbra aus dem 12. Jh., die der Himmelfahrt Mariens geweiht ist. Sie wurde als Wehrkiche errichtet mit Zinnen, glatten Aussenmauern, ohne Türme und diente bis zum Bau der Jesuitenkirche als Bischofskirche. Im Inneren hat sie ihren romanischen Charakter fast vollständig erhalten.
Weiterfahrt nach Porto.
2 Übernachtungen bei Porto.
20. Tag: Porto
Porto (wörtlich: der Hafen) ist die zweitgrößten Stadt des Landes. Sie liegt an der Mündung des Rio Douro in einer besonders schönen Lage und ist Geburtsort Heinrich des Seefahrers. In ihren Werften wurden viele Schiffe der Kriegs-, Handels- und Entdeckerflotte gebaut. Porto ist namengebend für den Portwein, der aus seinen Anbaugebieten nach Porto transportiert und von hier in die ganze Welt exportiert wird.
Besichtigung der zweitürmigen Kathedrale Sé do Porto, die im 12. Jh. als romanische Wehrkirche mit einem Zinnenkranz erbaut, aber später mehrmals verändert wurde. Der Innenraum zeichnet sich durch seine Schlichtheit aus. Besonders sehenswert ist der gotische Kreuzgang, der durch seine im 18. Jh. angebrachten blau-weissen Fliesen beeindruckt. Seit 1996 wurde die Kathedrale von der UNESCO als Weltkulturerbe deklariert. Auch der berühmte Bahnhof von Porto, der 1896 in Betrieb genommen wurde, ist ein besonderer Blickfang. Seine imposante Eingangshalle ist über und über mit Fliesenbildern verziert, die wichtige Ereignisse der Geschichte Portugals darstellen. Er gilt als einer der schönsten dekorierten Bahnhöfe Europas. Besuch des stattlichen, klassizistischen Palácio da Bolsa (Börsenpalast) aus der Mitte des 19. Jh., der die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt der damaligen Zeit zeigt. Die Räume im Inneren sind aufwendig verziert, vor allem sehenswert ist der sogenannte Arabische Saal (Salão Árabe), dessen Vorbild in der Alhambra Granadas in Spanien zu suchen ist.
Anschließend unternehmt Ihr die sogenannte „Sechs-Brücken-Bootsfahrt“ auf dem Douro: unterwegs hat man wundervolle Blicke auf Portos Altstadt und auf die Portweinkellereien am linken Douroufer, in der Stadt Gaia (Vila Nova de Gaia), in der sich die Kaufleute vor Jahrhunderten ansiedelten und dort noch heute ihren Geschäften nachgehen. Besuch einer Portweinkellerei mit Führung und Weinprobe.
21. Tag: Braga – Pazo do Faramello – Santiago de Compostela
Heute geht es nach Braga (ca. 55 km). Die alte Erzbischofstadt ist seit dem Mittelalter Portugals religiöse Metropole und wird wegen ihrer vielen Kirchen auch das „Rom Portugals“ genannt.
Besuch der klassizistischen Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte aus dem 18. Jh.: zu ihr führt eine Via Sacra über eine beeindruckende barocke Freitreppe mit 600 Stufen und 14 Stationen hinauf, die mit symbolischen Springbrunnen und allegorischen Statuen versehen sind. Sie gilt als eine der schönsten Wallfahrtskirchen Portugals. Mit dieser Treppe überwindet man einen Höhenunterschied von 116 m. Parallel zu den Treppen findet man den Elevador do Bom Jesus, die älteste Drahtseilbahn der Iberischen Halbinsel und älteste noch erhaltene Wasserballastbahn der Welt – sie stammt aus dem Ende des 19. Jh. Die Kathedrale von Braga (Sé de Braga) ist die älteste Portugals und gehört zu den wichtigsten Bauwerken des Landes. Die Kathedrale wurde Ende des 11. Jh. begonnen, ursprünglich im romanischen Stil, erfuhr im Laufe der Zeit aber viele Veränderungen, weswegen in ihr eine Stilmischung aus Romanik, Gotik, Barock und Manuelinik zu finden ist.
