Portugals Küste
Eine Reise an die Küste von Portugal verspricht ein einzigartiges Erlebnis voller Vielfalt und Schönheit. Die portugiesische Küste erstreckt sich über 800 Kilometer entlang des Atlantischen Ozeans und bietet eine faszinierende Mischung aus atemberaubenden Landschaften, lebendigen Städten und einer reichen kulturellen Geschichte. Die Algarve im Süden Portugals lockt mit ihren goldenen Sandstränden, malerischen Buchten und klarem blauen Wasser. Wassersportler finden hier ideale Bedingungen zum Surfen, Tauchen und Segeln. Die charmanten Küstenstädte wie Lagos und Faro begeistern mit ihrer lebendigen Atmosphäre, köstlichem Essen und historischen Sehenswürdigkeiten.
Weiter nördlich locken die Küstenorte der Region Alentejo mit ihrer unberührten Schönheit. Hier treffen raue Klippen auf verträumte Strände, und die malerischen Dörfer laden dazu ein, das authentische portugiesische Leben kennenzulernen.
Die portugiesische Küste bietet somit eine vielseitige Mischung aus Natur, Kultur und Erholung, die Reisende aus aller Welt begeistert. Sie ist der ideale Ort, um das entspannte Lebensgefühl Portugals zu erleben und unvergessliche Erinnerungen zu schaffen.
Eure Reise im Detail
1. Tag: Ankunft in Porto
Porto (wörtlich: der Hafen) ist die zweitgrößten Stadt des Landes mit etwa 240.000 Einwohnern. Sie liegt an der Mündung des Rio Douro in einer besonders schönen Lage und ist Geburtsort Heinrich des Seefahrers. In ihren Werften wurden viele Schiffe der Kriegs-, Handels- und Entdeckerflotte gebaut. Porto ist namengebend für den Portwein, der aus seinen Anbaugebieten nach Porto transportiert und von hier in die ganze Welt exportiert wird. Wegen ihrer vielen barocken Kirchen wird Porto auch als Barockstadt bezeichnet. Überall dominiert Granitarchitektur.
Je nach Ankunftszeit, Möglichkeit für erste Erkundungen in Porto.
3 Übernachtungen in Porto
2. Tag: Besichtigung Porto mit 6-Brücken-Schifffahrt
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Porto. Spaziert mit Eurem Guide durch die Altstadt und besichtigt die zweitürmige Kathedrale Sé do Porto, die im 12. Jh. als romanische Wehrkirche mit einem Zinnenkranz erbaut, später gotisch verändert wurde und ihre letzten grossen Umbauten im 17. und 18. Jh. erfuhr. Der Innenraum zeichnet sich durch seine Schlichtheit aus. Besonders sehenswert ist der gotische Kreuzgang, der durch seine im 18. Jh. angebrachten, blau-weissen Fliesen beeindruckt. Seit 1996 wurde die Kathedrale von der UNESCO als Weltkulturerbe deklariert. Besucht den stattlichen, klassizistischen Palácio da Bolsa (Börsenpalast) aus der Mitte des 19. Jh., der die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt der damaligen Zeit zeigt. Das Gebäude wurde 1830 von der Handelsvereinigung Portos erbaut, um als Börse und Handelsgericht zu fungieren und Investoren in die Stadt zu locken. Die Räume im Inneren sind aufwendig verziert, vor allem sehenswert ist der sogenannte Arabische Saal (Salão Árabe), dessen Vorbild in der Alhambra Granadas in Spanien zu suchen ist. Auch der berühmte Bahnhof von Porto, der 1896 in Betrieb genommen wurde, ist ein besonderer Blickfang. Seine imposante Eingangshalle ist über und über mit Fliesenbildern verziert, die wichtige Ereignisse der Geschichte Portugals darstellen. Er gilt als einer der schönsten dekorierten Bahnhöfe Europas. Bummelt durch den ältesten Stadtteil der Stadt – Ribeira (seit 1996 Weltkulturerbe der UNESCO), der vom Ufer des Douro ausgeht und terrassenartig an den Hügel gebaut ist. Das Viertel besticht durch seinen engen gewundenen Gassen und Häusern, die sich gedrängt an die steilen Felswände schmiegen und deren Fassaden farbenfroh mit Fliesen verziert sind.
