Wanderung im El Torcal
Der Naturpark El Torcal von Antequera ist eine einzigartige Naturlandschaft, die von der UNESCO 2016 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Er zeichnet sich zweifelsohne durch seine beeindruckende Karstlandschaft aus. Es handelt sich um ein 1171 ha (11,7 km²) großes Naturgebiet in der Provinz Málaga, das für für seine kapriziösen Formen, die die verschiedenen Erosionskräfte auf seinen Kalksteinfelsen modelliert haben, bekannt ist und es stellt ein
herausragendes Beispiel für eine Karstlandschaft dar.
Unser Wanderbeispiel für El Torcal
Wanderbeschreibung
Die Entstehung des Naturparks El Torcal ist auf einen Prozess zurückzuführen, der mehrere hundert Millionen Jahre gedauert
hat. Vor etwa 200 Millionen Jahre war ein großer Teil Europas und des Nahen Ostens unter dem Meer Thetis versunken. Es begann ein Prozess
der Ablagerung von Skeletten, Schalen und Muscheln von Meerestieren auf dem Meeresboden – ein Prozess, der etwa 175 Millionen Jahre
dauerte. Diese Sedimente haben sich auf verschiedenen Ebenen angehäuft und verdichtet, so dass horizontale Schichten von Tausenden
von Metern Dicke entstanden sind. Gegen Ende des mittleren Miozäns wurden diese angesammelten Sedimente infolge der Kollision der
iberischen Platte mit der afrikanischen Platte komprimiert und angehoben, bis sie letztendlich brachen. In einem langsamen und kontinuierlichen Prozess, der bis heute andauert, modellierte die anhaltende Einwirkung von meteorologischen Faktoren wie Wasser, Eis und Wind auf dem Kalkstein die spektakuläre Karstlandschaft von El Torcal de Antequera.
Wanderbeschreibung
Eine der sicherlich schönsten Wanderungen im Torcal ist die sogenannte „gelbe Route“, deren Weg bestens markiert ist. Auf dieser Strecke können Sie Ihrer Phantasie freien Lauf lassen und in den Felsformationen Figuren erkennen, die durch die Launen der Natur gebildet wurden. Dieser offizielle Rundweg ist von geringer bis mittlerer Schwierigkeit. Allerdings muss man stets auf den Boden achten, da einige Abschnitte besonders rutschig sein können, vor allem wenn es nass ist.
Auf dem Parkplatz finden Sie einen Wegweiser, an dem die Wanderung beginnt. Nach Überwindung eines leichten Anstiegs führt der Weg durch
ein praktisch flaches Gebiet in das Innere des Torcal. Nach kaum 15 Minuten erreichen Sie eines der botanischen Wahrzeichen dieser Route,
den sogenannten Montpellier-Ahorn, ein Exemplar von außergewöhnlicher Größe. Ein paar Meter weiter haben Sie einen herrlichen Blick auf den geologischen Komplex. Ab diesem Punkt wird die Route noch interessanter. Die Schönheit dieses Abschnitts sollte den Wanderer jedoch nicht von der Route ablenken, da der gelbe Weg mit dem grünen verwechselt werden kann, da beide eine Teilstrecke gemeinsam haben. Auf halber Strecke können Sie einige der Felsen sehen, die durch Erosion und Karstbeschaffenheit ganz besondere Formen angenommen haben. Einige haben sogar von den Einheimischen Namen bekommen, wie La Maceta (Der Blumentopf), El Camello (Das Kamel), La Cara de Perro (Das Hundegesicht), Las Siete Mesas (Die 7 Tische) und eine unendliche Anzahl von Naturskulpturen, die darauf warten, vom Blick des Wanderers entdeckt zu werden. Der Gänsegeier ist einer der Vögel, die regelmäßig über dieses Gebiet fliegen. Die Hälfte dieser Route ist erreicht, wenn man in einer Senke
angekommen ist, die sogenannte Hoyo de la Burra, die eine spektakuläre Kulisse bietet und sich mit einem breiten Weg, dem Callejón Ancho,
verbindet. Von dort aus folgen Sie immer der Beschilderung, die entweder in Form von hölzernen Meilensteinen oder gelben Punkten und Pfeilen,
die auf die Steine gemalt sind, zu erkennen ist. Sie erreichen eine schmale Passage, die als "los Callejones" bekannt ist und dieser Route einen sehr spannenden Charakter verleiht. Von dort ist es weniger als ein Kilometer bis zum Besucherzentrum.