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Katalonien stellt sich vor

Katalonien

  

Katalonien zählt zu den beliebtesten Regionen Spaniens. Die Costa Brava und Costa Dorada ziehen jährlich viele Badeurlauber an, die an den breiten und feinsandigen Stränden perfektes Urlaubsfeeling genießen können. Zudem finden sich in Katalonien wunderbare Wassersportmöglichkeiten und tolle Ausflugsziele. Empuriabrava, Europas größter Sporthafen, der über 3.000 Meter hohe Pica d’Estats sowie die Altstädte Sitges, Girona und Reus sind Highlights, die man unbedingt gesehen haben sollte.

Doch auch die abwechslungsreiche Landschaft spricht für Katalonien. Wer am Strand der Costa Brava liegt, kann im Hintergrund die Ausläufer der Pyrenäen sehen. Die Bergregion im Norden Kataloniens wird von vielen Touristen für Wander- und Klettertouren aufgesucht.

Katalonien hat eine eigenständige Kultur und seine eigene Sprache und auch die Mentalität der Katalanen spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, die beliebte spanische Urlaubsregion aufzusuchen. Gegliedert ist die Region in die vier Provinzen Lleida, Girona, Barcelona und Tarragona.

Im Norden grenzt Katalonien an die Pyrenäen, die natürliche Grenze zu Frankreich, im Osten schließt es an die Mittelmeerküste an. Der Nordosten bringt zahlreiche Vulkane wie beispielsweise den Garrotxa hervor – einer von insgesamt über 40 Vulkanen, die zwar nicht mehr aktiv, jedoch auch nicht komplett erloschen sind. Im Süden Kataloniens liegt das Ebro Delta – ein Naturschutzpark und eines der größten Feuchtgebiete des Mittelmeerraumes. Blaues Meer, hohe Berge, ein abwechslungsreiches Flachland und eine lebhafte Natur – die Sehenswürdigkeiten der Region sind so umfangreich, dass landschaftlich, geschichtlich und kulturell Interessierte in jedem Fall auf ihre Kosten kommen.

Natürlich spricht auch das vorherrschende Mittelmeerklima für Katalonien. Die Winter sind eher mild, die Sommer angenehm warm und trocken.

Kleine Geschichte Kataloniens

Wir beginnen diesen historischen Rückblick vor mehr als 2.700 Jahren. Im ersten Jahrtausend v. Chr. ließen sich Phönizier und Griechen aus dem östlichen Mittelmeerraum auf dem heutigen katalanischen Gebiet nieder. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts v. Chr. gründeten die Griechen in Meeresnähe Handelsniederlassungen, die sie später in Kolonien umwandelten; die bekanntesten waren Emporion (Empúries) und Rhoda (Roses). Selbst in kleinen Dörfern wie Vall de Santa Creu, zwischen Llançà und Port de la Selva, findet man Spuren der griechischen Kultur. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten hier die Kelten, die aus Gallien kamen und sich mit den einheimischen Iberern vermischten: es entstand nach einiger Zeit das Volk der Keltiberer, aus dem später wiederum eine Reihe unabhängiger freier Stämme hervorgingen.

Die zweite Etappe der antiken Geschichte Kataloniens entspricht der Zeit der Romanisierung, die im 3. Jahrhundert v. Chr. begann. Die Ankunft der Römer auf der Iberischen Halbinsel erfolgte 218 v. Chr. mit der Landung von Cnaeus Cornelius Scipio in Emporion, dem heutigen Ampurias, die den Versorgungsnachschub für die Armeen des karthagischen Generals Hannibal während des zweiten punischen Krieges abschneiden sollten. Der Hauptstützpunkt der Römer während des Krieges und die erste Keimzelle der Romanisierung auf der Halbinsel war die Stadt Tarraco, das heutige Tarragona.

Die Krise des 3. Jahrhunderts, die das Römische Reich betraf und zu seinem Niedergang führen sollte, hat das heutige katalanische Territorium stark in Mitleidenschaft gezogen – es kam zu bedeutenden Zerstörungen und Aufgabe römischer Villen.

Dann übernahmen die Westgoten die Herrschaft. Die Westgoten drangen über den Norden in die Iberischen Halbinsel ein, erklärten Toledo zu ihrer Hauptstadt und gliederten Katalonien in das Königreich Toledo ein.