Am Nachmittag unternehmt Ihr die sogenannte „Sechs-Brücken-Bootsfahrt“ auf dem Douro: unterwegs hat man wundervolle Blicke auf Portos Altstadt und auf die Portweinkellereien am linken Douroufer in der Stadt Gaia (Vila Nova de Gaia), in der sich die Kaufleute vor Jahrhunderten ansiedelten und dort noch heute ihren Geschäften nachgehen.
Besuch einer Portweinkellerei mit Führung und Weinprobe.
3. Tag: Braga – Guimaraes
Heute steht die alte Erzbischofstadt Braga auf dem Programm, die seit dem Mittelalter Portugals religiöse Metropole war und wegen ihrer vielen Kirchen auch das „Rom Portugals“ genannt wird. Auf Eurem Spaziergang durch die Stadt seht Ihr die klassizistische Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte aus dem 18. Jh.: zu ihr führt eine Via Sacra über eine beeindruckende barocke Freitreppe mit 600 Stufen und 14 Stationen hinauf, die mit symbolischen Springbrunnen und allegorischen Statuen versehen sind. Sie gilt als eine der schönsten Wallfahrtskirchen Portugals. Mit dieser Treppe überwindet man einen Höhenunterschied von 116 m. Parallel zu den Treppen findet man den Elevador do Bom Jesus, die älteste Drahtseilbahn der Iberischen Halbinsel und älteste noch erhaltene Wasserballastbahn der Welt – sie stammt aus dem Ende des 19. Jh. Auch die Kathedrale von Braga (Sé de Braga) ist eine Besichtigung wert, ist sie doch die älteste Portugals und gehört damit zu den wichtigsten Bauwerken des Landes. Die Kathedrale wurde Ende des 11. Jh. begonnen, ursprünglich im romanischen Stil, erfuhr im Laufe der Zeit aber viele Veränderungen, weswegen in ihr eine Stilmischung aus Romanik, Gotik, Barock und Manuelinik zu finden ist.
Nur 25 km sind es nach Guimarães. Die Stadt war nicht nur die erste Hauptstadt Portugals, sondern auch Geburtsort von König Alfonso Henriques, der das Land von den Mauren befreite. Daher auch die Bezeichnung „Wiege der Nation“. Auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet sich das Castelo de Guimarães aus dem 10. Jh., das zum Schutz der Stadt und des Klosters gebaut wurde. Ganz in der Nähe liegt die Taufkapelle König Alfons I Capela São Miguel do Castelo aus dem 12. Jh. Ihr besichtigt den Palast der Herzöge von Bragança, der im 15. Jh. erbaut wurde. Der burgundische Stil dieses Palastes spiegelt den Geschmack wider, den Alfons I. auf seinen Reisen durch Europa erworben hatte. Er wurde bis ins 16. Jh. als Residenz der Herzöge von Bragança genutzt, danach wurde er aufgegeben und verfiel. Während der französischen Invasion wurde er als Kaserne umgebaut, uns als solche bis 1935 genutzt. 1933 wurde es unter der Regierung von Salazar im Rahmen einer umstrittenen Restaurierungskampagne in die offizielle Residenz des Präsidenten umgewandelt. 1959 wurde es als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vor allem auch sehenswert ist die malerische Altstadt von Guimarães, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Ihr schlendert von der Burg und dem Palast die wohl schönste und älteste Straße der Stadt entlang, die Rua de Santa Maria, und erreicht den zentralen Platz der Stadt, den Largo da Oliveira (Ölbaumplatz). In der liebevoll restaurierten Altstadt, in der man viele kleine Gassen, Geschäfte und Konvente findet, trifft man auf die sehenswerte Kirche Igreja de Nossa Senhora da Oliveira aus dem 16. Jh. mit ihrem Kreuzgang, in dem ein sehr interessantes Museum eingerichtet ist. Gegenüber das ehemalige Rathaus aus dem 16. Jh. im manuelinischen Stil.
