Azoren - Inselhüpfen
In den unermesslichen Weiten des Atlantiks hat die Natur eine Inselgruppe von unendlicher Harmonie und natürlicher Schönheit geschaffen, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Der Archipel der Azoren besteht aus 9 vulkanischen Inseln: São Miguel, Terceira, São Jorge, Pico, Faial, Flores, Graciosa, Corvo und Santa Maria. Die Azoren, bekannt für das gleichnamige Hochdruckgebiet, das das Klima in ganz Europa beeinflusst, sind eine autonome Region Portugals. Sie sind vulkanischen Ursprungs, üppig, bergig und wild (der Monte Pico ist mit 2.351 Metern der höchste Gipfel Portugals) und werden von einer dichten Vegetation mit unglaublichen Hortensienbüschen aufgelockert. Die Azoren sind Inseln von einzigartiger Schönheit, ein wahres Paradies auf Erden, vor allem für Naturliebhaber und Aktivurlauber, dank der zahlreichen Wanderwege und Meeresaktivitäten. In den umliegenden Gewässern tummeln sich Delfine, Schildkröten und Wale, die die Touristen begeistern, die sie während einer Bootsfahrt immer wieder entdecken können. Erst in den letzten Jahren sind die Azoren zu einem beliebten Touristenziel geworden, das glücklicherweise noch authentisch ist und seinen wilden Charakter bewahrt hat. Besucher, die zum ersten Mal kommen, kehren in der Regel zurück, da die Schönheit und die Vielfalt der Inseln selten sind. São Miguel ist die am meisten besuchte Insel des Archipels und dank der zahlreichen Flugverbindungen sicherlich das wichtigste Tor zum Archipel.
Lasst Euch begeistern bei Taucherlebnissen im tiefen Meeresblau, auf Fotosafaris bei Bootsfahrten und beim Wandern in traumhaften Landschaften. Oder lasst einfach Eure Seele an einem der wunderschönen Strände baumeln. Die Azoren bieten für jeden Naturliebhaber etwas.
Eure Reise im Detail
1 Tag. Ankunft São Miguel
Ankunft in Ponte Delgada, auf dem internationalen Flughafen São Miguels – Juan Pablo II. São Miguel liegt im Atlantik und ist die Hauptinsel der Azoren. Hier findet man atemberaubende Landschaften, riesige Vulkankrater, kristalline Bergseen, heisse Quellen und wunderschöne Steilküsten, Sandstrände, aber auch Wanderwege durch dichte Dschungel mit spektakulären Wasserfällen. Es fällt schwer, eine Auswahl zu treffen.
Hotelbezug.
Je nach Ankunftszeit habt Ihr noch Zeit, Euch in der Inselhauptstadt umzusehen oder im Hotel zu relaxen.
Die Stadt Ponte Delgada war ursprünglich ein kleines Fischerdorf und hat sich zu einem kosmopolitischen Städtchen gewandelt mit Läden, Cafés, Bars und Restaurants. Sie versprüht einen ganz besonderen Charme. Auch könnt Ihr an einem der nahegelegenen Strände der Stadt, wie z.B. der Praia das Milicias oder Praia do Pópulo – die Seele baumeln lassen. Fangt an, Euch zu entspannen und Euren Urlaub zu geniessen. Eine weitere Möglichkeit ist die Besichtigung der Höhle Gruta do Carvao, die sich ganz in der Nähe der Stadt befindet. Bei einer geführten Tour spaziert Ihr durch unterirdische Tunnel, durch die sich flüssige Lava ihren Weg gebahnt hatte. Kleine Seen im Inneren der Höhle lassen beeindruckende Lichtspiele entstehen.
