Stadtführung Ávila
In Ávila zeigt sich die ganze Strenge Kastiliens. Der Reisende, der Ávila erkunden möchte, sollte dies ohne Eile tun. Die Altstadt im Inneren des Mauerringes ist geprägt durch verwinkelte Gassen, romanische Kirchen und gotische Stadtpaläste. Hier ist auch der Wirkungsort der Heiligen Theresa zu finden und vom Mauerring der Stadt aus gewinnt man schöne Ausblicke auf die Stadt und das Hinterland von Ávila. Avila ist dank seiner privilegierten geografischen Lage in der Nähe von Madrid, Valladolid und Toledo weltoffen und bietet dem Besucher einen Weg durch die Geschichte, die Kunst und die Reflexion seiner tausendjährigen Kultur.
Stadtführung Ávila
Ávila stellt sich vor
Die Ursprünge Ávilas liegen im Dunkeln. Die ersten überlieferten Bewohner waren die Vettonen, ein keltiberischer Stamm, die sich hier im 8. Jh. v. Chr. in einem kleinen Castro namens Obila niederließen.
Später besiedelten die Römer diese Region und hielten die Stadt sechs Jahrhunderte lang in ihrem Besitz. In dieser Zeit wurden die ersten Baumaßnahmen wie Straßen, Brücken und Mauern durchgeführt. Auch das römische Forum, die heutige Plaza del Mercado Chico, ist deutlich zu erkennen.
Von der westgotischen Epoche ist in Ávila wenig überliefert, da nur wenig Überreste aus dieser Zeit gefunden wurden. Im 8. Jh. eroberten die Muslime die Iberische Halbinsel. Während der muslimischen Invasion war Avila ein „Niemandsland“, eine strategisch wichtige Grenze zwischen den Arabern, die sich im Süden niederließen, und den Christen, die sich in den Norden zurückzogen. Drei Jahrhunderte lang kam es immer wieder zu Kämpfen zwischen Muslimen und Christen, ohne dass es zu einer endgültigen Einigung kam. Erst nach der Eroberung von Toledo durch König Alfons VI. im Jahr 1085 wurde das Wachstum der Städte im Norden angekurbelt. Dazu gehörte acuh Ávila, das zur Verteidigung der damaligen Hauptstadt des Königreichs diente. Graf Raymond von Burgund, Schwiegersohn von König Alfons VI., war für die Wiederbesiedlung der Gebiete südlich der Hochebene zuständig. Um die Sicherheit in der Gegend zu gewährleisten, wurde die Stadt mit einer Mauer befestigt, die von nun an den militärischen und sogar den persönlichen Charakter der Einwohner von Avila selbst bestimmen sollte. Im 12. und 13. Jh. wurden die romanischen Kirchen der Stadt erbaut, um die herum sich die historischen Viertel entwickelten, die meist nach Berufen geordnet waren.
Im 15. Jh. ewählte Isabella die Katholischen Ávila zur ewigen Ruhestätte ihres Sohnes Prinz Don Juan, der im königlichen Kloster Santo Tomás beigesetzt wurde – ein Juwel des spätgotischen Stils, der als spanisch-flämischer Stil bekannt ist.
Die größte Blütezeit der Stadt Ávila war jedoch zweifellos das 16. Jh., als die großen Renaissancepaläste gebaut wurden und Fürsten und Könige die Stadt besuchten. Die sicherlich bekannteste Persönlichkeit Ávilas dieser Zeit ist Teresa de Cepeda y Ahumada, besser bekannt als die Heilige Teresa von Ávila. Sie wurde hier im März 1515 geboren und gründete zusammen mit dem heiligen Johannes vom Kreuz das erste Kloster der Unbeshuhten Karmelitinnen.
Das 17. und 18. Jh. waren für Ávila katastrophal. Die endgültige Ansiedlung des Hofes in Madrid veranlasste den Adel von Avila, seine Paläste zu schließen und in die Hauptstadt des Königreichs umzuziehen, wodurch Avila einen Großteil seiner Bevölkerung verlor und unbedeutend wurde. Der Unabhängigkeitskrieg gegen die Franzosen zu Beginn des 19. Jh. und der Bürgerkrieg im 20. Jahrhundert verschärften die Situation weiter. Bei beiden Gelegenheiten wurde die Stadt geplündert und niedergebrannt.
Erst in der der zweiten Hälfte des 20. Jh. änderte sich die Situation und Ávila begann wieder zu wachsen. Ihr reiches historisches und künstlerisches Erbe führte dazu, dass sie 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, wodurch der Tourismus angekurbelt wurde, der heute eine der Haupteinnahmequellen der Stadt ist.
Beispiel für einen Stadtrundgang
Wir beginnen unsere geführte Tour auf der Plaza de Santa Teresa, auf dem sich ein Denkmal zu Ehren dieser sicherlich wichtigsten Persönlichkeit Ávilas befindet. Der Platz ist einer der lebhaftesten Plätze der Stadt und befindet sich ausserhalb der berühmten Stadtmauer. Hier steht auch das eindrucksvolle Eingangstor zur Altstadt Puerta del Alcázar und die Kirche San Pedro. Ihre Besichtigung führt Sie weiter an den Stadtmauern entlang, die mit ihren 88 Türmen und 9 Eingangstoren die bekannteste Sehenswürdigkeit Ávilas ist. Sie betreten den mittelalterlichen Stadtkern durch die Puerta del Peso de la Harina, kommen an beeindruckenden Adelspalästen vorbei und gelangen zur Plaza Mayor, auch Mercado Chico genannt, auf dem das Rathaus und die Kirche San Juan Bautista stehen. Weiter führt Sie Ihre Tour zum Kloster der Heiligen Theresa, das eines der bezeichnendsten Orte der Altstadt ist. Erfahren Sie mehr über die Heilige Theresa und dem von ihr gegründeten Orden der Unbeschuhten Karmeliter. Über verwinkelte Gassen geht Ihre Tour zur Kathedrale El Salvador, die Sie beeindrucken wird: sie ist die älteste gotische Kathedrale Spaniens, die sowohl als Kirche als auch als Teil der Stadtbefestigung gebaut wurde. Nach einem gemütlichen Spaziergang erreichen Sie eine der wichtigsten Kirchen Ávilas – die Basilika San Vicente, die ein Schmuckstück und Höhepunkt der spanischen Romanik ist – ein Muss auf einer Besichtigung Ávilas.
Details
Die Führungen in Ávila dauern zwischen 2.5 und 3.5 Stunden. Je nachdem wie Ihr Programm aussehen soll lassen sich die Führungen beliebig ausbauen.