Später, im Jahr 716, wurde Spanien von den Mauren besetzt. Ein Teil der Katalanen floh vor den Muslimen und wanderte in die Pyrenäen oder in das fränkische Reich aus.

Nach Rolands Niederlage bei Roncesvalles im Jahr 778 war Karl der Große gezwungen, die Eroberung den an der Grenze ansässigen christlichen Grafen von Girona anzuvertrauen; einer von ihnen wurde zum Statthalter ernannt. Die neuen Territorien wurden den karolingischen Herrschern als Lehen zugeteilt. Barcelona wurde das Zentrum des fränkischen Besitzes in Spanien.

Vom Ende des 9. bis zum Ende des 10. Jahrhunderts schwand die Macht des fränkischen Reiches. Die Grafen von Barcelona nutzten ihre vorteilhafte Position und übernahmen die Herrschaft über die Stadt und lösten sich von Frankreich. Ihre Nachfolger bekämpften die Muslime, dehnten ihr Herrschaftsgebiet durch Heiratspolitik bis in den Norden der heutigen Provence aus und schlossen Bündnisse zwischen der Grafschaft Barcelona und dem Königreich Aragonien.

Ramon Berenguer I., Graf von Barcelona zwischen 1035 und 1076, gab Katalonien die Grundlagen seiner politischen Struktur durch die Vereinigung der „Cortes“ (Ständeversammlung) und die Proklamation der „Usatges“ (Gewohnheiten), mit denen die Rechte und Gewohnheiten des Landes kontrolliert wurden. In diesem Sinne reduzierte Ramon Berenguer die Macht des Königs drastisch. Graf Ramon Berenguer IV. heiratete Petronella von Aragón. Vom 12. bis zum 15. Jahrhundert bildeten Katalonien und Aragonien ein gemeinsames Königreich, obwohl jedes Land seine eigene Verwaltung beibehielt. Das Ergebnis war eine Periode wirtschaftlicher Prosperität für Katalonien. Die landwirtschaftliche Produktion stieg im Verhältnis zur Bevölkerung. Das Kloster Sant Pere de Rodes dehnte seinen Einfluss auf Roussillon (Frankreich) aus, Unternehmen wurden gegründet, die Anzahl von Schmieden vervielfachte sich, der Markt und das Bankwesen blühten. Barcelona trieb Handel mit dem Orient und trat in Konkurrenz zu Venedig und Genua, den wichtigsten Handelshäfen Italiens. Dieser Aufschwung führte zum Wachstum des städtischen Bürgertums, das es ermöglichte, die feudalen Strukturen in den Städten und Gemeinden in Frage zu stellen. Um 1160 wurde der erste erhaltene katalanische Text verfasst: „Die Homilien von Organyà“ und kurz darauf wurde in Barcelona eine Stadtregierung gegründet: der Consell de Cent (Rat der Hundert). Die gotische Kathedrale von Barcelona wurde im Jahr 1298 begonnen.

Der Niedergang begann jedoch nach der Pest von 1348. Plagen suchten Katalonien ebenso heim wie das übrige Europa: Missernten, Hungersnöte, Epidemien … und auf dem Land, wo der größte Teil der Bevölkerung lebte, brachen soziale Unruhen aus, von denen 40 % dem Schwarzen Tod zum Opfer fielen. Die Krise erreichte ihren Höhepunkt während des Bürgerkriegs zwischen der Generalitat und Johannes II. von Aragonien. Schließlich wurde Katalonien 1469 in das neue Vereinigte Königreich der Katholischen Könige, Ferdinand II. von Aragonien und Isabella I. von Kastilien eingegliedert.