2 Tag. Ponte Delgada
Der heutige Tag ist der Inselhauptstadt Ponte Delgada gewidmet. Bummelt zum Yachthafen oder durch die historische Altstadt mit ihren geschmückten Balkonen. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist das Tor Portas da Cidade aus dem 18. Jh. Ganz in der Nähe befindet sich der Platz Largo da Matriz, an dem Ihr in einer der vielen Bars und Restaurants eine Kleinigkeit zu Euch nehmen könnt. Ihr besichtigt die Kirche Igreja Matriz de São Sebastião mit ihrem kunstvoll verzierten Portal im manuelinischen Stil: Die Kirchturmuhr wurde der Kirche von einem reichen Händler der Stadt geschenkt. An der Praça do Municipio trefft Ihr auf den Turm Torre Sineira, der zum Rathaus der Stadt gehört – er ist über 30 m hoch. Die Kirche Igreja de São Pedro befindet sich auf einem kleinen Hügel und stammt ebenfalls aus dem 18. Jh. Hervorzuheben ist das schöne Barockportal und die Malereien im Kircheninneren. Von der Einsiedelei Ermida Mãe de Deus, zu der eine Treppe hinaufführt, gewinnt Ihr einen hervorragenden Überblick über die Stadt. Bummelt durch den schönen Garten, der die Einsiedelei umgibt. Obwohl diese kleine Kirche ursprünglich aus dem 19. Jh. stammte, wurde sie beim Ausbruch des 1. Weltkrieges abgerissen, um den deutschen U-Booten kein Angriffsziel zu bieten. 1925 begann man mit ihrem Wiederaufbau, der aber noch nicht abgeschlossen war, als der 2. Weltkrieg ausbrach. Der Bau diente den portugiesischen Soldaten als Ort für die Überwachung des Hafens. Erst 1947 wurde er fertiggestellt, weswegen seine Architektur auf das 20. Jh. zurückgeht und neobarocke Stilformen aufzeigt. Versäumen dürft Ihr auch nicht die Markthalle Mercado da Graça, in der Ihr die einheimischen Obst- und Gemüsesorten bewundern und auch einkaufen könnt. Probiert die Cantaloupe-Melone, die auf der Nachbarinsel angebaut wird oder geniesst die typischen Ananas von São Miguel, die hier in Gewächshäusern gezüchtet werden. Nicht versäumen darf man auch die Käsegeschäfte, bei der Ihr verschiedene Käse- und Buttersorten des gesamten Archipels probieren können – v.a. empfehlenswert hierbei ist die Butter “Rainha do Pico”, von der Insel Pico oder auch von der Insel Flores. Probiert das Brot Bolo Lêvedo und andere lokale Produkte.
Ein weiteres Highlight ist der Besuch einer Ananasplantage, die sich ganz in der Nähe der Stadt befindet. Die Ananas ist eines der Symbole der Insel und gehört fest zur Küche der Azoren. Seit etwa 1829 gab es die ersten Ananas auf den Azoren. Sie wird hier mit einer weltweit einzigartigen Methode angebaut – in Glasgewächshäusern, die versuchen, die klimatischen Bedingungen Südamerikas – der Heimat der Ananas – zu imitieren. Probiert auch den berühmten leckeren Ananaslikör.
3 Tag. Vulkankrater Sete Cidades - Fischerdorf Mosteiros
Der heutige Tag führt Euch in den Westen der Insel. Hier trefft Ihr auf eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel, den Vulkankrater Sete Cidades. In der Mitte des Kraters liegt ein zweigeteilter türkis-blauer See – der Lagoa Azul und der Lagoa Verde. Laut dem Volksmund gehen die Farben der Seen auf die verbotene Liebe einer Prinzessin und eines Hirten zurück: das Blau stammt von den Tränen der blauäugigen Prinzessin und das Grün von den grünen Augen des Hirten. Die Landschaft um diesen Krater ist atemberaubend. Um den Krater führt eine der schönsten Wanderungen der Insel. Geniesst die spektakulären Blicke von den verschiedenen Aussichtspunkten, wie z.B. Miradouro da Boca do Inferno oder Miradouro da Vista do Rei. Bevor Ihr zum Miradouro da Boca do Inferno aufsteigt, legt Ihr einen kleinen Stopp beim Lagoa do Canario ein, dessen aussergewöhnliche Farben Euch beeindrucken werden.
Weiter führt Euch Euer Tagesausflug zum kleinen charmanten Fischerdorf Mosteiros: hier findet Ihr einen besonderen Strand mit schwarzem Sand und natürliche Pools mit heissen Quellen, die durch vulkanische Aktivitäten erhitzt werden. Aus dem Meer ragen beeindruckende freistehende Felsen hervor. Geniesst auf Eurer Rückfahrt nach Ponte Delgada die verschiedenen Aussichtsmöglichkeiten auf das Meer von den Kaps Ponta da Ferraria oder Ponta do Escalvado.