4. Tag: Aveiro mit Bootsfahrt
Heute heisste es Kopffer packen. Eure Reise führt Euch weiter in den Süden, wo Ihr nach ca. 1 h die wunderschöne Lagunenstadt Aveiro erreicht. Sie wird oft als das “Venedig Portugals” bezeichnet, da viele Kanäle durch das Stadtzentrum verlaufen, die der Stadt einen ganz besonderen Reiz verleihen. Im Altstadtviertel Beira Mar befinden sich die traditionellen Häuser zwischen Gassen und Kanälen und auch die Salzlagerhallen der Flussmündung des Aveiro, die die Essenz der Stadtgeschichte ausmachen. Der im 16. Jh. in Aveiro geborene Joao Afonso war einer der ersten Seefahrer, der die reichen Fischgründe von Neufundland besuchte, und bald nahmen die Fischer Aveiros an diesem einträglichen Fischfang teil. Diese Kabeljauflotten brachten einen grossen Wohlstand in die Stadt, der noch durch Salzgewinnung und – handel vermehrt wurde. Die Salzgewinnung, der Fischfang und der Handel wurden zur wirtschaftliche Basis dieses Ortes. Ein weiteres Markenzeichen der Stadt sind die Fliesenbilder, an denen man die Geschichte der Stadt ablesen kann. Sie sind in der gesamten Architektur von Aveiro zu finden, von den alten Fischerhäusern bis hin zu modernen Gebäuden, Theatern, Kathedralen, Kirchen, Museen, Amtsgebäuden, usw. Die Kathedrale Aveiros aus dem 15. Jh. war eine Schenkung an den Dominikanerorden und wurde im 18 . Jh. durch ein der Fassade aufgesetztes Barockportal geschmückt. Davor befindet sich ein wunderschönes aufwendig gemeisseltes Steinkreuz mit Szenen der Passion und den Evangelisten. Gegenüber liegt das Dominikanerkloster Mosteiro de Jesus. In dieses Kloster zog sich aus freien Gründen die Tochter von König Alfonso V. – Joana – zurück, die dort, wegen ihren anfälligen Gesundheit, im Alter von nur 38 Jahren, 1490 verstarb. Sie wurde 1693 selig gesprochen und wird seitdem als Heilige verehrt. Zehn Jahre arbeitete Joao Antunes an ihrem Grabmal aus mehrfarbigem Marmor, das sich im Nonnenchor der Kirche befindet. Ein überaus reich verziertes, barockes Grabmal mit Voluten, Figuren und Wappen. Aber auch die Klosterkirche selbst ist überaus prunkvoll dekoriert, goldene Schnitzereien wechseln sich mit blauweissen Azulejos ab – Bilder, die die Geschichte der Heiligen Joana darstellen.
An der Praça do Peixe kann man tagsüber frischen Fisch kaufen. Nachts ist der Platz voller Leben wegen der zahlreichen Studenten, die in ihrer Freizeit die vielen Bars und Restaurants geniessen.
Die Strände von Costa Nova und Da Barra sind mit ihrer Schönheit, den Dünen von São Jacinto und dem Atlantischen Ozean ebenfalls eine Attraktion.
Unternehmt eine Bootsfahrt in einem der typischen, bunt bemalten Boote (Moliceiros), die seit Jahrhunderten auf den Kanälen der Flussmündung fahren.
1 Übernachtung in Aveiro
5. Tag: Coimbra – Batalha – Peniche
Nur knapp eine Stunde von Aveiro entfernt liegt die lebhafte Universitätsstadt Coimbra am Rio Mondego. Sie besitzt knapp 150.000 Einwohner, von denen etwa 25.000 Studenten sind.
Bei der Besichtigung des Ortes erreicht man den höchsten Punkt der oberen Altstadt, wo sich die Univeristät mit ihrem 33 Meter hohen Uhrturm befindet; hier stand in römischer Zeit eine Burganlage, die den Übergang über den Fluss Mondego sicherte, später auch ein maurischer Alcázar und die Schlossanlage des Herzogs von Portucale. Im 16. Jh. wurde hier die alte Universität Coimbras eingerichtet, die die Älteste des Landes ist und zu einer der Ältesten Europas gehört. Besonders beeindruckend ist die sogenannte Biblioteca Joanina, ein Meisterwerk des Barocks, mit ihren über 200.000 kostbaren Büchern. Auch sollte man einen Blick in die Universitätskirche werfen, die man durch ein hohes manuelinisches Portal betritt. Die Kapelle ist innen vollkommen mit Azulejos ausgekleidet. Bei einem Spaziergang zur unteren Altstadt trifft man unterwegs auf die Studentenwohngemeinschaften, die sogenannten Repúblicas, die für ein reges Leben in diesem Viertel sorgen. Im Anschluss Besichtigung der romanischen Kathedrale Sé Velha (Alte Kathedrale) von Coimbra aus dem 12. Jh., die der Himmelfahrt Mariens geweiht ist. Sie wurde als Wehrkiche errichtet mit Zinnen, glatten Aussenmauern, ohne Türme und diente bis zum Bau der Jesuitenkirche als Bischofskirche. Im Inneren hat sie ihren romanischen Charakter fast vollständig erhalten. Sehenswert die vielen Kapitelle mit Pflanzen– und Tierdarstellungen und der romanisch-gotische Kreuzgang.
