König Philipp II. legte in der Mitte des 16. Jahrhunderts den Grundstein für das, was heute als das reinrassige spanische Pferd gilt. Der Monarch ordnete den Pferdebestand seines Königreichs und ließ die königlichen Stallungen von Córdoba errichten, in denen die besten Hengste und Stuten, die an den Ufern des Guadalquivir gezüchtet wurden, zusammengeführt wurden. Mehr als 30 Jahre lang wurde die Art in der Stadt des Kalifats verfeinert, woraus eine verbesserte Rasse hervorging, die als das perfekte Pferd galt. Diese Pferde waren das Wahrzeichen des spanischen Reiches und ursprünglich ausschließlich für den Gebrauch des Königshauses bestimmt.

Dieser Prozess fand auf dem Höhepunkt der Renaissance statt, einer Zeit, in der Reitturniere in Mode kamen. Hinzu kamen die gesundheitlichen Vorteile, die Ärzte dem Reiten und den Spielen mit Pferden zuschrieben und die das Reiten zu einer weit verbreiteten Praxis unter Aristokraten machten. Diese neue Realität führte dazu, dass man sich auf die Suche nach einer Spezies machen musste, die es noch nicht gab: ein Pferd, das schön und wendig war, weit entfernt von den mittelalterlichen Exemplaren, die für den Kampf und den Transport verwendet wurden und die sich nicht um ihre Ästhetik kümmerten.