4 Tag. Wanderung Rota da Água - Janela do Inferno - Lagoa do Fogo - Caldheria Velha - Furnas - Teeplantage Chá Gorreana - Faial da Terra
Heute erwarten Euch weitere Highlights der Insel.
Auf dem Weg zum See Lagoa do Fogo erwartet Euch der leichte Rundwanderweg PRC 37 SMI – Rota da Água – Janela do Inferno – ein Naturerlebnis ganz besonderer Art. Er führt Euch durch einen dichten Dschungel zu einem wunderschönen Wasserfall; auf diesem Weg werdet Ihr immer wieder an alten Aquädukten und Tunneln vorbeikommen, die sich die Natur längst wieder zurückerobert hat. Diese Gebäudereste sind über und über von Moos und Farnen bedeckt, die einem die gewaltige Kraft der Natur vor Augen führt.
Weiter geht es zum See Lagoa do Fogo, der sich auf 575 m Höhe befindet: ein wunderschöner “Feuersee” inmitten einer unberührten Natur im unbewohnten Landesinneren der Insel. Vom Aussichtspunkt an der Höhenstrasse kann man die Farbenpracht der Landschaft bewundern. Viele Besucher bezeichnen diesen Kratersee als den schönsten der Azoren. Mystisch liegt der See oft im Nebel, was eine besondere Atmosphäre entstehen lässt. Hier findet Ihr auch die einheimischen Lorbeerwälder. Ihr habt die Möglichkeit, je nach Lust und Laune, etwas um den See herumzuwandern.
Liebhaber heisser Thermalquellen kommen bei der Caldheria Velha auf ihre Kosten: eine kleines Naturschutzgebiet inmitten eines Dschungels mit einer grossen Pflanzenvielfalt. Hier findet Ihr vier Thermalbäder, von denen das schönste und grösste Thermalbecken etwas versteckt im hinteren Bereich des Gebietes liegt. Die Wassertemperatur liegt bei 25º (kälter als in den übrigen Becken) und als Besonderheit stürzen die Wassermassen eines Wasserfalls direkt in das Thermalbecken.
Als nächster Programmpunkt steht der Besuch von Furnas an. Es handelt sich hierbei um einen traditionellen Kurort mit über 20 Thermalquellen. Hier solltet Ihr unbedingt die Spezialität “Cozido” probieren – es handelt sich hierbei um einen Eintopf mit Wurst oder Rindfleisch und Gemüse, der stundenlang in den heissen Erdlöchern durch Erdwärme gegart wird. Ganz in der Nähe befindet sich der Park Terra Nostra mit Thermalquellen, einer der schönsten Botanischen Gärten Europas. Die Anlage des Parks wurde 1780 vom Amerikaner Thomas Hickling begonnen und im Laufe der Zeit weiter ausgebaut: auf einer Fläche von 12,5 ha findet Ihr einheimische Pflanzen aber auch Pflanzen aus Nordamerika, Australien, Neuseeland, China und Südafrika.
Im Osten befindet sich die älteste Teeplantage der Insel (insgesamt gibt es zwei) “Chá Gorreana”, die auf eine 125-jährige Tradition zurückblicken kann. Der Tee wird hier biologisch angebaut und zwischen April und September geerntet. Ihr besichtigt die Fabrik und seht die endlosen Reihen der Teefelder auf einer einfachen Rundwanderung.
Habt Ihr Lust auf eine weitere Wanderung? In Faial da Terra beginnt der mittelschwere Rundwanderweg PRC9SMI (4,7 km) zum Wasserfall Salto do Prego nach Sanguinho. Faial da Terra liegt in einem Tal mit spektakulären Steilhängen, die zum Grossteil unter Naturschutz stehen, da sie ein wichtiges Brutgebiet für Seevögel und Heimat vieler endemischer Pflanzen sind. Der malerische Weg führt durch einen dschungelartigen Wald zum Wasserfall Salto do Prego, der versteckt und idyllisch in der Natur liegt. Weiter geht es zum verlassenen Dorf Sanguinho, das hoch über dem Tal liegt und einen wunderschönen Blick auf Faial da Terra und das Meer bietet.