Vom 16. bis zum 17. Jahrhundert stand Spanien unter der Herrschaft der Habsburger mit Karl V. und seinen Nachfolgern. Während dieser von Österreich unabhängigen Monarchie wurde Katalonien zu einem autonomen Staat, behielt aber seine traditionellen Institutionen bei. Aufgrund der Größe und Bedeutung Kastiliens spielte Katalonien in den Angelegenheiten des Landes, einschließlich des Handels mit der Neuen Welt (Amerika), eine untergeordnete Rolle, da alles von Sevilla aus gesteuert wurde. Dies verhinderte jedoch nicht, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten Kataloniens einen neuen Impuls erfuhren und seine Bevölkerung wuchs. Das ist insofern bemerkenswert, da Kastilien die Katalanen zur Finanzierung ihrer Reichspolitik heranzogen und ihnen den Auftrag gaben, Soldaten aufzunehmen, die im Dreißigjährigen Krieg gegen Frankreich kämpften. Im Laufe der Jahre wurden die Forderungen der kastilischen Krone immer extremer.

Im Jahr 1640 griffen die Katalanen schließlich zu den Waffen und führten einen Bürgerkrieg (La Guerra dels Segadors), der von Frankreich unterstützt wurde. Unter französischem Protektorat wurde eine unabhängige Republik ausgerufen und die spanische Monarchie erkannte schließlich die katalanische Verfassung an.

1659 wurden jedoch im Rahmen des sogenannten „Pyrenäenfriedens“, der mit den Franzosen geschlossen wurde, und der daraus resultierenden Grenzziehung über die Pyrenäen, das Roussillon und ein Teil der Cerdanya von Katalonien weggenommen. Als Folge der vielen bewaffneten Auseinandersetzungen wurde Katalonien in eine wirtschaftliche Rezession gestürzt, mit neuen Pestepidemien und Überschwemmungen. Mit Philipp V. (1700-1746), Enkel Ludwigs XIV. und Sieger des Spanischen Erbfolgekrieges, erhoben die Bourbonen durch ihre Heiratsallianzen Anspruch auf den spanischen Thron. Philipp V. hob daraufhin alle Privilegien Kataloniens auf, das sich damit abfinden musste, nur noch eine weitere spanische Provinz zu sein. Trotz des Verlusts der Autonomie erlebte die Region einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wie der Bevölkerungszuwachs und die Gründung einer Papierfabrik und einer Textilindustrie in Girona belegen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stand der wirtschaftliche Aufschwung, der in Katalonien über mehrere Jahrzehnte anhielt, in starkem Kontrast zu den wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der übrigen Halbinsel.

1814 erlangte Spanien unter der absoluten Monarchie Ferdinands VII. seine Unabhängigkeit zurück.

Die Provinz Katalonien modernisierte sich mit dem Tempo der industriellen Revolution, besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, parallel zu Nordosteuropa. Die Bourgeoisie der Stadt schlug eine Änderung des Gesellschaftsmodells vor, das bis dahin auf einem bäuerlichen Modell basierte, und als Ergebnis entstand eine Arbeiterbewegung, die sich nur auf Katalonien beschränkte, während man sich im übrigen Spanien nur mit den verschiedenen Thronfolgen befasste.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchte „La Lliga Regionalista“, die Selbstbestimmung Kataloniens zu erreichen. In den Städten revoltierten die Menschen, um ihre miserablen Lebensbedingungen zu verbessern. 1931 gewann eine neue Partei „Esquerra Republicana de Cataluña“ die Regionalwahlen, und im übrigen Spanien ging ein Bündnis aus Sozialisten und Republikanern als Sieger hervor; als Folge dessen wurde sowohl in Barcelona als auch in allen großen spanischen Städten die Republik ausgerufen. König Alfons XIII. verliess das Land, und in Katalonien wurde eine autonome Zentralregierung gebildet, die „Generalitat de Catalunya“, die mit der Ausarbeitung eines Autonomiestatuts beauftragt wurde, die 1932 von den Cortes in Madrid ratifiziert wurde. Im Februar 1936 gewann die Volksfront die Parlamentswahlen und es kam zu einem Volksaufstand, der den revolutionären Versuchen ein Ende bereitete. Ein Bürgerkrieg begann am 18. Juli 1936, der erst am 29. März 1939 endete.

