Stadtführung Évora
Evora, die Hauptstadt des Alentejo, ist eine der schönsten Städte Portugals mit ihren weiß getünchten Häusern, engen Gassen und Denkmälern, die von einer geschichtsträchtigen Vergangenheit zeugen. Schönheit und Kunst erhellen den Blick des Reisenden auf Schritt und Tritt.
Stadtführung Évora
Évora stellt sich vor
Évora und seine Umgebung haben eine reiche Geschichte, die mehr als fünf Jahrtausende zurückreicht. Ganz in der Nähe der Stadt wurden – als Beweis für diese frühen Kulturen – Megalithdenkmäler gefunden, wie z.B. das Dolmengrab Anta do Zambujeiro oder der Steinkreis Cromeleque dos Almendres. Auch einige neolithische Siedlungen entstanden in der Region, die nächstgelegene befindet sich in Alto de São Bento. Eine weitere Siedlung dieser Art ist das so genannte Castelo de Giraldo, das vom 3. Jahrtausend bis zum 1. Jahrtausend v. Chr. durchgehend bewohnt war und selbst noch im Mittelalter sporadisch besiedelt wurde. Es gibt aber keine eindeutigen Hinweise darauf, dass das heutige Stadtgebiet von Évora ebenfalls von diesen frühen Kulturen besiedelt wurden. Erst die Römer sind durch archäologische Ausgrabungen überliefert. Laut einer Legende soll Évora das Hauptquartier der Truppen des römischen aufsässigen Generals Sertorio gewesen sein, der sich zusammen mit den Lusitanern der Macht Roms entgegengestellt habe. Nach seiner Ermordung bekam Évora von Julius Caesar oder Octavian den Namen Liberalitas Julia und wurde von Vespasian zur Stadt erhoben und war Teil der Provinz Lusitania. Über die Zeit der Westgoten in der Stadt ist nicht viel überliefert. Erst zur Zeit der muslimischen Herrschaft gewann die Stadt, die nun Yeborah genannt wurde, an Bedeutung und erlangte, dank ihrer privilegierten Lage, eine neue wirtschaftliche und politische Blütezeit und die Stadt wurde zu einem wichtigen landwirtschaftlichen und kommerziellen Zentrum. Um die Stadt zu schützen wurde eine Festung errichtet und die Stadt mit einer Mauer umgeben. Dies verhinderte allerdings nicht, dass sie 1165, ebenso wie mehrere Städte im Alentejo und in der Extremadura, vom legendären Raubritter Geraldo Sempavor (Geraldo der Furchtlose), eine Art portugiesischer Cid Campeador, rückerobert. Damit begann eine neue Etappe in der Entwicklung der Stadt, die zur portugiesischen Hauptstadt und zu einer der größten Städte des Königreichs wurde. Zahlreiche Kirchen und Paläste wurden gebaut und verschiedene religiöse Orden wurden gegründet, deren Klöster ausserhalb der Stadtmauern errichtet wurden. Außerhalb der Stadtmauern gab es auch ein jüdisches und ein maurisches Viertel. Das Wachstum der Stadt außerhalb der ursprünglichen maurischen Umfriedung führte im 14. Jh., während der Herrschaft von König Dinis, zum Bau einer neuen Stadtmauer. Im 15. Jh. wählten die portugiesischen Herrscher Évora als ihre königliche Residenz und verbrachten lange Aufenthalte in der Stadt, was zu einer enormen Entwicklung der Stadt in allen Bereichen führte. Der Hof zog Adlige, Künstler und Intellektuelle an, und es wurden zahlreiche Paläste, Klöster, Kirchen und das imposante Aquädukt Agua de Plata gebaut. Im Jahr 1540 wurde Évora zum Erzbistum erhoben. Der erste Erzbischof der Stadt, Kardinal Infante D. Henrique, gründete im Jahr 1550 das Jesuitenkolleg Espírito Santo, das später in eine Universität umgewandelt wurde. Ende des 16. Jh. nahm die Blütezeit Évoras und Portugals nach der Niederlage gegen die Marokkaner in der Schlacht von Alcazarquivir ein jähes Ende. Nach dem Tod des Königs und einer kurzen Regentschaft Kardinals Don Enrique erhob König Philipp II. von Spanien, der Onkel des ehemaligen Königs, Anspruch auf den Thron und fiel in Portugal ein. Nach einem langen Krieg mit Spanien und dem darauf folgenden Vertrag von Lissabon im Jahr 1668 erlangte Portugal seine Unabhängigkeit zurück. Die Stadt Évora erreichte jedoche ihren ehemaligen Glanz nicht mehr und ihr Niedergang wurde noch durch die Vertreibung der Jesuiten im Jahr 1759 auf Anordnung des Marquis von Pombal und der Schließung der Universität verstärkt.