5 Tag. Überfahrt zur Insel Pico - Madalena
Heute startet das Inselhopping. Es geht zur Insel Pico, der zweitgrössten Insel des Archipels, die wegen ihres schwarzen Lavagesteins, das ca. 80% der Insel bedeckt, auch “Ilha Negra” (Schwarze Insel) genannt wird. Auch ist sie ist die jüngste der 9 Azoren-Inseln – ihr Alter wird auf etwas 250.000 Jahre geschätzt . Hier befindet sich auch die höchste Erhebung Portugals, der Vulkan Piquinho (umgangssprachlich Pico genannt), nach dem die Insel benannt ist. Die letzten vier Vulkanausbrüche fanden zwischen 1500-1700 statt und ihre Lavaströme haben das Gebiet stark verändert.
Die Insel bietet ein grosses Farbspektrum, das Schwarz der Lava bildet einen wunderschönen Kontrast zum Blau des Meeres und dem Grün der Weinanbaugebiete, deren Landschaft auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO steht. Das heisse und trockene Klima der Insel und der Reichtum an Mineralien in den Lavaböden bilden ein hervorragendes Anbaugebiet für Trauben, von denen die Rebsorte Verdelho vorherrscht. Der Weinanbau begann in grösserem Stil nach dem Vulkanausbruch 1720 – früher wurde auf der Insel Obst, Gemüse und Getreide angebaut. Nachdem aber das gesamte Gebiet von Lava bedeckt wurde, war der Boden nicht mehr für die Bewirtschaftung der Felder geeignet, und man stellte auf Traubenanbau um. Ihr solltet unbedingt den köstlichen Weisswein der Insel probieren.
Nachdem Ihr Euer Hotel bezogen haben, verbleibt noch etwas Zeit, um die Hauptstadt der Insel, Madalena, zu erkunden. Flaniert durch die Stadt und geniesst das Ambiente dieser kleinen Hafenstadt. In der Umgebung der Strasse Ouvidor Medeiros, in der Nähe des Hafens, sieht man die Insel Faial im Hintergrund. Im Zentrum der Stadt befindet sich die dreischiffige Kirche Igreja Santa Maria Madalena aus dem 17. Jh. mit ihren Zwillingstürmen: sie besitzt ein wunderschönes Barockretabel. In der Strasse Rua do Carmo könnt Ihr die für die Insel Pico so typische, traditionelle Architektur bewundern: Wohnhäuser, die aus Lavagestein gebaut wurden. Ganz in der Nähe befindet sich das orange, fotogene Weinmuseum Museu do Vinho, das Ihr unbedingt aufsuchen sollten; es ist in einem ehemaligen Karmeliter-Kloster aus dem 17. Jh. untergebracht. Man sagt, dass die Priester den Wein auf der Insel einführten, da sie ihn für ihre Messen brauchten. Im Aussenbereich des Museums könnt Ihr die typischen Mauern aus Lavagestein sehen (die sog. Currais), die zwischen den Weinreben angelegt wurden, um die Weinstöcke vor Wind und Salzwasser zu schützen. Ihr erfahrt vieles über die Anfänge des Weinanbaus auf dieser Insel, die als unfruchtbar und verflucht betrachtet wurde. Sehenswert sind hier v.a. auch die grossen Drachenbäume, von denen der älteste schätzungsweise zwischen 800-1000 Jahre alt ist. Diese Bäume hatten bis in die 1960er Jahre eine grosse wirtschaftliche Bedeutung – man ritzte ihre Rinde an und es floss ein roter Saft heraus, der an das Blut der Drachen erinnert – daher auch der Name des Baumes: über Jahrhunderte hinweg wurde diese Flüssigkeit zum Färben von Textilien verwendet und auch ein Schmerzmittel wurde aus ihr hergestellt.
Den Abend solltet Ihr im berühmten Café Cella bei einem Glas des typischen Pico-Weines ausklingen lassen. Hier könnt Ihr den Sonnenuntergang geniessen, ebenso wie den Blick auf die Insel Faial und den Vulkan Pico. Oft wird in dieser Bar auch Live-Musik gespielt.
