Das Töpfer-und Keramikhandwerk wird in Sevilla seit der Antike ausgeübt und ist eine der ältesten und traditionsreichsten Wirtschaftstätigkeiten der Stadt. Je nach historischer Epoche wurden Töpferwaren und Keramiken dem Geschmack und den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit angepasst. Die Umgebung der Stadt war für die Entwicklung dieser Werke am günstigsten, denn der Fluss und das gesamte überschwemmte Land, das an ihn grenzte, lieferten den wichtigsten Rohstoff: Ton.

Es waren die Nasriden von Granada, die begannen, Keramik in Form von dekorativen Kachelarbeiten zu verwenden. Diese arbeiten sind durch muslimische Handwerker nach Sevilla transportiert wurden, das aber bereits unter christlicher Herrschaft stand. Das 14. Jahrhundert wird zeigen, wie in Südspanien christliche und muslimische Königreiche koexistierten, die zwar politisch verfeindet waren, aber einen reichen und weitreichenden kulturellen Austausch pflegten, der die beiden Welten miteinander verschmolz. So entstanden künstlerische Juwelen wie der Mudéjar-Palast von Don Pedro I. im Real Alcázar und ein Teil der nasridischen Paläste der Alhambra wie der Palast von Comares oder der Löwenpalast, beide unter Mohammed V.