Zwischen Februar und Juni 1936 gab es 161 Kirchenbrände, 213 Anschläge, 113 Teilstreiks usw. … Die Wirtschaft war gelähmt und politische Attentate häuften sich. Von diesem Augenblick an war man entweder für oder gegen die Republik und kämpfte mit derselben Leidenschaft – beide Seiten waren hoffnungslos zerstritten; die Monarchisten vereinigten alle antirepublikanischen Strömungen. Die Regierung beobachtete die Armee mit Sorge, und die Ermordung des monarchistischen Abgeordneten José Calvo Sotelo war der Vorwand, einen seit Monaten vorbereiteten Militärputsch zu entfesseln und einen Bürgerkrieg zu beginnen.

Am 17. Juli 1936 gab Generalissimo Francisco Franco y Bahamonde eine Botschaft heraus: „Die Armee hat beschlossen, die Ordnung in Spanien wiederherzustellen (…)“. Franco wurde zum Führer der „Bewegung“ mit dem Titel Caudillo, in Analogie zum italienischen „Duce“. Er hatte einen erheblichen militärischen Vorteil gegenüber der republikanischen Armee, die hauptsächlich aus hastig ausgebildeten und bewaffneten Guerillakämpfern bestand. Ende 1937 zog die spanische Regierung nach Barcelona um. Nach der Schlacht am Ebro, die vier Monate dauerte, wurden die Tore Kataloniens für Francos Truppen geöffnet, die am 26. Januar 1939 in Barcelona eintrafen. Lluis Companys, Präsident der Generalitat de Catalunya, floh zusammen mit republikanischen Truppen und Flüchtlingen über die Pyrenäen. Am 1. April 1939 war ganz Spanien in Francos Händen.

„Eine Million Tote“, so lautete der Titel eines Romans von José María Gironella, der das Grauen des Spanischen Bürgerkriegs wiedergibt.

Der neue Staat wurde installiert, in dem alle Formen der Opposition verboten waren. Alles, was den liberalen Republiken, von Franco als „versteinerte Demokratien“ bezeichnet, gleichgestellt werden konnte, wurde abgelehnt. Die Armee war der große Verbündete des Regimes. So begannen die „Jahre des Hungers“, die bis Ende der fünfziger Jahre andauern sollten. Während dieser Zeit verschwand die katalanische Autonomie auf brutale Art und Weise. Katalonien wurde als eine weitere Provinz betrachtet. Es war sogar verboten, Katalanisch zu sprechen.

Ende der 1950er Jahre begannen katalanische Intellektuelle und Künstler, die katalanische nationalistische Bewegung wiederzubeleben. Nach und nach wurde das Verbot des Katalanischen gelockert. Schließlich wurde die katalanische Protestbewegung zur Hauptkritik am Franco-Regime und ließ klandestine Organisationen entstehen, die sich allerdings auf eine Form des täglichen und harmlosen Protests beschränkten, wie z.B. das Ausfüllen von offiziellen Formularen auf Katalanisch oder das Pfeifen katalanischer Lieder in Anwesenheit von Abgeordneten aus Madrid.

Warum nach Katalonien reisen?

Die Vielseitigkeit Kataloniens macht diese spanische Region zum Top-Reiseziel. Lange Sandstrände an der Costa Brava und Costa Dorada, blaues Meer und hübsche Küstenstädte bieten höchsten Urlaubsgenuss. Wer es turbulent liebt, findet in den Party-Hochburgen Lloret de Mar und Callela das gewünschte Vergnügen. Wunderbar lässt sich natürlich beides kombinieren – tagsüber am Strand, abends das Nachtleben. Wenn Ihr nicht nur relaxen, sondern auch im Urlaub aktiv sein wollt, findet Ihr in Katalonien viele Möglichkeiten – Wandern, Radfahren, Klettern: Im Norden der Iberischen Halbinsel findet Ihr immer wieder neue Touren und Wege. Seid Ihr gerne kulturell unterwegs, könnt Ihr in den Gässchen der katalanischen Städte flanieren und Euch vom spürbaren Charme der mittelalterlichen Zeit verzaubern lassen. Überdies hat das Land zahlreiche berühmte Künstler wie Antoni Gaudí und Salvador Dalí hervorgebracht. In den Museen der Region habt Ihr die Möglichkeit, auf deren Spuren zu wandeln. Die Mittelmeerlage spiegelt sich natürlich auch in der katalanischen Küche wider. Auf den Speisekarten der Region findet Ihr viel Fisch und Meeresfrüchte sowie traditionelle Reisgerichte.

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