6 Tag. Besteigung des Vulkanes Piquinho oder Wanderung bei Criação Velha - São João - Lajes - Besuch einer Weinbodega - Whale Watching Tour
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Besteigung des Vulkanes Piquinho, der mit seinen 2.351 m die höchste Erhebung Portugals ist. Es handelt sich um eine anspruchsvolle Wanderung, die ca. 7 h bis 8 h dauert und bei der über 1.000 Höhenmeter zu überwinden sind. Nach dem mühevollen Aufstieg werdet Ihr allerdings mit einem grandiosen Ausblick belohnt, der alle Anstrengungen vergessen lässt. Von hier aus habt Ihr auch einen spektakulären Blick auf den riesigen Vulkankrater, der einen Durchmesser von 500 m und eine Tiefe von 30 m besitzt. Auch der Abstieg hat es in sich. Beachten muss man, dass die Anzahl der Wanderer am Berg reglementiert ist und man den Tag der Wanderung vorbuchen muss.
Wer sich die Besteigung des Picos nicht zutraut findet in der Nähe von Criação Velha mit der Wanderung durch die Weinkulturlandschaft eine hervorragende Alternative, handelt es sich hierbei doch um einen der schönsten Wanderwege der Insel. Der Weg ist etwa 7 km lang, linear und ebenerdig, und führt durch die typischen Weinanbaugebiete der Insel. Die Landschaft des Weinanbaugebietes mit ihren schützenden Lavamauern wurde von der UNESCO 2004 als zu erhaltendes Kulturgut deklariert. Ganz in der Nähe befindet sich die fotogene rote Mühle Moinho de Frade, die als Aussichtspunkt auf den Berg, die Weinreben zwischen den Lavamauern und dem Meer dient – eines der berühmtesten Postkartenmotive der Insel. Danach könnt Ihr Euch im natürlichen Pool von Criação Velha entspannen.
Nur ca. eine Stunde entfernt – im Süden der Insel – befindet sich der Ort São João mit seinem Kap Ponta do Admoiro. Hier findet Ihr mehrere natürliche Schwimmbecken, in denen Ihr Euch nach der anstrengenden Bergwanderung erholen könnt. Der “Beckenrand” aus Lavagestein wird durch die Sonne erwärmt und lädt zum Anlehnen und Relaxen ein. Ab und zu schwappt etwas Meerwasser über den Rand, aber man kann hier sicher baden und die wunderschöne Kulisse bewundern. Bummelt durch die engen Strassen der Stadt und bewundert die bunten Häuser. Werft einen Blick auf die Dorfkirche, die von der Dorfbevölkerung mit Lavasteinen erbaut wurde.
Noch ein Stückchen weiter im Osten befindet sich der kleine malerische Ort Lajes. Hier wurde 1988 ein kleines Walfang-Museum errichtet, das einen Überblick über die Geschichte des Walfangs der Azoren vom 19. Jh. bis 1980 gibt. Hier seht Ihr die Boote und Werkzeuge, die für den Walfang benutzt wurden.
Nicht verpassen darf man den Besuch einer Weinbodega, wie z.B. der Cooperativa Vitivinicola da Ilha do Pico, bei dem man alles über die besonderen Trauben und den Weinanbau erfährt. Zum Abschluss darf natürlich eine Weinprobe nicht fehlen.
Tierliebhaber sollten unbedingt eine Whale Watching Tour einplanen. Die Azoren liegen auf der Wanderroute vieler Wale und Delfine, die hier aufgrund des Fischreichtums ihren Nachwuchs bekommen oder hier einen Zwischenstopp einlegen: Über 25 Wal- und Delfinarten, wie z.B. Pott- oder Grindwal, kann man hier – je nach Jahreszeit – beobachten. Erst in den 1980er Jahren wurde der kommerzielle Walfang verboten, und so kann man heute – zum Glück – nur noch mit Fotoapparaten “Jagd” auf diese wunderschönen Meerestiere machen.