Die Stadt verlor an wirtschaftlicher Bedeutung es kam zu einem Verfall des kulturellen Erbes der Stadt.
Im November 1807 fielen die Truppen Napoleons in Portugal ein. Doch nach dem spanischen Aufstand vom 2. Mai 1808 gegen die Franzosen, kam es auch in Portugal zu zahlreichen Aufständen gegen die Invasoren. Eine der wichtigsten Schlachten fand im Juli 1808 in Évora statt, wo die portugiesischen und spanischen Verteidiger von den Franzosen niedergemetzelt wurden und die Stadt geplündert und gebrandschatzt wurde.
Nach und nach hat Évora seine frühere Bedeutung wiedererlangt. Nach zwei Jahrhunderten der Schließung wurde die Universität 1973 wiedereröffnet und hat heute mehr als 10.000 Studenten.
1986 wurde die Stadt von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, wodurch der Tourismus gefördert wurde und der ständige Zustrom von Besuchern zunahm.
Beispiel für einen Stadtrundgang
Évora ist eine Stadt mit ungefähr 57.000 Einwohnern und gilt als eine der schönsten Städte Portugals ist. Die Altstadt Évoras wurde von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Der Besuch von Évora zeigt einen außergewöhnlichen Reichtum an Bau- und Kunstdenkmälern verschiedener Stilepochen. Eine Besonderheit der römische Tempel und das Aquädukt, das in einigen Teilen der Stadt in die Häuser mit eingebaut wurde.
Die romanisch-gotische Kathedrale Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunçao aus dem 12. Jh., mit ihrem sehenswerten gotischen Kreuzgang und die Kapelle der Madonna der Barmherzigkeit, im manuelinischen Stil erbaut, dürfen bei der Besichtigung nicht fehlen.
Die Kathedrale, deren Fassade in rosafarbenem Granit konstruiert wurde, zeichnet sich durch zwei asymmetrische Türme aus. Der Innenraum mit seinen Marmordekorationen und Gemälden bilden einen Kontrast zu der schlichten Architektur.
Die alte Universität wurde im 16. Jh. eingerichtet, nach der Vertreibung der Jesuiten im 18. Jh. geschlossen und erst 1979 wiedereröffnet. Architektonisch gesehen zeigt der gesamte Baukomplex reinste Renaissance. Besichtigung der Kirche des Heiligen Franziskus (Igreja Real de Sao Francisco) aus dem 15. Jh., welche gotische, maurische und manuelinische Stilelemente vereint. Besonders sehenswert und beeindruckend ist die „Kapelle der Knochen“ Capela dos Ossos aus dem 17. Jh., eine Kapelle, an deren Wänden menschliche Gebeine aufgebahrt sind.
Auch der im Stadtzentrum gelegene Platz Praça do Giraldo mit seinem Marmorbrunnen und Laubengängen ist sehenswert. Man sollte aber auch einfach nur durch die Strassen der Altstadt schlendern, wo eine besondere Atmosphäre zu spüren ist und zahllose Details der Stadtarchitektur das Auge erfreuen.
Details
Die Führungen in Cáceres dauern zwischen 2.5 und 3.5 Stunden. Je nachdem wie Ihr Programm aussehen soll lassen sich die Führungen beliebig ausbauen.