Weiter geht es zur Kleinstadt Batalha mit ihren 9.000 Einwohnern. Der Ort ist vor allem wegen seines Kloster Mosteiro de Santa Maria da Vitoria (Kloster der Heiligen Maria vom Siege) bekannt, das nach dem Sieg über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota 1385 als Dank für den himmlischen Beistand gebaut wurde: im Volksmund wurde dieses Kloster und die Stadt schnell nach dieser Schlacht benannt – Batalha (Schlacht). Diese Klosteranlage wurde an die Dominikaner vergeben und war gleichzeitig gut 100 Jahre lang Pantheon des Königshauses Aviz. Sie ist ein Meisterwerk der Manuelinik und besitzt einen beeindruckenden Kreuzgang. Wegen ihrer architektonischen und historischen Bedeutung zählt sie zu den wichtigsten kunsthistorischen Denkmälern im Land, weswegen sie von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Nach ca. 1 h erreicht Ihr Peniche.
1 Übernachtung in Peniche
6. Tag: Lissabon
Der heutige Tag führt Euch in die Hauptstadt Portugals, Lissabon. Sie ist die grösste Stadt Portugals mit etwa 545.000 Einwohnern und wird zu Recht als eine der schönsten Metropolen Europas bezeichnet.
Bei einer Stadtrundfahrt (wenn möglich) gewinnt man einen ersten Überblick über diesen prachtvollen Ort. Hiebei seht Ihr die Torre de Belém, die das bekannteste Wahrzeichen Lissabons ist – ein Turm der im manuelinischen Stil im 15. Jh. gebaut wurde. Ein weiterer Fotostopp am Entdeckerdenkmal Padrão dos Descobrimentos ist ein Muss. Es wurde zum 500jährigen Todestag Heinrich des Seefahrers aufgestellt und soll an die glorreiche Zeit der Entdeckungen der Seefahrernation Portugals erinnern. Es hat die Form einer Karavelle und zeigt Heinrich den Seefahrer am Bug, der eine kleine Karavelle in der Hand hält, ebenso wie weitere wichtige Persönlichkeiten der portugiesischen Geschichte wie den Seefahrer Vasco da Gama, Pedro Àlvares Cabral (Entdecker Brasiliens), Fernao Magalhaes (1520 Überquerung des Pazifik) und den Schriftsteller Luís de Camões. Die Fahrt führt weiter am Hafen entlang zur Praça do Comércio auf der bis zum Meerbeben von 1755 der Königspalast stand. Besuch der Burg São Jorge mit dem besonders sehenswerten Spitzbogen-Haus, benannt nach seinen fünf Spitzbögen und einer geschnitzten und mit Arabesken verzierten Tür aus dem 17. Jh. Man hat einen herrlichen Blick von der Aussichtsplattform der Festung über die gesamte Stadt.
Bei einem Spaziergang durch das charmante bunte Altstadtviertel Alfama mit seinen verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen, wo die Zeit stehen geblieben scheint, gelangt Ihr zur Kathedrale Lissabons. Die Catedral Sé Patriarcal, auch Igreja de Santa Maria Maior genannt, wurde auf dem Platz der früheren Moschee im romanisch-gotischen Stil im 12. Jh. errichtet und ist somit die älteste Kirche der Stadt.
Am Abend Besuch einer Fado-Aufführung.
2 Übernachtungen in Lissabon
7. Tag: Sintra – Cabo da Roca – Estoril - Hieronymitenkloster Mosteiro dos Jeronimos
Nur 30 km trennen Lissabon von Sintra, eine Stadt wie aus einem Märchen entnommen. Die Kleinstadt Sintra mit knapp 10.000 Einwohnern ist bekannt wegen ihres milden Klimas und der Schönheit ihrer Landschaft – sie ist sicherlich eine der malerischsten Städte Portugals. Bekannt wegen ihrer Paläste wurde Sintra Weltkulturerbe der UNESCO.