7 Tag. Gruta das Torres - Landstrasse EN 3 - Lajido - São Roque
Heute steht eines der grossen Highlights der Insel Pico auf dem Programm: die Gruta das Torres. Sie gehört zu den längsten Lavahöhlen Europas, ihr Tunnelsystem ist mehr als 5 km lang – ca. 500 m sind zu besichtigen. Bei einer Führung erfährt man alles über den Ursprung der Azoren und der Insel Pico. Diese Höhle entstand durch einen Vulkanausbruch und wurde im 19. Jh. von einem Bauern entdeckt. Man steigt 22 m im Inneren hinab und kann Stalaktiten und Stalagmiten aus Lava bewundern, die wegen ihrer dreieckigen Form Haizahn genannt werden. Man erfährt viel über die letzten vier Vulkanausbrüche, die als Mysterien bezeichnet werden: die Einwohner fanden keine Erklärung für diese Ausbrüche mit den folgenden Lavaströmen und fragten die Priester nach ihrem Ursprung. Diese gaben zur Antwort, dass es sich um “Mysterien Gottes” handelte. Hier – im Inneren der Höhle – findet man ein einzigartiges Ökosystem, das durch Pilze und Bakterien gebildet wird, die wie Gold die Höhlenwände verzieren.
Im Norden der Insel verläuft die Landstrasse EN-3, die 23 km lang ist und nach São Roque führt. Sie ist auch eine der längsten geradlinigen Strassen (9 km) der Azoren. Für viele Besucher gilt sie als eine der schönsten Landstrassen Portugals. Auf der Fahrt passiert Ihr das Weinanbaugebiet Vinha de Ilha Pico und erreicht den idyllischen Küstenort Lajido. Der Name Lajido kommt von einem flüssigen Lavastrom, der sich in späterer Zeit gefestigt hatte. Auch hier findet Ihr wieder ein grosses Farbspektrum, von grau-schwarzen Lavamauern, roten Türen, über grüne Weinreben und das blaue Meer. Hier habt Ihr die Möglichkeit, zwei Informationszentren zu besuchen: Die Casa dos Vulcões, die den Ursprung der Azoren und vor allem auch der Insel Pico erklärt. Zwei interaktive Simulationen führen Euch einerseits in das Erdinnere, bei der Ihr mit der Lava aus der Tiefe der Erde durch einen Vulkanausbruch an die Oberfläche der Erde gelangt. Die zweite Simulation lässt Euch das Erdbeben von 1980 der Insel Terceira erleben, das die Stärke 7,2 auf der Richterskala erlangte, ebenso wie das der Insel Faial 1998 mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskala. Das zweite Informationszentrum ist das kleine Centro de Interpretação da Paisagem da Cultura da Vinha da Ilha do Pico, in dem nochmals auf die Weinkultur eingegangen wird, ebenso wie auf die Fauna und Flora der Insel.
Weiter geht es nach São Roque: im Walfangmuseum Museu da Indústria Baleeira liegt der Schwerpunkt bei der Walverarbeitung und deren Maschinerie.
Wer noch etwas Natur geniessen möchte sollte weiter zu den landschaftlich besonders schön gelegenen Seen Lagoa do Caiado, Lagoa do Capitão und Lagoa do Paúl fahren. Bei der Lagoa do Caiado handelt es sich um den grösten See der Insel. Er liegt auf etwa 800 m Höhe und wird oft von Nebel umhüllt, was ihm ein besonderes mystisches Ambiente verleiht. Bei schönem Wetter beeindruckt die tiefgrüne Vegetation.
8 Tag. Überfahrt zur Insel Flores
Heute führt Euch das Inselhopping zur bezaubernden kleinen Trauminsel (212 km2) Flores. Sie ist die viertkleinste Insel der Azorengruppe. Der höchste Berg ist mit 914 Metern der erloschene Vulkan Marro Alto. Flores ist der westlichste Punkt Europas. Diese Insel wurde erst in der Mitte des 15. Jh. entdeckt und kolonisiert. Die Inselbewohner fingen im 17. Jh. an, Landwirtschaft auf der Insel zu betreiben, um autark zu werden. Die grösste wirtschaftliche Blüte erlebte die Insel in der 2. Hälfte des 19. und 1. Hälfte des 20. Jh., als amerikanische Walfänger den Walfang auf die Azoren brachten. Nach dem Walfangverbot kam es zu einer grossen Emigration der Inselbevölkerung. Heute leben nur etwa 4.300 Einwohner auf dieser Insel. Das Innere der Insel ist nicht besiedelt, man findet dort “nur” eine pure und wunderschöne Natur aus Seen, Lorbeerwäldern, natürlichen Schwimmbädern und Wasserfällen; atemberaubende Aussichtspunkte, schroffe Basaltklippen, Strände und eine Vielzahl von Grüntönen werden Euch begeistern. Nicht umsonst wurde die gesamte urwaldähnliche Insel als Naturschutzgebiet erklärt und 2009 von der UNESCO in die Liste der Biosphärenreservate aufgenommen. In der Inselmitte findet Ihr in den Vulkankratern beeindruckende Seen in unterschiedlichsten Farbtönen. Der Inselname Flores (Blumen) geht auf seine üppige Pflanzen- und Blumenwelt zurück, unter anderem Hortensien und Azaleen, die die Insel mit einem bunten Blumenteppich überziehen. Kaum eine andere Insel im Atlantik bietet eine so grosse Vielfalt an Pflanzen. Die Inselbewohner leben in kleinen Dörfern entlang der Küste, die meisten aber in den Hauptorten Santa Cruz das Flores und Lajes. Je weiter man an die Küste kommt, desto mehr verschwinden die dichten Wälder, die in grüne Wiesen und Weiden übergehen, die für die Weidewirtschaft benützt werden.