Nun geht es weiter Richtung Spanien. Bevor Ihr Santiago de Compostela erreicht, legt Ihr noch einen kleinen Stopp ein, um den wunderschönen Pazo do Faramello zu besichtigen. Ein Pazo ist ein traditioneller galicischer Herrensitz auf dem Land, der einst der Wohnsitz bedeutender Persönlichkeiten (früher von Königen oder Adligen) war. Der Pazo do Faramello ist ein Gebäude des 18. Jh. im Barockstil, das deutlich italienische Einflüsse zeigt, die die genuesische Herkunft seines Gründers, des Markgrafen von Piombino, verrät. Das Anwesen erstreckt sich über eine Fläche von 398.000 m². Es besitzt einen industriellen Ursprung, da es aus der königlichen Papierfabrik von Faramello hervorgegangen ist, die 1710 gegründet wurde, deren alte Mühlen mit den dazugehörigen Werkzeugen noch heute besichtigt werden können. Der Pazo liegt inmitten einer wunderschönen Natur, er ist über der Schlucht des Flusses Angueira (Tinto) gebaut und wird von einem Wald umgeben. Hier findet man eine grosse Artenvielfalt, die im Faramello einen Schutzraum gefunden hat: Fischotter, Eulen, Graureiher, Wildenten, Forellen, Rotfrösche, Eichhörnchen, Frettchen, Rotfüchse und vom Aussterben bedrohte Arten wie die türkisfarbene Eidechse „das silvas“.
Santiago de Compostela befindet sich nur noch einen Katzensprung entfernt (ca. 25 km).
2 Übernachtungen bei Santiago de Compostela.
22. Tag: Santiago de Compostela
Heute besichtigt Ihr am Vormittag den neben Jersualem und Rom wichtigsten Wallfahrtsort des Christentums – Santiago de Compostela, der von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Die Kathedrale mit dem Grab des Heiligen Jakobus auf der Plaza del Obradoiro ist sicherlich die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt und das langersehnte Ziel aller Pilger des Jakobsweges. Mit etwas Glück könnt Ihr in der Kathedrale auch das 1,60 m hohe Weihrauchfass Botafumeiro “in Aktion” bewundern. Weitere Sehenswürdigkeiten sind unter anderem das Erzbischöfliche Palais (Palacio Gelmírez) und das Hostal de los Reyes Católicos, ein ehemaliges Pilgerhospital und heute luxuriöses Hotel, das sich direkt neben der Kathedrale befindet.
23. Tag: Finisterre
Der heutige Tag führt Euch zum Kap Finisterre (ca. 85 km), dem westlichsten Teil Galiciens. Bis zur Entdeckung Amerikas galt dieser Teil Spaniens als das Ende der Welt. Bei schönem Wetter habt Ihr vom Leuchtturm aus einen einmaligen Blick auf die raue Steilküste.
Möglichkeit für eine kleine, leichte Wanderung.
1 Übernachtung bei Finisterre.
24. Tag: Minas do Medo in Margaride de Lor - La Coruña
Wer sich für alte Bergbaubetriebe und Römer interessiert, muss die Mina dos Medos kennenlernen (260 km). Diese Gold-Ausbeutungsstelle veränderte das Tal um den Lor-Fluss. Der Flussverlauf wurde korrigiert, um den Boden durch die ausgegrabenen Galerien zu brechen und das wertvolle Mineral zu extrahieren. Zusätzlich zu den Hohlräumen im Berg, die dieser Bergbau hinterlassen hat, gibt es ein einzigartiges Element, das man im Dorf sehen kann, das durch die Ausbeutung hinterlassen wurde, die sogenannten Covas do Medo. Diese Löcher im Berg wurden als Ergebnis römischer Aktivitäten in der Gegend hinterlassen und traditionell als Lagerhäuser genutzt. In der Straße Toucedo de Quiroga könnt Ihr auch die Überreste der gleichnamigen Mine sehen, die nach dem Ruina-Montium-Verfahren errichtet wurde. Es bestand darin, Tunnel zu graben und sie mit Wasser zu füllen, um sie zum Einsturz zu bringen und so die Sedimente mit dem Gold zu gewinnen.
Diese PR-G-141 genannte Route ist kreisförmig, 14 km lang und beginnt im Dorf Margaride, wo sie ausgeschildert ist. Der Weg, den Ihr von Margaride aus nehmen können, heißt Ruta del Oro – Camiño Real und ist mit Pfählen markiert.
Weiter geht es nach La Coruña (170 km).
2 Übernachtungen.