Auf einem Gang durch das historische Zentrum besichtigt Ihr den Nationalpalast Palácio Nacional de Sintra. Dieser Palast wurde Anfang des 15. Jh. erbaut und diente bis ins 20. Jh. als Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Der Palast zeigt die Abfolge der verschiedenen portugiesischen Stile über die Jahrhunderte hinweg, hervorzuheben die Entwicklung der Fliesenkunst. Die minimalistische gotische Außenfassade wird von zwei riesigen Schornsteinen dominiert, die wie Türme aus den Küchen ragen, während im Inneren des Palastes dekorativ gestrichene Säle an die erlebnisreiche Geschichte des Palastes erinnern. Der bekannteste dieser Räume ist das Elster-Zimmer (Sala de Pegas), in dem Gemälde mit Elstern den Tratsch und die Intrigen der Hofdamen illustrieren.
Die Rückfahrt geht über den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, das Kap Cabo da Roca. Von seiner Steilküste aus hat man einen beeindruckenden Blick über den Atlantik. Der portugiesische Nationaldichter Luís de Camões hat den Ort mit folgenden Worten beschrieben: Hier… Wo die Erde endet und das Meer beginnt…
Bevor es wieder zurückgeht nach Lissabon, lohnt sich ein Stopp in der kleinen Stadt Estoril, die schon immer ein Rückzugsgebiet und Seebad der reichen Oberschicht war. Dieser Ort war der letzte, den die portugiesischen Entdecker sahen, bevor sie ins Ungewisse aufbrachen. Jahrhundertelang lebte Estoril von der Fischerei, bis dieser kleine Ort mit seinen 26.0000 Einwohnern als Seebad für den Tourismus entdeckt wurde.
Wieder zurück in Lissabon seht Ihr noch das Hieronymitenkloster Mosteiro dos Jeronimos aus dem 15. Jh., eines der bemerkenswertesten Sakralbauten der Welt und ein bedeutendes Beispiel der überreich dekorierten Manuelinik – eine portugiesische Variante der Spätgotik; bei einer Besichtigung sieht man den wundervollen Kreuzgang, ebenso wie das Grab Vasco da Gamas und den Kenotaph, der zu Ehren des wichtigsten Dichters Portugals – Luís de Camões – aufgestellt wurde.
8. Tag: Lisboa - Setúbal – Alcácer do Sal – Vila Nova de Milfontes
Heute steht als erster Besichtigunspunkt Setúbal auf dem Programm. Diese Stadt lebte bereits in römischer Zeit von der Fischverarbeitung. Im Mittelalter wurde sie ein wichtiger Salzhandelsplatz, und noch heute wird auf beiden Uferseiten des Sados Salz gewonnen. Setúbal entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Hafen, von dem auch viele der portugiesischen Entdeckungsreisen ausgingen, welche der Stadt grossen Reichtum einbrachten.
Im 15. Jh. wurde hier das Franziskanerkloster Convento de Jesus gebaut, womit die Stadt zu einem kirchlichen Zentrum heranwuchs. Das Kloster, das wie durch ein Wunder das schwere Meerbeben von 1755 überstand, gilt als das erste Bauwerk Portugals, das im manuelinischen Stil dekoriert wurde. Bei diesem Konvent handelt es sich um eine der wenigen dreischiffigen gewölbten Hallenkirchen der Iberischen Halbinsel. Setúbal wurde bereits ab dem 16. Jh. zu einem auserwählten Ort des Lissaboner Adels, der hier seine Herrenhäuser und Stadtpaläste bauen liess. Das schwere Meerbeben 1755 richtete sehr grossen Schaden an und viele Häuser wurden zerstört. Noch erhalten ist die Burganlage São Filipe, die im 16. Jh. zum Schutz des Hafens errichtet wurde – ein Pentagon mit Kuppeltürmen. Es handelt sich hier um eines der malerischsten Beispiele der Festungsbaukunst in Portugal. In seinem Inneren wurde eine Pousada eingerichtet.