Nachdem Ihr in Eurem Hotel in Santa Cruz das Flores eingecheckt haben, habt Ihr evtl. noch Zeit, die Hauptstadt zu erkunden. Es handelt sich hierbei um einen kleinen idyllischen Ort: fröhliche Graffiti zieren einige Hauswände und am zentralen Marques-de-Pombal-Platz steht das Rathaus, die Kirche Igreja da Nossa Senhora da Conceição, die Hauptkirche der Insel, und ein alter Steinbrunnen. Im früheren barocken Franziskanerkloster Convento de São Boaventura wurde das Museo Flores eingerichtet: in diesem ethnografischen Museum erfahrt Ihr viel über die Geschichte der Insel – Ihr erfahrt, wie die meisten Siedler gelebt haben, bevor in der Neuzeit erstmals andere Länder, vor allem Portugal, wieder auf dieses wunderschöne Stück Land aufmerksam wurden. Die ehemalige Fábrica da Baleia do Boqueirão berichtet über den wichtigen Wirtschaftszweig der Insel in der Vergangenheit, den Walfang.
9 Tag. Ponte Delgada - Höhle Gruta do Galo - Reserva Forestal de Morro Alto - Fajãzinha - Faja Grande
Ihr startet die Erkundung der Insel im Norden, Ponta Delgada – von den Aussichtspunkten Miradouro da Pedrinha und Miradouro da Ponta Delgado habt Ihr atemberaubende Blicke auf das Meer. An diesem Kap kann man viele Zugvögel beobachten, die hier nisten. Weiter geht es zum Leuchtturm Albarnaz, von dem aus man die Inseln Maria und Corvo sehen kann. Er diente den Seefahrern als Wegweiser nach der Überquerung des Atlantiks. Im Nordosten der Insel befindet sich die Höhle Gruta do Galo (nach dem Profil eines Hahnes benannt) und der Aussichtspunkt Ilhéu Furado, von dem aus man einen perforierten Felsen im Meer sehen kann.
Im Inselinneren befindet sich das Naturschutzgebiet Reserva Forestal de Morro Alto mit den sog. “Sieben Seen”. Es handelt sich hierbei um eines der schönsten Naturgebiete dieses Eilands: Hier findet Ihr Kraterseen erloschener Vulkane, die vereinzelt nur durch einen schmalen Grat getrennt sind. Sie werden nach ihren landschaftlichen Merkmalen bezeichnet: Lagao Funda (Tiefer See), Lagoa Branca (Weisser See), Lagoa Seca (Trockener See), Lagoa Comprida (Langer See), Lagoa Rasa (Seichter See), Lagoa Lomba (Hügelsee) und Lagoa Negra (Schwarzer See). Diese Seenplatte befindet sich oft im Nebel, was der ganzen Landschaft einen besonderen Reiz verleiht. Ganz in der Nähe findet Ihr viele Wandermöglichkeiten.