25. Tag: La Coruña – Porto do Barqueiro
La Coruña ist der grössten Überseehafen Galiciens. Bummelt durch diese grosse Hafenstadt mit ihrer ruhigen Altstadt – hier befinden sich die zwei wichtigsten Kirchen der Stadt – die romanische Jakobskirche und die gotische Kirche Sta. María del Campo. Typisch sind die mit Glas versehen Balkone der Häuser am Alten Hafen und in der Avenida de la Marina, die der Stadt den Beinamen “Kristallstadt” geben. Ein weiteres Muss bei der Besichtigung ist das Wahrzeichen der Stadt – der alte Leuchtturm “Torre de Hércules”, der noch aus römischer Zeit stammt.
26. Tag: Playa de las Catedrales – Ribadeo – Luarca mit Bootsfahrt
Weiter geht es Richtung der Costa Verde (Grüne Küste). Eine landschaftlich besonders schöne Strecke ist die kurvenreiche Landstraße zwischen den kleinen Küstenorten Porto do Barqueiro und Ortiguera, die immer wieder traumhafte Ausblicke auf die Küste und das Meer bietet. Auf dieser Strecke darf man auf keinen Fall den berühmten Strand Playa de las Catedrales mit seinen skurrilen Felsformationen versäumen. Als nächstes führt Euch Eure Fahrt zu dem kleinen Ort Ribadeo mit seinen Herrschaftshäusern, den sog. Casas de Indianos, die von Handelsfamilien errichtet wurden, die im 19. und Anfang 20. Jh. auswanderten und in Mittel- und Südamerika zu großem Reichtum kamen. Vom Aussichtspunkt Mirador de la Atalaya hat man einen wunderschönen Blick auf den malerischen Hafen.
Euer nächstes Ziel ist das malerische Fischerdorf Luarca (ca. 50 km ) mit seinem Hafen. Möglichkeit zu einer Bootstour, um die traumhaft schöne Küste Asturiens besser kennenzulernen.
Der Rest des Tages steht zum Ausspannen zur Verfügung.
1 Übernachtung bei Luarca.
27. Tag: Oviedo – Santillana del Mar
Heute geht es zur Hauptstadt der autonomen Region Asturien, Oviedo (ca. 80 km). Die ganze Altstadt Oviedos ist Fußgängerzone; auf einem Spaziergang durch den alten Ortskern trifft man auf zahlreiche Kirchen und Sehenswürdigkeiten der Stadt, die zur Besichtigung einladen. Die wichtigsten Kirchen allerdings befinden sich vor den Toren der Stadt und sind der Inbegriff der asturianischen Präromanik und vor allem wegen ihrer außerordentlichen Wandreliefs und -malereien sehenswert: Santa María del Naranco, San Miguel de Lillo und San Julián de los Prados. Alle drei Gebäude wurden von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Nach weiteren 170 km erreicht Ihr eine der schönsten Städte Nordspaniens, Santillana del Mar. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist sicherlich die berühmte Altamira-Höhle, deren Kopie Ihr am Nachmittag besichtigen könnt. Ihre Höhlenmalereien und Ritzzeichnungen sind weltberühmt, da sie um die 15.000 Jahre alt sind. Diese Höhle wird als „Sixtinische Kapelle“ der Steinzeit bezeichnet. Sie wurde von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die originale Höhle ist heute gesperrt, da der große Besucherstrom den Höhlenmalereien geschadet hatte; man fertigte jedoch eine exakte Kopie an, die zu besichtigen ist, ebenso wie das Museum, das sehr aufschlussreich die Zeit und die Herstellung der Malereien erklärt.
2 Übernachtungen.
28. Tag: Santillana del Mar
Santillana del Mar besitzt einen wundervoll geschlossenen mittelalterlichen Stadtkern. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein, man sieht keine Neubauten – die gesamte Kleinstadt steht unter Denkmalschutz aufgrund ihrer vielen, historischen Baudenkmäler. Auf einem Spaziergang kommt man an der wunderschönen romanischen Stiftskirche Colegiata Santa Juliana vorbei, die sicherlich die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist ebenwo wie das wichtigste romanische Denkmal Kantabriens; nach ihr wurde dieser Ort benannt. Besonders sehenswert ist der Kreuzgang mit seinen beeindruckenden romanischen Kapitellen. Eine große Anzahl an Palästen und Villen vervollständigen das mittelalterliche Stadtbild.
Am Abend erwartet Euch ein ausgezeichnetes Abendessen in einem der typischen Restaurants der Stadt.
29. Tag: Verabschiedung und Heimreise
Eine ereignisreiche Zeit geht zu Ende. Ihr werdet von dieser Reise eine große Anzahl an wunderschönen Erinnerungen und Eindrücken mitnehmen.