Nur 40 km sind es bis Alcácer do Sal, ein malerischer Ort mit 13.000 Einwohnern, der am Sado-Fluss liegt. Schon die Römer betrieben hier eine aktive Fischverarbeitung, was anhand von Ausgrabungsgegenständen nachgewiesen werden konnte. Die Salzgewinnung war eine weitere wichtige Tätigkeit, so wichtig, dass sogar das Wort Salz in den Stadtnamen aufgenommen wurde. Gekrönt wird die Stadt durch eine maurische Burganlage, auch dieser Bau schlug sich im Stadtnamen nieder, bedeutet doch Al-Kasr „die Burg“. Der Sado-Fluss war zu maurischer Zeit für ihre Schiffstypen schiffbar und der Hafen geschützt durch seine Lage im Fluss-Delta. Äusserst interessant ist die Kirche São Tiago, die über und über mit Azulejobildern verziert ist, die die Geschichte der Stadt erzählen.
Nach 1,5 Stunden gelangt Ihr nach Vila Nova de Milfontes.
2 Übernachtungen
9. Tag: Vila Nova de Milfontes – Bootsfahrt auf dem Mira-Fluss und Wanderung im Naturpark Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina
Die „Neue Stadt der Tausend Quellen“, Vila Nova de Milfontes, mit etwa 5.100 Einwohnern, liegt mit dem natürlichen Hafen direkt am Atlantik und im Naturschutzgebiet Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina, das sich an der Flussmündung des Rio Mira befindet. Hier wurde im 16. Jh. die Festung São Clemente errichtet, um den Hafen vor allem gegen Piratenangriffe zu verteidigen.
Ganz in der Nähe befindet sich der Naturpark Parque natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina. Dieser Naturpark erstreckt sich über eine Fläche von 75.000 ha und verläuft 80 km parallel zur Antlantikküste. Die Landschaft ist geprägt von steilen Klippen, die das Symbol des Parks darstellen. Ihn zeichnen verschiedene Biotope aus – wie Felsen mit abrupten Einschnitten, Strände mit kleinen Inseln, ein Korallenriff, Dünen, Moore, Sümpfe und Lagunen; er ist aber vor allem wegen seiner Flora – einige Pflanzen sind endemisch – und Fauna berühmt; über 200 Vogelarten kann man hier im Park antreffen, u.a. den Fischadler und Weissstorch, der hier in den Klippen am Meer nistet. Der Fischotter findet hier einen seiner letzten natürlichen Lebensräume Europas.
Bootsfahrt auf dem Rio Mira: Der Fluss Mira entspringt in der Gemeinde Almodôvar, Serra do Caldeirão, auf einer Höhe von 470 m und fließt etwa 130 km weit, bis er bei Vila Nova de Milfontes in den Atlantik mündet. Es ist ein Fluss, der von Süden nach Norden fließt und eine Mischung aus Salz- und Süßwasser enthält. Er ist einer der saubersten Flüsse Europas: Der Mira-Fluss befindet sich im Herzen des Naturparks Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina.
10. Tag: Vila Nova de Milfontes – Vila do Bipso – Sagres - Lagos
Der heutige Tag führt Euch in den Süden Portugals – die Algarve. Euer erster Stopp ist die kleine Ortschaft Vila do Bispo mit nur etwa 1.000 Einwohnern. In der Umgebung des Dorfes fand man frühe Besiedelungsspuren, die bis auf die Jungsteinzeit zurückgehen – Hügelgräber und Menhirgruppen sind Zeugen dieser Zeit. Auch die Römer siedelten hier und mit der Eroberung der Mauren wurden neuen Techniken im Fischfang und der Landwirtschaft eingeführt. Nach der christlichen Rückeroberung wurde der Ort erstmals im 14. Jh. erwähnt und im 16. Jh. übergab König Alfons IV. das Dorf dem Bischof von Faro, wodurch der Name Aldeia do Bispo (Dorf des Bischofs) entstand. Im 17. Jh. wurde diese Siedlung in den Rang einer Kleinstadt „Vila“ erhoben, wodurch der heutige Name entstand.
Die kleine Kirche Igreja Matris aus dem 15. Jh. verdient Erwähnung, ebenso wie die steinigen engen malerischen Gassen der Kleinstadt.
Vila do Bispo ist auch als „Hauptstadt“ der Pedunculata (Entenmuscheln) bekannt, die als Delikatessen gelten und die Ihr hier unbedingt probieren solltet.