Auf dem Weg nach Faja Grande – in Fajãzinha – solltet Ihr unbedingt einen Blick auf den See Poço da Alagoinha werfen, ein versteckter See, der sich in einer traumhaften Landschaft befindet. Als ein ganz besonderes Naturphänomen kann man hier mehrere Wasserfälle bewundern, die sich von den grünen, üppig bewachsenen rauen Felswänden stürzen. Hierbei ist vor allem der Wasserfall des Flusses Ribeira Grande zu nennen, dessen Wassermassen sich aus der majestätischen Höhe von 300 m in den See ergiessen. In dem kleinen Dörfchen findet Ihr auch noch die wunderschöne Kirche Igreja Nossa Senhora dos Remedios – für viele eine der schönsten Kirchen der Insel.
Weiter geht es zur Faja Grande. In diesem quirligen Dorf findet Ihr gute Restaurants, paradiesische Strände und mit dem Poço do Bacalhau ein wunderschönes Naturbad, in das ein weiterer Wasserfall von 90 m Höhe seine Wassermassen entlädt.
10 Tag. Grúa de Enxareus - Lajes - Fajã de Lopa Vaz - Basaltsäulen Rocha dos Bordões
Heute geht es in den Süden der Insel. Auf dem Weg dorthin findet Ihr die Höhle Grúa de Enxareus, die vom Meer aus mit dem Kanu oder per Boot zu erreichen ist – sie ist wegen ihrer grossen Aussmasse von 50 m Höhe und 25 m Breite bekannt. Wegen ihrer enormen Grösse war sie das perfekte Versteck für Piraten- und Schmugglerschiffe, die in früherer Zeit die Gebiete des Atlantiks bedrohten.
Weiter im Süden liegt die zweitgrösste Stadt von Flores, Lajes. Lajes war eine der ersten Siedlungen der Insel. Bis 1981 wurden hier die erbeutete Wale verarbeitet – heute hat man hier ein Walmuseum eingerichtet, das an diese früher so wichtige Tätigkeit erinnern soll. In diesem Ort findet Ihr auch wunderschöne alte Kirchen, wie z.B. die Kapelle Nossa Senhora as Angústias oder auch die Kirche Nossa Senhora do Rosário mit ihrer beeindruckenden gekachelten Fassade.
Etwas weiter Richtung Westen befindet sich die Fajã de Lopa Vaz mit dem vielleicht schönsten Strand der ganzen Insel: Hier könnt Ihr in Ruhe baden und die Sonne genießen. Es handelt sich hierbei um einen Strand aus schwarzem Sand und Steinen, der sehr abgelegen und zu Füssen einer wild bewachsenen Steilküste liegt, aber über eine kleine Wanderung gut zu erreichen ist.
Folgt man der Landstrasse weiter, dann erreicht Ihr das Wahrzeichen der Insel Flores – die faszinierenden Basaltsäulen Rocha dos Bordões. Bis zu 30 m hoch erstreckt sich die Felswand in die Höhe. Mehr als 200 Stabfelsen stehen senkrecht nebeneinander – dieses Phänomen entstand durch eine schnell erkaltete Lavamasse nach einem Vulkanausbruch. Dieses besondere Naturerlebnis ist vor allem abends ein ganz besonderes Highlight, wenn die untergehende Sonne die Felsen anstrahlt und sie in einem warmen, roten Licht erscheinen lässt.
11 Tag. Tag zur freien Verfügung
Der Tag heute steht zur freien Verfügung. Nützt ihn für sportliche Aktivitäten. Die besten Orte zum Tauchen sind die Gruta do Galo, bei der ein Wasserfall ins Meer stürzt oder auch bei der kleinen Insel Garaju, die sich etwa 2 Seemeilen vor der Küste befindet – hier kann man unter anderem die beeindruckenden Seeteufel beobachten. Auch am Kap Ponta de Caveira, das durch Lava gebildet wurde, kann man viele Meerestiere bewundern. An der Küste bieten sich aber auch Ativitäten wie Kayak, Paddle Surf oder auch Sportfischen an. Oder geniesst die wunderschöne Landschaft der Insel bei einer der vielen Wandermöglichkeiten. Nützt Euren letzten Tag der Reise und lasst Euren Urlaub in einem Restaurant oder einer Bar Revue passieren und ausklingen.
12 Tag. Heimreise
Heute heisst es Abschied nehmen von diesem traumhaften Fleckchen Erde. Zurück geht es zur Insel São Miguel und von dort tretet Ihr Eure Heimreise an.