Weiter geht es nach Sagres, ein Ort mit knapp 2.000 Einwohnern, der nahe dem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlandes Cabo de São Vicente liegt, dessen Leuchtturm als einer der weitreichendsten Europas gilt. Den Römern war das Kap heilig und laut Strabo pflegten hier die Götter zu nächtigen, weswegen den Sterblichen nachts der Aufenthalt verboten war. Es war im 17./18. Jh. Zeuge vieler Seeschlachten. Die Fortaleza de Beliche wurde im 16. Jh. von Francis Drake dem Erdboden gleichgemacht wurde. Nach ihrem Wiederaufbau erlitt sie durch das Meerbeben von 1755 eine erneute Zerstörung – sie wurde zum 500. Todestag Heinrich des Seefahrers neu errichtet. In ihrem Inneren wurde die Kapelle Santa Catarina gebaut.
Die Gemeinde Sagres ist eine Gründung Heinrich des Seefahrers; sie sollte nach seinem Willen und wegen ihrer Lage Ausgangspunkt der portugiesischen Schiffsexpeditionen werden – zahlreiche Expeditionsfahrten ins Ungewisse begannen hier ihr Unterfangen. Südwestlich des Ortes wurde auf einem weit ins Meer hinausragenden Felsplateau die beeindruckende Burg Fortaleza de Sagres errichtet, die sich über eine Breite von 300 m erstreckt; in ihrem Inneren findet man einen berühmten Steinkreis aus der Zeit Heinrich des Seefahrers, dessen Zweck noch nicht geklärt ist – es könnte sich um eine Windrose aber auch um eine Sonnenuhr gehandelt haben. Von der Burg selbst sind nur noch der Turm und die Mauern erhalten.
Nach knapp einer Stunde erreicht Ihr das Hafenstädtchen Lagos mit seinen 3.500 Einwohnern, das bereits von Phönizier und Griechen wegen des grossen Fischreichtums besiedelt wurde. Die Karthager bauten zusätzlich Wein und Oliven an. Im 8. Jh. fiel die Stadt in Hände der Mauren, die den Ort befestigten. Mitte des 13. Jh. wurde er von den Christen erobert und war zur Zeit Heinrich des Seefahrers Ausgangspunkt vieler Afrikaexpeditionen. Lagos wurde zu einem wichtigen Zentrum des Schiffbaus – hier wurde der neue Schiffstypus des Nao entwickelt, der überaus wendig und schnell war. Vor der Küste fanden viele Seeschlachten statt. Nach dem Meerbeben von 1755 verwüstete eine riesige, 11 Meter hohe Flutwelle die Stadt. Lagos wurde neu aufgebaut; die Stadtmauer, die Festungsanlage und der Rest des Gouverneurspalastes zeugen noch von der Bedeutung der Stadt.
Sehenwert sind die Stadtmauern (14.-16. Jh.), die barocke Kirche Igreja do Santo António, in deren Inneren man eine gewölbte Holzdecke mit Trompe d’oeil-Malerei bewundern kann, ebenso wie einen vergoldeten Barockaltar und die mit Azulejos verkleideten Wände. Durch das Stadttor Porta de São Gonçalo beim ehemaligen Gouverneurspalast Castelo dos Governadores erreicht man über eine Holzbrücke die Befestigungsanlage Ponta da Bandeira, die seit dem 17. Jh. die Aufgabe hatte, den Hafen zu verteidigen. Ganz in der Nähe der Fussgängerbrücke steht die Fischhalle von 1924, die es wert ist, besichtigt zu werden. Parallel zum Fluss Bensafrim verläuft die Entdeckungsalle Avendia dos Descobrimentos. Viele Gassen des historischen Stadtkerns führen zu dieser palmengeschmückten Promenade.
3 Übernachtungen in Lagos
11. Tag: Delphinbeobachtungen – Bodega
Am Vormittag steht ein Naturerlebnis ganz besonderer Art auf dem Programm. Ihr unternehmt eine Bootstour, bei der Ihr die wunderschönen „lustigen“ Begleiter der Boote – die Delphine – beobachten könnt.
Am Nachmittag besucht Ihr eine Bodega: hier wird Euch viel über den Weinanbau der Algarve erklärt und zum Abschluss darf natürlich eine Verkostung nicht fehlen.
12. Tag: Olhão – Tavira
Heute steht als erster Besichtigungspunkt die Kleinstadt Olhão mit ihren 15.000 Einwohnern auf dem Programm. In der Nähe sind römische Spuren gefunden worden und während der muslimischen Zeit gehörte das Gebiet zum maurischen Al-Andalus. Im 13. Jh. wurde es rückerobert und dem Königreich Portugal eingegliedert, ohne jedoch besiedelt worden zu sein. Der heutige Ort wurde im 17. Jh. durch Fischer neu gegründet. 1808 erreichten sie einen entscheidenden Sieg über die napoleonischen Truppen. Im 20. Jh. lebte der Ort von der Fischerei, hierbei vor allem vom Thunfischfang und -export, und auch die Konservenfabriken wurden zu einer wichtigen Nebenindustrie.
Im alten Fischerviertel findet man noch kleine verwinkelte Gassen, Sackgassen mit weiss gekalkten niedrigen Häusern, deren dekadenter Charme einen besonderen Reiz ausübt. Auch stehen hier die typischen, mit bunten Kacheln versehenen Häuser. Beachtenswert sind die lustig verzierten Schornsteine, klein oder gross, geschlossen oder durchbrochen und mit individuellen Verzierungen. Aus dem 17. Jh. sind eine Festung und zwei barocke Kirchen erhalten: die Igreja Nossa Senhora do Rosário wurde von Fischern in 17-jähriger Bauzeit aus eigenen finanziellen Mitteln erbaut und 1869 eingeweiht. Daneben befindet sich die kleine Aflitos-Kapelle, in der Fischersfrauen bei Sturm um die Hilfe Marias für eine gute Heimkehr ihrer Männer auf See beteten. Der gesamte Altstadtbereich wurde unter Denkmalschutz gestellt. Versäumt auch nicht, die Markthalle zu besichtigen, die eine wunderbare Auswahl an Fischen und Meeresfrüchten bietet.
Nach knapp einer halben Stunde erreicht man die Kleinstadt Tavira mit ihren etwa 27.000 Einwohnern. Auch diese Siedlung geht höchstwahrscheinlich auf die Phönizier zurück. Römische Spuren haben sich zwei Kilometer entfernt gefunden. Nach einer ebenfalls 500jährigen Präsenz des Mauren fiel die Stadt im 13. Jh. in christliche Hände: im 16. Jh. wurde Tavira ein wichtiger Hafen für den Kolonialhandel, wurde doch ein Grossteil der Waren aus den portugiesischen Kolonien hier eingeführt. Im 17. Jh. lebte die Stadt vom Handel mit Wein, Salz, getrockneten Früchten und Fisch. Nach einer schweren Pestepedemie und Versandung des Flusses Rio Gilão in der Mitte des 17. Jh. verlor Tavira seine Bedeutung. Auch das Meerbeben von 1755 verwüstete einen Grossteil der Stadt.
Der Ort gilt als der heisseste Fleck der Algarve. Wie in einem Dornröschenschlaf liegt die Stadt am Rio Gilão. Malerisch die Jugendstil-Häuser des reichen Bürgertums, die in der Nähe der Uferpromenade liegen. Ein weiteres wunderschönes Beispiel der Zivilarchitektur ist der Palácio da Galeria, der im Renaissance-Stil erbaut wurde. Im Eingangsbereich findet man Fundgegenstände aus der phönizischen Zeit. Die restlichen Räume dienen für Wechselausstellungen. Sehenswert die Reste der maurischen Burg, die im 13. Jh. unter den Christen verstärkt wurde. Zwischen den Mauern befindet sich heute ein Garten; von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt und die Flussmündung. Ganz in der Nähe steht die Kirche Igreja Santa Maria do Casteilo, die über den Fundamenten der Hauptmoschee errichtet wurde. Original sind noch das gotische Portal und die manuelinische Kapelle Capela dos Passos. In ihrem Inneren beeindruckt die Azulejo-Verkleidung und das im Chor liegende Grab für sieben christliche Ritter, die trotz eines Waffenstillstandes von den Mauren hinterrücks ermordet wurden. Bei den Resten des maurischen Stadttores Arco da Misericórdia befindet sich die Kirche Igreja da Misericórdia aus dem 16. Jh. mit der sicherlich schönsten Renaissancefassade des gesamten Algarvebereiches; auch ihre Azulejoverzierung im Inneren sollte man gesehen haben.
13. Tag: Heimreise
Heute heisst es Abschied nehmen von diesem so wunderschönen Land. Fahrt nach Faro zum Flughafen und Heimflug.